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Das zweite Tagesziel am 31. Mai war nach dem Domhügel von Frombork das Gestüt Cadinen. Dabei handelt es sich nicht nur um ein Gestüt, sondern um einen ganz besonderen Ferienort. Das Dorf Kadyny wird bestimmt von Backsteinhäusern mit zumeist grünen Fensterrahmen. Wir erreichten den Ort gegen 15.45 Uhr und stiegen direkt am Gelände des Gutes aus. Diese Ecke sah allerdings nicht besonders gut aus. Anscheinend war man mit der Sanierung noch nicht bis an diese Stelle vorgedrungen. Zum Glück hatte der Regen in der Zwischenzeit fast aufgehört und die Schirme konnten meistens geschlossen bleiben. Nur gegen die Tropfen von den Bäumen schützten sich einige Gruppenmitglieder. Jan Klatt berichtete über die Geschichte des Gestüts und des Schlosses

   
 Ankunft in Cadinen
 Der erste Eindruck: verfallen
   
 Jan Klatt bei der Führung
 Das Eingangsportal
 helm  II. hatte das 1720 erbaute barocke Gutshaus erworben und zu seiner Sommerrresidenz ausbauen lassen. Nebenan gründete er ein Gestüt, in dem Trakener gezüchtet wurden.
Wir liefen über die Hauptzufahrt auf ein Torhaus zu, welches ein schönes Fachwerk-Obergeschoss aufwies. Neben dem Großen Tor befand sich ein niedrigerer Durchgang für Fußgänger,   durch den wir in den riesigen Hof gelangten. Jan Klatt erzählte, dass das Anwesen nach dem Krieg lange Zeit leer gestanden hatte und erst seit Anfang der 1960er Jahre hier wieder Pferde - Großpolnische Rasse - gezüchtet wurden.
 
   
 Eintritt  Sehenswert im Hof des Gestüts ...
   
 ... war das einzige (sichtbare) Pferd
 Zweistöckige Bachsteinhäuser
Von unserer Richtung aus gesehen lagen rechts die Stallanlagen. Nur ein Pferd war zu sehen, dass sich neugierig nach uns umsah, nachdem alle hinter ihm stehengeblieben waren, um zu fotografieren.
Gegenüber befand sich der ehemalige Wirtschaftstrakt, in dem seit dem Ende der 1990er Jahre ein Hotel eingezogen war. Wir folgten dem Hauptweg weiter und erreichten durch ein Tor eine Allee, die in das Dorf führte. 

Es ging vorbei an ehemaligen Schlossgebäuden und den dazugehörigen Parkanlagen. Durch die Bäume konnten wir schon unseren Bus stehen sehen, der an dieser Stelle des Dorfes auf uns wartete. 
Hier gab es jedoch noch einiges zu sehen, denn unweit stand eine riesige Eiche. Diese wird Bazynski-Eiche genannt und ist der drittälteste Baum Polens. Auch der Stamm dieser Eiche war hohl und wurde mit Stahlstangen gehalten. Jan Klatt erzählte, dass er ein Foto in seinem Besitz hat, welches einen Offizier mit seiner Frau im hohlen Stamm zeigt. Der Offizier trug eine Pickelhaube und einen Schnauzbart. Was der Reiseführer damit sagen wollte war, dass die Eiche auch schon vor hundert Jahren ein alter Baum war. Ihr Alter war auf einem Schild mit 700 Jahren angegeben.
   
 Uralte Eiche
Historische Zusammenhänge
   
 Am Strand von Cadinen
 Weg zur Mole
Wir fuhren durch den Ort und bestaunten die ungewöhnliche Größe mancher Gebäude für so ein kleines Dörfchen. Jan Klatt erzählte, dass sie wegen des Kaiserschlosses und im Auftrag des Kaisers entstanden waren, wie ein Schulhaus, die Post oder heutiges Hotel. 
Über einen Plattenweg gelangten wir an den Strand von Cadinen, an dem der Bus abgestellt wurde und wir das kleine Stück bis zum Frischen Haff zu Fuß zurücklegten.
Unmittelbar bevor wir die Mole betraten traf die SMS aus Deutschland auf dem Mobiltelefon eines Gruppenmitlieds ein, dass Horst Köhler als Bundespräsident zurückgetreten sei. Die Tatsache hatte zwar nichts mit unserer Reise zu tun, beherrschte aber für einige Minuten das Gesprächsthema.
   
 Auf der Mole
 
Jan Klatt erzählte uns am Ende des Steges, dass das Haff im Schnitt nur etwas über zwei Meter tief sei.  Die Breite erstreckt sich von 6 bis  13 Kilometer, die Länge über 90 Kilometer. Als Fischbestand beherbergt das Haff hauptsächlich den Hering, den Barsch, die Plötze, den Aal und den Zander.
Wir schlenderten zurück zum Bus und setzten den Tagesausflug fort. Jetzt wollten wir noch einen Stadtrundgang in der 18 km weiter südlich gelegenen Stadt Elblag durchführen. >>>
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