26. Treff der Hockschter Frauen am 24.04.2007

Kräuter hier und Kräuter da...
...sollte das Motto des 26. Frauentreffs im Bürgerhaus sein. Aus diesem Grund hatte sich bereits Wochen vorher eine Kräuterfee angekündigt, die an diesem Nachmittag begierig erwartet wurde. Im Ort wurde schon gemutmaßt, dass nach diesem Nachmittag, die Frauen mit der Kiepe auf den Schultern in den Bach ziehen würden, um ihre neu gewonnenen Kräuter-Erkenntnisse in die Tat umzusetzen und auf die Suche nach Heilpflanzen zu gehen.
Aber es kam ganz anders als gedacht: Kaffe gab's natürlich vorneweg und dann kam sie, die Kräuterfee im rüstigen Rentenalter. Aber nicht nur sie schneite herein, sondern auch ihr Begleiter, der Kräutermann, im gleichen Alter wie die Fee. Er begann sogleich, mit Unterstützung seiner Fee, etliche Tafeln vor den noch Kaffee-tafelnden Frauen aufzubauen. Die Spannung wuchs ins Unermessliche, als die Fee Papiertaschentücher vor sich ausbreitete und damit begann, diese mit einer Flüssigkeit aus einem kleinen, braunen Fläschchen zu beträufeln.
Unterdessen breitete der Kräutermann seine Arme aus und begann in recht unterhaltsamer Weise das Produkt Melaleukaöl anzupreisen. Spätestens jetzt war bei den Frauen der Groschen gefallen: Nix mit Kräutersuche im Bach, hier gab's fertiges Öl für Geld. Schwuppdiwupp war aus dem Kräuternachmittag ein Werbeverkaufsnachmittag geworden. Der Kräutermann machte seine Sache recht gut. Wenn man einen Haufen Zuhörerinnen vor sich hat, die zum Teil schon etwas älter sind und die Vorzüge eines Produktes hervorhebt, welches der Verschönerung und Gesundheit dient, glänzen rasch die Augen und spitzen sich flink die Ohren.
Natürlich gab es für die Nase auch etwas: Die Fee verteilte die mit dem Öl beträufelten Taschentücher und jede der Frauen durfte den Duft des Öls einatmen, indem sie sich das Taschentuch unter die Nase hielt. Hätte man jetzt den Ton abschalten können, hätte man durchaus denken können, es sei etwas passiert und die versammelte Frauschaft würde heulend im Bürgerhaus sitzen.Interessiert schnüffelte man weiter am Tuch, während der Kräutermann berichtete, wie man mit dem Öl Gelenkentzündungen, Zahn-, Hals-, Ohren-, Muskelschmerzen, Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Krampfadern, Warzen, Hämorrhoiden, Blasenentzündungen und vieles mehr, sogar Blattläuse bekämpfen kann. Ein Allzweckmittel der Extraklasse klebte den Frauen unter der Nase, das sogar bei der Haarpflege zum Einsatz kommen kann. Lediglich zum Abwaschen taugt das Öl nicht.
Nach getaner Arbeit der Fee und des Kräutermannes musste das Produkt natürlich gekauft werden. Seitdem sind die Fälle von Hämorrhoiden, Warzen und Nagelbettentzündungen deutlich zurückgegangen, sowie unzählige Populationen von Blattläusen und anderen Pflanzenschädlingen in Hochstedt nahezu ausgerottet.Kommentar einiger Männer: "Nee, von so'e Mittel, was in der Gusche un am Arsche wirkt, ham'mer noch nie was gehört".
 
 
Interessiertes Zuhören
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Getränkte Taschentücher
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Verteilung der Tücher
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Intensives Schnüffeln
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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