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Am 7. MĂ€rz 2010 hatten wir eine Verabredung in Leubingen, nördlich von Sömmerda. Diese Verabredung beruhte auf einer Einladung des Heimatvereins Leubingen e.V. in die dortige Heimatstube. Wir hatten auf dem WaidmĂŒhlenfest von Rohrborn im letzte Jahr, Mitglieder des Leubinger Vereins getroffen und waren ins GesprĂ€ch gekommen. Allerdings hatten wir schon vorher Kontakt, denn wir beteiligten uns am Einspruch gegen den Bau deines Autobahnrastplatzes in unmittelbarer NĂ€he zum Leubinger FĂŒrstengrab.
Anfang des Jahres wurde dann der Termin vereinbart und wir machten uns um 13.45 Uhr vom Platz ohne Namen aus auf den Weg nach Leubingen. Eine halbe Stunde spÀter standen wir vor der Heimatstube und wurden mit offenen Armen von der Vereinsvorsitzenden, Heidi Schneider, empfangen, die sich freute uns zu sehen. Sie bat uns hinein und schon am Eingang deutete ein Schild darauf hin, in welchem geschichtstrÀchtigen Haus wir uns befanden. Dort hatte nÀmlich schon im September 1631 der Schwedenkönig Gustav Adolf genÀchtigt. Das GebÀude war bis vor wenigen Jahren das Pfarrhaus des Ortes, bis es ab 1994 nach und nach in ein Museum umfunktioniert wurde.
Frau Schneider fĂŒhrte uns zunĂ€chst in das Vereinszimmer, wo wir uns alle an einen langen Tisch setzten und Frau Schneider uns einen Überblick ĂŒber die Geschichte des Hauses und Leubingens gab. Sie erzĂ€hlte auch vom Verein und dessen Arbeit. Dann begann die FĂŒhrung in diesem wirklich außergewöhnlichen Haus mit seinen vielen kleinen und grĂ¶ĂŸeren Zimmern.
ZunĂ€chst besichtigten wir eine Nachbildung der Grabstelle des so genannten Leubinger FĂŒrsten. Unter einem HĂŒgel in der NĂ€he des Ortes wurde im FrĂŒhjahr und Herbst 1877 das Grab eines StammesfĂŒrsten aus der Bronzezeit ausgegraben. Auf dem Skelett des "FĂŒrsten" lag in Höhe des Beckens, quer zu dem des Mannes das Skelett eines MĂ€dchens. Um die menschlichen Überreste waren einige Grabbeigaben abgelegt worden, wie bronzenes Werkzeug, aber auch goldener Schmuck, wie ein Armreif und Ringe. Nachbildungen der Werkzeuge hatte der Verein anfertigen lassen und sie in diesem Raum ausgestellt. Die echten Funde sind im Museum von Halle zu besichtigen. Ein weiteres Exponat zeigte das maßstabsgetreue Modell des GrabhĂŒgels. Dieses Modell war nach dem Bergen des Fundes und seiner ÜberfĂŒhrung nach Halle/S. vom dortigen Museum fĂŒr das damalige Heimatmuseum in Leubingen angefertigt worden.