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Am 10. Dezember 2016 starteten wir unsere diesjährige Weihnachtsfahrt. Pünktlich um 7.00 Uhr ging die Fahrt in Richtung Niedersachsen los. Unser erstes Ziel des Tages sollte die Klosterbrennerei Wöltingerode sein, wo wir ab 10.30 Uhr bei einer Führung mit Verkostung die Brennereierzeugnisse des Klosters kennenlernen würden. Das Wetter versprach trocken zu bleiben und winterliche Temperaturen waren auch nicht zu erwarten.

 

Abfahrt in Hochstedt
Sonnenaufgang Pause

Während unserer Fahrt zeichnete sich der Sonnenaufgang sichtbar am Himmel ab, was wir schon bei vergangenen Fahrten erlebt hatten. Das schien die Wetterprognose für diesen Tag zu bestätigen. Da genügend Zeit für die Fahrt eingeplant war, legten wir eine zeitige, etwas ausgedehntere Pause ein. Am Kyffhäuser vorbei erreichten wir gegen 9.00 Uhr Nordhausen, wo sich etwas Nebel zeigte. Dann ging die Fahrt weiter in Richtung Harz.

Weiterfahrt, vorbei am Kyffhäuser
Eisiges Gewässer Brocken

Der Harz selbst überraschte, denn am Straßenrand konnte man tatsächlich einmal erkennen zu welcher Jahreszeit wir unterwegs waren, denn ein Bach mit eisigem Ufer schlängelte sich ein Srtück an der Straße entlang. Nach den Kurven des Harzes konnten wir sogar einen ungehinderten Blick auf den Brocken werfen.

Ankunft am Kloster Wöltingerode

Wenige Minuten vor der vereinbarten Zeit erreichten wir Wöltingerode. Wir mussten noch ein kleines Stück zu Fuß zurücklegen und kamen dabei am Hotel des Klosters vorüber. Der Führer durch die Klosterbrennerei erwartete uns im Klosterhof bereits und begann nach der Begrüßung sofort mit der Führung. Zunächst ging es um die Geschichte des Klosters. Das Kloster wurde 1174 als Benediktinerkloster gegründet aber bereits kurze Zeit später zogen Zisterziensernonnen aus Thüringen hier ein. Als Kloster existierte es bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Heute wird es als Klosterhotel mit Gastronomie sowie für die Brennerei genutzt und von der Klosterkammer Hannover verwaltet.

Wir betraten durch eine Flügeltür den lang gestreckten Bau, der vor uns lag und befanden uns direkt in der Brennerei. Unser Führer erzählte, dass die Brennerei von Hochprozentigem in Wöltingerode Tradition hat. So wird seit 1682 in Wöltingerode Korn aus eigenem Anbau gebrannt und zu Edelkorn und Likören verarbeitet. Nach alter Klostertradition wird dabei aus klarem Brunnenwasser, Gerstendarrmalz und Weizen von den eigenen Klosterländereien in kupfernen Brenngeräten zunächst ein Rohbrand hergestellt. Danach erfolgt in der Klosterdestille der zweite Brand. Das Ergebnis ist ein 96-prozentiger Feinbrand, der nur noch die Kornaromastoffe enthält. Mit Quellwasser aus dem Klosterbrunnen wird dieser Grundstoff auf 38 Prozent Alkohol verdünnt. Danach wird der Korn mindestens ein Jahr in Eichenfässern in der alten Krypta gelagert. Aus dem hochprozentigen Grundstoff werden durch Zugabe von Pflanzen-, Frucht- und Kräuteraromen, teilweise nach alten Rezepturen, auch verschiedene Liköre hergestellt. Unser Führer hier in der Brennerei, hielt eine Flasche mit Körnern hoch uns sagte, dass am Ende diese Menge Korn in der Flasche für die gleich Menge Kornbrand ausreichen würde.

Nach der Besichtigung der historischen Brennkesse und der über hundert Jahre alten Dampfmaschine, die im Winter die Produktion unterstützt, gingen wir hinüber in die Klosterkirche, wo wir noch weitere geschichtliche Fakten über das Kloster und die Kirche erfuhren.

 


 

Diese besteht aus einem romanischen Teil aus dem 12. Jahrhundert und einem Teil aus dem 18. Jahrhundert. Sie wurde barock ausgestattet, unter anderem mit einem Hochaltar mit Marienbild und Heiligenfiguren, einer Kanzel mit der Darstellung der Evangelisten, dem Beichtstuhl, dem Deckengemälde, welches Engel mit Marterwerkzeugen zeigt und weiteren erhaltenen Einbauten aus dieser Zeit. Aufgrund ihrer schlichten Schönheit wird sie gern für Trauungen aufgesucht.

Anschließend wurde, das was so reich angepriesen wurde auch verkostet. Zahlreiche Liköre standen zur Auswahl, wie solche mit Kümmel, Kräutern oder verschiedener Beeren. Selbstverständlich konnte anschließend auch eingekauft werden.

Anschließend gingen wir zurück zum Bus und besuchten aber unterwegs einen weiteren Laden, der die verschiedenen Brände des Klosters ebenfalls verkaufte. Auch hier wurde noch einmal eingekauft, weil man sich bis hierher unterhalten hatte, was wem wie geschmeckt hatte.

Zur Mittagszeit, um 12.00 Uhr fuhren wir weiter nach Goslar, wo wir etwa 15 Minuten später ankamen.

 


 

Wegen des Weihnachtsmarktes waren natürlich viele Busse auf dem zentralen Parkplatz abgestellt, so dass für unseren kein Platz mehr war. Unser Fahrer ließ uns aussteigen und fuhr einen Parkplatz weiter außerhalb an, nachdem wir uns für 17.00 Uhr verabredet hatten. Gleich nebenan erhob sich die Kaiserpfalz von Goslar, denn seit dem 11. Jahrhundert begann mit der ersten Reichssynode unter Heinrich II. die für Goslar wichtige Periode als eine zentrale Pfalz des Heiligen Römischen Reiches, allerding noch an anderer Stelle. Die Altstadt zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Vom Parkplatz bis ins Zentrum war es nicht weit. Nach etwa fünf bis zehn Minuten gemächlichen Ganges war die Altstadt mit dem Weihnachtsmarkt erreicht. Die Kirche Cosmas und Damian wurde ab 1170 errichtet. Mit ihren unterschiedlichen Turmspitzen beherrscht sie hier den Marktplatz. Direkt vor der Kirche war auch ein erster Glühweinstand. Daneben schloss sich das Rathaus von Goslar an, dessen Baubeginn im 15. Jahrhundert lag.

Weihnachtsmarkt Rathaus
Kaiserworth Brunnen

Ein weiteres herausragendes Gebäude ist das Kaiserworth, das Gildehaus der Stadt. Es wurde nach dem Rathaus am Ende des 15. Jh. errichtet. Mitten auf dem Markt steht der Marktbrunnen, der vom Wahrzeichen der Stadt, einem Adler bekrönt wird. Er besteht aus zwei bronzenen Schalen. Die untere stammt aus dem 12. Jh, also aus der Zeit der Romanik.

Einen weiteren Höhepunkt des Weihnachtsmarktes von Goslar bildet der Weihnachtsweld. Hier stehen Tannen an Tannen, die mit einem Lichternetz überzogen sind. Dazwischen befinden sich Glühweinbuden und Platz zum trinken. Wir gingen ein Stück in die Nebengassen und entdeckten das Puppen- und das Musikinstrumentemuseum mit zwei Skulpturen, die vor dem Haus sitzen. Harzer Hexen dürfen als Puppen und Mitbringsel natürlich nicht fehlen

Die Dämmerung setzte ein und die Lichter tauchten den Markt in Glitzer und Glanz. Deshalb drehten wir nun noch einmal eine Runde im beleuchteten Goslar.

Weihnachtswald

Um 17.00 Uhr war der Besuch in Goslar beendet und wir fuhren aus der Stadt heraus in Richtung Süden.Kurz nach 20.00 Uhr trafen wir in Hochstedt ein,mit lauter weihnachtlicher Eindrücke aus Goslar.

 

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