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In diesem Jahr musste zwangsläufig eine Frühsommerfahrt eingeschoben werden. Da Prag schon für den Frühling geplant und auch die Herbstfahrt festgelegt war - mit der Tour nach Magdeburg - war diese Reise nur im Frühsommer möglich. Die Notwendigkeit ergab sich wieder aus unserem "Handel" mit Waidballen. Schon zu Beginn des Jahres erreichte uns eine Anfrage vom Kreismuseum Grimma nach unserem Ballenwaid. Grimma wollte eine Ausstellung über den Blaudruck zeigen, weil Blaudrucker auch einst in dieser Stadt heimisch waren und benötigte darum unsere "Ware" als Exponate. Mehr darüber hier

 

Wie schon einige Jahre zuvor mit Herzogenaurach, fuhren wir auch in diesem Jahr unseren Waidballen hinterher, um uns die Ausstellung anzusehen. Die Fahrt war für den 18. Juni 2011 geplant, also wenige Tage vor Sommerbeginn. Der Wetterbericht hatte allerdings nichts Gutes vorausgesagt und wir waren auf Regen vorbereitet. Wir hatten Jacken und Schirme dabei, um uns vor dem Nass von oben zu schützen.

 

Der Bus war schon lange vor 7.00 Uhr an der Haltestelle Mehr als ausreichender Platz
Aus Hochstedt heraus Vorbei am Belantis-Park

Pünktlich um 7.00 Uhr konnte die Fahrt beginnen. Der Bus - eigentlich war einer für 30 Fahrgäste gebucht - war heute wieder etwas größer ausgefallen, so dass jeder Fahrgast fast zwei Plätze belegen konnte. Wir waren wieder mit Becker-Reisen unterwegs und fuhren zielstrebig in südlicher Richtung aus Hochstedt hinaus, um nur wenig später auf der Autobahn 4 in östliche Richtung zu fahren. Auf der A4 ging es bis zum Hermsdorfer Kreuz und dann weiter in Richtung Leipzig auf der A9. Am Autobahnkreuz Rippachtal folgten wir der A38 und waren dann schon fast am Ziel, als wir eine Rast einlegten.

Letzte Rast vor dem Ziel

Nach einer kurzen Beinevertret- und Toilettenpause ging es dann weiter bis nach Grimma. Die Stadt an der Mulde hatten wir schon um 9.00 Uhr erreicht und darum blieb uns eine halbe Stunde Zeit, um uns in der Nähe des Parkplatzes am Volkshausplatz umzusehen. Ein gepflasterter Weg lockte zog uns an und führte zu einer breiten Treppe am Fluss.

Der Weg führt zur Treppe am Fluss

Diese Treppenstufen endeten im Wasser der Mulde, die - für uns erstaunlich - ziemlich breit und träge  an uns vorüber floss. Rechts neben uns war eine Baustelle zu sehen, wo ein Brückenneubau den Fluss überspannte. Dahinter wurde ebenfalls gewerkelt, nämlich an einem augenscheinlich alten Gebäude. Entgegen unseren Befürchtungen hielt das Wetter bisher den Prognosen stand und sogar blauer Himmel wölbte sich über uns. Da die Stadtführung um 9.30 Uhr beginnen sollte stiegen wir die Stufen vom Mulde-Ufer wieder hinauf.

 

 


 

Etwas abseits der Treppe war ein eigentümliches Gebilde zu sehen. Ein rötlicher aus Naturstein bestehender Koloss erhob sich vor uns. Wir rätselten nicht lange über den Sinn dieses Denkmals, denn um ein solches handelte es sich. Ziemlich weit oben war eine blau gefärbte Kerbe zu sehen, die den Hochwasserstand im Sommer des Jahres 2002 markierte.

Steinerner Baum Beginn der Stadtführung

Bei dem Denkmal handelte es sich um einen steinernen Baum. Wir waren beeindruckt über das Ausmaß der Flut und konnten uns jetzt erklären, warum rings um uns herum gebaut wurde. Die Flut-Schäden waren noch immer nicht beseitigt. Wieder am Bus angelangt, traf auch unsere Stadtführerin ein, die uns herzlich begrüßte. Kurz darauf begannen wir unseren Weg durch die Stadt Grimma.

Am Schloss Flutmarke
Hinter dem Schloss Rathaus

Wie uns die Stadtführerin erklärte, handelte es sich bei dem alten Gebäude um das Grimmaer Schloss, an welchem sogar noch dessen romanische Vergangenheit in Form der Fenster auszumachen war.

Wir erfuhren an dieser Stelle von der Geschichte der Stadt und dass hier zuerst die Slaven siedelten. Durch die strategisch günstige Lage am Fluss legte Markgraf Otto der Reiche im Jahr 1170 hier eine Stadt an. Anhand von alten Stadtplänen, die die Stadtführerin mitgebracht hatte konnten wir sehen, dass Grimma keine "gewachsene" Stadt war, sondern eine mit parallel auf dem Reißbrett gezeichneten und geplanten Straßenzügen. Wir erfuhren weiter, dass Grimma von einer Stadtmauer umschlossen und ein Teil davon am alten Schloss noch zu sehen war. Die Brücke, an der gerade gebaut wurde, war der Ersatzbau der vom Barockbaumeister Pöppelmann in den Jahren 1716–1719 errichteten Muldenbrücke, die das Hochwasser 2002 zerstörte.

Wir gingen um das Schloss herum und erreichten an einer engen Gasse, die hinter das Gebäude führte wiederum eine Hochwassermarke, die hoch über unseren Köpfen angebracht war. Hinter dem Schloss hielten wir am Bauzaun, um mehr über die Geschichte des Schlosses zu erfahren. Es wird derzeit zum Justizzentrum umgebaut. Man kann es später nur dann betreten, wenn man etwas verbrochen hat, meinte die Stadtführerin. Das Schloss an der Mulde beherbergte einst oft die Markgrafen von Meißen und die sächsischen Kurfürsten. Sogar der Stammvater des sächsischen Königshauses, Albrecht der Beherzte, wurde in diesen Gemäuern geboren.

Wir gingen weiter und erreichten schon bald ein hohes Fachwerkhaus, bei dem es sich um das Rathaus aus der Renaissance handelte.

Markt Am Rathaus

Die Stadtführerin erklärte, dass das heutige Rathaus früher ein Handelshaus beherbergte, was auch seine gewaltige Höhe erklärte. Die Tuchhändler hatten hier ihre Waren angeboten und zum Anfassen für die Kundschaft aufgehängt. Auch der Türmer der Stadt wohnte in diesem Haus, da es hoch genug war, um die Stadt überblicken zu können. In den Kirchtürmen hingegen war nicht genug Platz, dass man darin hätte wohnen können. Am Rathaus konnte man auch deutlich erkennen, dass das Bodenniveau der Stadt heutzutage um Meter höher war als früher. Der Eingang in das Erdgeschoss befand sich - genau wie beim Schloss - heute unterhalb des Marktpflasters und Treppen führten dort hinunter.

 


 

Wir verließen den Markt und das Rathaus und gelangten nach einem kurzen Spaziergang zu einem mächtigen Bau. Die Stadtführerin schloss die Tür auf und ließ uns ein. Über einen hohen Flur mit Treppenhaus gelangten wir in den Innenhof des Gebäudekomplexes.

Moritz von Sachsen Im Schulhof

Dabei handelte es sich um das St. Augustin Gymnasium. Im Schulhof stand die Skulptur eines bärtigen Mannes auf einem Sockel mit den Römischen Zahlen MDL. Das Jahr 1550 war das Gründungsjahr der Schule, die damals in dem ehemaligen Augustiner-Eremitenkloster untergebracht wurde. Es handelte sich um die dritte sächsische Landesschule, nach der in Meißen und in Pforte bei Naumburg. Sieben Jahre zuvor hatte Moritz von Sachsen  - die Statue - eine neue Landesordnung erlassen, in der die Gründung der Schulen festgelegt war. Seitdem werden in diesen Gebäuden Schüler unterrichtet. Dem Landesfürsten ist deshalb auch im Schulhof ein Denkmal gewidmet. In der damaligen Fürstenschule wurden zahlreiche spätere Persönlichkeiten unterrichtet, wie der hier in Grimma hochverehrte Kirchenlieddichter Paul Gerhardt. Wie die Stadtführerin erklärte werden Kirchenlieder von Gerhardt sogar auf japanisch gesungen.

Im Festsaal des Gymnasiums

Die Stadtführerin begleitete uns in den Festsaal des Gebäudes, welcher erst in den letzten Jahren restauriert worden war und heute in seiner ganzen Farbenpracht wieder zu besichtigen ist. Zu DDR-Zeiten wurde hier geturnt und die Wände waren weiß getüncht.

Blick aus einem Fenster des Festsaales auf die Mulde Ehemalige Klosterkirche
 

Ein Blick aus dem Fenster zeigte die Nähe zur Mulde. Die Flut, die im August 2002 auch den Festsaal in Mitleidenschaft gezogen hatte war ein Fluch, zugleich aber auch ein Glücksfall für Grimma. Flossen danach doch Hilfsgelder, die dazu führten, dass bestimmte Projekte, wie eben der Festsaal, wieder in ihrem ganz alten Glanz erstrahlen können.

Wir verließen das Gymnasium und betraten gleich nebenan einen weiteren großen Bau: die ehemalige Klosterkirche, die zum Gymnasium gehörte. Hier hatte einst auch Martin Luther gepredigte. Das Dach der Kirche war gegen Ende der 1980er Jahre eingestürzt. Daraufhin wurde es auf einer Stahlträgerkonstruktion neu errichtet. Wir waren erstaunt, wie groß die Kirche wirkte, da sie ja außer einer Bühnenplattform und einigen Plastik-Stuhlreihen keinerlei Einrichtung beherbergte. An den Wänden konnte man noch die herausragenden Steine erkennen, worauf damals die Galerien ruhten. Die Stadtführerin ließ einige alte Fotografien herumgehen, die das noch unversehrte Kircheninnere zeigten, damit wir uns ein besseres Bild machen konnten.

Eingang zum Kreismuseum

Als wir die Klosterkirche verlassen hatten, verabschiedete sich die Stadtführerin von uns, der wir herzlich für ihre Arbeit dankten. Nebenan wartete bereits unser nächstes Ziel auf unseren Besuch: das Kreismuseum von Grimma.

 


 

Normalerweise hat das Museum an einem Sonnabend geschlossen, doch für uns hatten die Museumsmitarbeiter eine Ausnahme gemacht. An diesem 18. Juni war in Grimma Museumsnacht und ab 18.00 Uhr wäre das Haus geöffnet. Da wir aber für die Sonderausstellung über den Blaudruck Exponate zur Verfügung gestellt hatten, konnten wir die Räume des Museums für 30 Minuten besichtigen.

Ausstellung zur Geschichte Grimmas
In der Blaudruck-Ausstellung

Im ersten Raum, den wir im Erdgeschoss besichtigten waren Exponate zur Stadtgeschichte untergebracht, wie Figuren aus Kirchen die längst nicht mehr existierten, auch eine alte Kirchentür mit eisernen Verzierungen, die die vier Elemente verdeutlichen sollen, sowie der verzierte Balken aus dem Schlossturm. Auch die schon von der Stadtführerin erwähnte Katharina von Bora war hier ein Thema, denn unweit von Grimma liegt das Kloster Nimbschen, aus dem sie mit acht weiteren Nonnen geflohen war, um später die Frau des Dr. Martin Luther zu werden.

Im anderen Raum des Erdgeschosses war die Blaudruck-Ausstellung untergebracht, wegen der wir die Fahrt eigentlich unternommen hatten. Die Museumsmitarbeiter hatten allerlei Ausstellungsstücke, die mit dem Blaudruck zu tun hatten zusammengetragen.

Hochstedter Waidballen in Grimma Blaudruck-Exponate

Darunter waren eben auch unsere Waidballen, die zusammen mit Waidsamen und Indigo-Pulver in einer Vitrine ausgestellt waren. Diejenigen, die das Verfahren des Blaudruckes noch nicht kannten, konnten es sich einem fünfminütigen Film ansehen und die Arbeitsabläufe so kennenlernen.

Ausgestellt waren neben den Druckstöcken, den Modeln, auch der Kasten, in dem der Papp (Masse, die auf das Tuch gedruckt wird, um an dieser Stelle die eigentliche Farbe auszusparen - Reservedruckverfahren) glattgestrichen wurde. Außerdem konnte man mit Papp bedruckte Tücher und natürlich fertige Textilien bestaunen.

Zurück zum Bus Abschied von Grimma

Für die Besichtigung der anderen Museumsräume blieb leider keine Zeit.

Nach dem kurzen Besuch im Museum mussten wir bereits wieder zurück zum Bus, denn der nächste Programmpunkt lag vor uns, der uns in eine andere Stadt an der Mulde bringen würde. Wir verließen Grimma mit dem Gefühl hier eigentlich noch länger hätten bleiben zu müssen, um noch mehr zu sehen.

 

 


 

Nach kurzer Fahrt, die uns immer wieder in die Nähe der Mulde brachte erblickten wir über dem Fluss, auf einem Berg gelegen, unser nächstes Ziel: die Burg Mildenstein.

Die Mulde Burg Mildenstein

Wir fuhren mit dem Bus über Serpentinenstraßen hinauf in das Stadtzentrum von Leisnig. Dort, am Markt, stiegen wir aus, um hinunter zur Burg zu gehen. Außergewöhnlich an der Burg Mildenstein ist, dass sie sich unterhalb der Stadt befindet. Wir hatten für 12.00 Uhr eine Burgführung gebucht und mussten uns sputen, denn die Uhr zeigte bereits nach zwölf.

Ankunft in Leisnig Weg hinab zur Burg
Zugang zur Burganlage

Der Weg zur Burg machte deutlich, dass die Stadt eng mit der Burg verwachsen war. Deutliche Grenze zwischen der Burg und der Stadt waren nämlich nicht mehr zu erkennen und plötzlich standen wir vor dem Burgtor. Dahinter war ein kleiner Souvenirladen, in dem auch die Eintrittskarten bezahlt wurden. Kurz darauf erschien, in mittelalterlicher Gewandung, unser Burgführer, der sogleich voraus lief und uns in den Burgkeller brachte. Er hatte angekündigt, dass wir die Burg vom Keller bis zum Dachboden kennenlernen würden. Wir befanden uns unter dem Vorderschloss der Anlage und in seiner lustigen Art brachte uns der Burgführer die Geschichte der Burg hier näher.

Diese existiert wohl schon beinahe eintausend Jahre, zumindest war dieser Teil der Erhebung über der Mulde schon seit dieser Zeit befestigt und ein strategisch wichtiger Punkt. Im Jahr 1084 gab Kaiser Heinrich IV. die Burg an Wiprecht von Groitzsch. Aus der Zeit um 1100 stammt die romanische Burgkapelle. Ein halbes Jahrhundert später erneuerte Kaiser Friedrich Barbarossa die Burg. Ende des 14. Jahrhunderts wurde sie dann von Markgraf Wilhelm I. zur repräsentativen Zwecken umgebaut, jedoch so gut wie nie genutzt. Später, zu Beginn des 18. Jh., hatte der polnische Gegenkönig zu August dem Starken, Stanislaw Leszczynski, Burg Mildenstein als seine Residenz erwählt. Später befanden sich in der Burg bis in das 19. Jahrhundert hinein das Amtsgericht, das Gefängnis und auch Beamtenwohnungen.

Im Keller des Vorderschlosses
Im Hof des Vorderschlosses Im Inneren der Burg

Über eine Treppe gelangten wir in den kleinen Hof des Vorderschlosses, wo über dem Hauptportal das Wappen der Thüringer Landgrafen angebracht war. Das kam daher, dass Wilhelm I. (der Einäugige) sowohl Markgraf von Meißen als auch Thüringer Landgraf war.

 

 


 

Weitere Treppen brachten uns in das Burginnere wo wir mehrere Rittersäle besichtigten. Einer davon, der besonders prächtig ausgestattet war, wird heute als Trauungs- und Veranstaltungssaal genutzt. An den Wänden hingen historische Wappen und auch wieder das der Thüringer Landgrafen.

Trauungssaal Thüringer Landgrafenwappen
Auf dem Kornboden

Von den Rittersälen ging es wiederum über Treppen bis hinauf unter das Dach des Vorderschlosses. Ein imposanter Anblick bot sich uns dort, fühlten wir uns doch wie in einem gekenterten Schiffsrumpf. Das Gebälk um uns herum war schon beeindruckend, noch viel mehr jedoch die Größe des Raumes. Dieser Kornhausboden aus dem Jahr 1395/96 gehört zu den bedeutendsten seiner Art in Deutschland.

Von dort ging es hinunter in den Burghof, in dessen Mitte der Bergfried stand. Auch zu diesem wusste der Burgführer eine lustige Geschichte und eine Erklärung, warum sich der Abbort nach Westen hin öffnete.

Im Burghof
Romanische Burgkapelle Skelettfund in der Kapelle

In der Burgkapelle, einem der ältesten Teile der Burg, romanischen Ursprungs, erklärte uns der Burgführer, dass diese eine herrliche Akustik habe und für Konzerte genutzt würde. In ihr stand ein Schnitzaltar, welcher seinen Ursprung jedoch nicht hier auf der Burg, sondern in einem der umliegenden Orte hatte. Unter den Stühlen, auf denen wir uns niedergelassen hatten, war das Skelett einer Frau gefunden worden, welches wir in den Räumen über der Kapelle besichtigten.

Aussicht vom Altan auf die Mulde Zurück zum Bus

Vom Altan, der sich unmittelbar neben der Kapelle befand hatten wir einen herrlichen Ausblick auf das Muldental. Diese Aussicht bildete zugleich den Schlusspunkt der 45minütigen Führung. Mehr Zeit stand uns leider nicht zur Verfügung. Die Führung mit Michael Kreskowsky gehörte trotzdem zu den kurzweiligsten und lustigsten, die wir bis dahin erlebt hatten. Deshalb sei hier auch seine Internet-Adresse erwähnt, worüber man ihn zwecks einer Führung erreichen kann.

www.vivahistoria.de

Der Weg zum Bus führte uns nun den Berg wieder hinauf. Vom Markt von Leisnig fuhren wir etwa fünfzehn Minuten bis nach Sermuth, zu dem Ort, wo die Freiberger und die Zwickauer Mulde zusammenfließen.

 


 

In der Gaststätte "Eintracht" machten wir Mittagsrast und stärkten uns, bevor der letzte Besichtigungspunkt angefahren wurde. Mit einem letzten Blick auf den Fluss verabschiedeten wir uns von der Mulde und fuhren in Richtung Altenburg.

Beim Mittagessen Die Mulde

Unser Ziel erreichten wir gegen 15.45 Uhr. Wir hatten also noch eine Viertelstunde Zeit um zum Residenzschloss zu kommen, denn dort hatten wir die letzte Führung des Tages im Spielkartenmuseum vor uns.

Auf dem Weg zum Residenzschloss
Spielkartenführung

Wir brauchten für die Strecke zum Schloss nur wenige Minuten und kurz darauf begann schon die Führung über die Geschichte und Herstellung der Spielkarten.

Historische Druckerpresse und Druckplatten Spielkartenausstellung

Wir erfuhren, dass die Geschichte der Spielkarten in Ostasien ihren Anfang nahm, wo in China und Korea etwa im 12. Jahrhundert bereits damit gespielt wurde. In Europa wurden die Kartenspiele erst ab dem 14. Jahrhundert bekannt.

 

 


 

Altenburg, bekannt als Skatstadt, zeigt hier im Residenzschloss eine der umfangreichsten Sammlungen von Kartenspielen aus aller Welt. Die Formenvielfalt der Karten selbst ist dabei beachtlich. Wir betrachteten nicht nur "normale" rechteckige, sondern auch runde und vieleckige Karten. Wir erfuhren auch Wissenswertes über die verschiedenen Blatttypen, wie das französische oder das deutsche. Man hatte sogar versucht beide Blätter auf einer Karte zu vereinigen, aber man beließ es, nach ungünstigen Verkaufszahlen, bei dem einen Versuch.

In der Ausstellung

Nachdem die Führung beendet war und wir uns auf dem Hof des Schlosses wiederfanden, bot sich uns ein ungewöhnliches Schauspiel. Übergroße Figuren, mittelalterlich gekleidete Leute, Mönche, Spielleute und Soldaten hatten sich hinter dem Schlosstor im Hof zu einem Umzug formiert.

Probe zum Umzug für die Prinzenraub-Festspiele

Dieser Umzug sollte zur Eröffnung der in der Folgewoche beginnenden Prinzenraub-Festspiele des Jahres 2011 gezeigt werden. Wir hatten gerade eine Teilnehmerin gefragt, was der Umzug bedeuten sollte und die entsprechende Antwort erhalten, als sich die Reihe schon durch das Schlosstor in Bewegung setzte. Angeführt wurde der Zug von den übergroßen Figuren, die uns schon im Schlosshof aufgefallen waren.

Kaffeepause unterwegs Ende der Fahrt

Nachdem wir den Zug an uns vorüber ziehen lassen hatten wollten wir auf dem Weg zum Bus noch einen Kaffee trinken, was aber an der geschlossenen entsprechenden Gastwirtschaft scheiterte. Also warf der Busfahrer auf der Rückfahrt die Kaffeemaschine des Busses an und wir tranken auf der Heimfahrt noch ein Tässchen. Gegen 18.30 Uhr erreichten wir unter blauem Himmel Hochstedt. Zum Glück hatten wir die Regenjacken und -schirme umsonst mitgenommen.