Die Hitze dieses Sommers nahm kein Ende. Die Felder zeigten sich am 9. Juli bereits ausgetrocknet und das Korn war früher reif als sonst. Auch die Rasenflächen im Ort boten ein sehr braunes Bild. Das Waidbeet jedoch war in den letzten Wochen oft gewässert worden und hatte sich seither zusehends erholt. Sattgrüne Waidblätter trotzten der sengenden Sonne.
Der Peetzensberg war frisch gemäht worden, was den Anblick nur etwas verbesserte. Immerhin war nun die "Frisur" des Berges nicht mehr struppig-blond, sondern stoppelblond. Am Bach im Ort und an der Heringsgasse sah es nicht anders aus.
Einzig unten im "Bach" war noch spärliches Grün auf den Wiesen im Scharten der Streuobstwiesenbäume auszumachen. Von der letzten Silberdistel auf der sonnenbeschienen Wiese war nur ein sehr schwacher Austrieb auszumachen, was jedoch an der Mahd im letzten Jahr liegen konnte. Die große Wiese unterhalb des Steinbruches war ebenfalls geschoren worden und zeigte sich in einem Ocker-Ton.
Am Wasserbassin sah es nicht anders aus. Einzig der Kirschbaum davor hob sich mit grünem Laub ab. Die Feldwege zeigten breite Risse in staubtrockener Erde, wöährend die Aussicht von dort oben am Wasserbassin eine Feuersbrunst in einem der Nachbarorte, Ollendorf oder Großmölsen, offenbarte. Auch der Waidmühlenstein Am Lindenborn stand inmitten brauner Grasstoppeln und vertrockneter Lindenblüten.