Am 28. Juni 2014 fand die 9. Hochstedter Museumsnacht statt. In diesem Jahr lag der Schwerpunkt auf einem Thema, welches zwei Jahre zuvor im wahrsten Sinne des Wortes ans Tageslicht kam. Dabei ging es um die Entdeckung eines Grabes aus der Steinzeit. Eine junge Frau wurde mit - für damalige Verhältnisse (vor 4.500 Jahren) - reichen Grabbeigaben bestattet. Sie ruhte bis Mitte Oktober 2012 in Hochstedter Erde und wurde von Archäologen des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie im Block geborgen.

Über die Hintergründe, die Bedeutung des Fundes und über das Wie der Bergung gab der Archäologe Auskunft, der die Steinzeit-Frau von Hochstedt entdeckte: Enrico Paust.

Wir hatten den Archäologen eingeladen und einen Abendvortrag zur Hochstedter Museumsnacht um 19.00 Uhr im Bürgerhaus organisiert. Diese Museumsnacht lief unter dem Titel: Die Steinzeit-Frau von Hochstedt.

Schon in der Vorwoche hatte die Thüringer Allgemeine angefragt, ob sie einen Artikel darüber bringen könnte, was am Dienstag vor der Museumsnacht auch geschah und uns einige Besucher mehr bescherte. Wie sich nämlich herausstellte gab es viele Hochstedter aber auch Gäste aus anderen umliegenden Orten, die sich für das Thema interessierten und ins Bürgerhaus gekommen waren. Der Platz für die Zuhörer reichte fast nicht aus als der Archäologe mit seinem Vortrag begann.

Wir hatten die Blockbergung im Museum nachgebildet und zeigten auf mehreren Tafeln die Bergung des Fundes und machten zugleich auf dessen Bedeutung aufmerksam. Im Hof des Bürgerhauses standen Zelte, falls es doch regnen sollte und im Bürgerhaus selbst war alles für den Vortrag von Enrico Paust vorbereitet.

Vorbereitung der Museumsnacht

 

Herr Paust zeigte Bilder von der Blockbergung und dann von der allmählichen Freilegung der Grabstätte im Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Weimar. Er berichtete von der Seltenheit des Fundes wegen der geborgenen Grabbeigaben, denn Muschelscheiben und Hundezähne waren im Zusammenspiel nur in drei weiteren Gräbern in Thüringen in dieser großen Anzahl bekannt. Insgesamt waren jeweils mehr als zweihundert Durchbohrte Muschelscheiben und Hundezähne zu Tage gekommen.

 

Der Vortrag von Herrn Enrico Paust im Bürgerhaus.

Mit viel Applaus, einer Flasche Waidschnaps und einer Hochstedter Chronik bedankten sich die Zuhörer und auch wir für diese interessanten Einblicke.

Nach dem Vortrag öffneten sich dann die Türen des Museums, damit die neuen Exponate besichtigt werden konnten. Im Mittelpunkt stand dabei die Nachbildung der Blockbergung aus dem Jahr 2012.

 

Im Anschluss gab es noch Bratwürste, diverse Getränke und Geselligkeit bis in die Nacht hinein.