Erstmals seit fünf Jahren veranstalteten die Leubinger wieder ein Hügelfest. Wie der Name schon sagt drehte es sich dabei wieder um den berühmten bronzezeitlichen Hügel, der die letzte Ruhestätte eines Stammesoberhauptes vor etwa 4000 Jahren war. Dieser wurde mit reichen Grabbeigaben bestattet und war 1877 von Friedrich Klopfleisch ausgegraben worden. Der Hügel gehört zu den größten Grabhügeln Mitteleuropas und  stand an diesem Abend wieder einmal im Mittelpunkt.

Leubinger HügelfestLeubinger Hügelfest

Wir hatten uns ganz kurz dazu entschlossen, das Hügelfest zu besuchen, waren wir doch die letzten beiden Male ebenfalls dort. Im Gegensatz zu 2012, wo es unaufhörlich regnete, war dieser 24. Juni ein warmer Tag und ein milder Abend. Trotzdem waren im Verhältnis wenige Gäste am Hügel, was wohl an der langen Unterbrechung der Tradition von fünf Jahren lag. Wir kamen am Fuß des Hügels an und es rannte uns Heidi Schneider in die Arme, die sich echt freute uns zu sehen. Beim letzten Hügelfest war sie noch Vorsitzende des Vereins der Heimatfreunde Leubingen e.V. und hatte den "Hut" auf. Heute war sie "nur noch" entspannte helfende Hand und begleitete uns auf den Hügel hinauf.

Leubinger Hügelfest - mit Heidi Schneider (2. v.r.)Leubinger HügelfestLeubinger Hügelfest - Autobahn und RaststätteLeubinger Hügelfest - Ausgrabungsareal von 2017

Von dort oben hatte man einen herrlichen Blick über das Thüringer Becken und einen weniger schönen auf die nahe Autobahn mit der Raststätte. Beides war vor fünf Jahren noch nicht an dieser Stelle und zerschnitt nicht die Landschaft am Fürstenhügel. Auf der anderen Seite des Hügels, in Richtung Stödten konnte mann noch frisch aufgeschüttete Erde erkennen, denn die Archäologen waren hier noch immer am Untersuchen.

Leubinger HügelfestLeubinger Hügelfest

Das Datum des Festes ist nicht zufällig gewählt worden, lag doch die Sommersonnenwende erst wenige Tage zurück. Wir suchten uns einen Platz und fanden gleich eine ganze Bank mit Tisch. Hier beobachteten wir das weitere Geschehen während des Abends. Musiker spielten auf dem Hügel ihre alte Musik und trommelten den Sonnenuntergang herbei.

Leubinger HügelfestLeubinger HügelfestLeubinger HügelfestLeubinger Hügelfest

Eine Kräuterfrau verteilte Kräutersträuße und Heidi Schneider mithilfe eines Mädchens Glückssteine aus der Unstrut. Dann wurde ein Feuer entzündet und später die Stufen den Hügel hinauf mit Fackellicht erleuchtet. Einige der Fackeln flackerten auch auf dem Hügel. Ein Raunen ging durch die Runde der Zuschauer als der Kopflose Reiter auf dem Hügel erschien. Das Pferd unter ihm tänzelte nervös, hielt jedoch brav durch und präsentierte sich und seinen Reiter im Schein der Fackeln.

Leubinger HügelfestLeubinger Hügelfest

Dann war der Reiter verschwunden und wenig später erschienen zwei in weiße Tücher gekleidete Gestalten auf dem Hügel: Der Fürst und das Kind. Die Zuschauer applaudierten und der Fürst schwenkte oben zum Gruß die Fackel. Als beide verschwunden waren, machten auch wir uns auf den Weg zurück nach Hochstedt.

 

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