Thüringer Allgemeine/Thüringische Landeszeitung vom 19.07.2012 - Netzausgabe

 
Breitestes Schlagloch in Erfurt ist 1,47 Meter
Das derzeit wohl größte Schlagloch Erfurts ist zwar in einer Nebenstraße zu finden, kann aber auf ein stattliches Maß verweisen. Foto: Marco Schmidt

 

Leser erkoren Am Waldspielplatz zu Erfurts Buckelpiste. Teil der B 4 ist Konkurrenz und bald auf 60 km/h begrenzt. Langer Graben bekommt Abwassersammler und neue Asphaltdecke

Erfurt. Die schlimmsten Buckelpisten der Stadt hatte unsere Zeitung unlängst aufgegriffen. Von Winterschäden und Dauer-Schlaglöchern war dabei die Rede. Ein Teil der Bundesstraße B 4 stadteinwärts gehört zu den negativen Spitzenreitern. Eine Grundsanierung des Abschnitts Hannoversche Straße (zwischen der Demminer und Blumenstraße) ist dringend nötig, aber die Finanzierung weiterhin ungeklärt.

Die angekündigte Geschwindigkeitsbegrenzung auf 60 Stundenkilometer ist deshalb nicht mehr zu vermeiden. Am gestrigen Mittwoch habe er die Beschränkung entschieden, bestätigt der Leiter des Tiefbau- und Verkehrsamts, Gerhard Glanz. "Der Straßenzustand ist so schlecht, dass bei den bislang zulässigen 80 km/h eine Gefahr für die Autofahrer besteht." Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 60 Sachen werde in den nächsten Tagen umgesetzt. Ob auch gleich ein Blitzer zur Stelle sein wird, obliege nicht seiner Zuständigkeit, so Glanz.

Knapp 20 Leser hatten sich nach unserem Artikel in der Redaktion gemeldet, um auf weitere Schlaglöcher und Buckelpisten hinzuweisen. Am meisten genannt wurde die Straße "Am Waldspielplatz" nahe des Tannenwäldchens in Erfurt Süd. In der Tat: ein Loch an dem anderen, viele kommen locker auf 20 Zentimeter. Mit knapp 10 Zentimetern nicht das tiefste, aber mit 1,47 Metern das wohl breiteste Erfurter Schlagloch findet man in jener Straße am Rande der Landeshauptstadt.

Obwohl recht abseits gelegen, herrscht dort reger Autoverkehr, viele Fahrer nutzen den Weg wohl als willkommene Abkürzung. Zwei Autos nähern sich. Schnell können sie sich nicht bewegen, dennoch setzt der eine zum Überholen an. In Schlängellinie geht es weiter, auch auf der linken Seite. Um den Löchern auszuweichen, hinterlässt so mancher Wagen seine Spuren sogar im Wald.

Auch die Warschauer Straße in Erfurt Nord mit den Blöcken 1 bis 11 wurde mehrfach genannt, doch inzwischen sind die Löcher gestopft. "Das ist die normale Arbeit unseres Straßenbetriebshofs", erklärt Gerhard Glanz. "Bei größeren Projekten greifen wir auf Fremdfirmen zurück."

Ebenfalls mit ganz vorn in der Rangliste der schlechtesten Straßen sehen unsere Leser den Langen Graben im westlichen Erfurt - parallel zu Binderslebener Landstraße. Auch dort sind inzwischen alle größeren Löcher geflickt, bis auf eins - unmittelbar vor der Auffahrt zur B 4 - das entweder übersehen worden oder neu entstanden ist. Dennoch sorgten gestern ein Laster und ein Bagger für Bewegung. "Dort ist jetzt eine Baustelle eröffnet worden, die sich zu einer ziemlich großen entwickeln wird", kündigt Glanz an. Es wird wie geplant ein Abwassersammler verlegt, um die Peterbornsiedlung an das zentrale Abwassernetz der Stadt anzuschließen. Bis zum Jahresende sollen die Arbeiten dauern. Die Rohre erstrecken sich entlang des Langen Grabens bis hin zur Siedlung, auf diesem umfangreichen Stück wird die Straße auch eine neue Asphaltdecke bekommen, verspricht Glanz.

So viel Glück werden wohl die Anwohner der Rembrandtstraße nicht haben, besonders das Stück zwischen Rubens- und Clara-Zetkin-Straße wurde auch als schlechte Straße genannt, ebenso wie ein Teilabschnitt "Am Bürgerhaus" in Hochstedt, der Dalbergsweg, die Stotternheimer Straße ab Straße der Nationen stadteinwärts, wo sich die Betonplatten schon übereinander schieben, die Kranichfelder vom Wiesenhügel bis zur ehemaligen Kinderklinik. Schließlich schreibt noch ein Leser über die Straßen Turnplatz und Ludwig Jahn in Stotternheim.

Danke für Ihre Mitwirkung und für die Anregungen an die Stadtverwaltung.


Wolf-Dieter Bose / 19.07.12 / TA

Letzte Aktualisierung: 06.08.2012