Am 24. August feierte Meckfeld 800 Jahre Ersterwähnung des Ortes. Wir waren mit unserem Färberstand eingeladen und hatten bereits bei unserem letzten Waidfest, im September 2018, zugesagt zu kommen. Wir packten also am Morgen unseren gesamten Färberstand ein und machten uns auf den Weg. Die Fahrt dauerte nicht lange und schon am Ortseingang waren Schilder und Plakate zu sehen, die auf das Dorfjubiläum hinwiesen. Am Dorfzentrum, gleich in der Nähe der Kirche angekommen, waren schon viele Leute damit beschäftigt ihre Stände einzurichten. Wir wurden vom Ortsbürgermeister, Türk Reusse, begrüßt, der uns auch zeigte, wo wir unsere "sieben Sachen" aufstellen konnten. Ganz in der Nähe des Waidsteins stand schon ein hölzerner Stand mit blau-weiß gestreiftem Tuch als Dach. Hier konnten wir unseren Färberstand einrichten.

Nachdem wir also unseren mitgebrachten Pavillon nicht aufbauen mussten, war die Arbeit schnell getan und wir konnten uns, nachdem wir den Färbetopf, gefüllt mit Wasser auf eine Heizplatte gestellt hatten, etwas im Ort umsehen. Verschiedene Handwerker legten ihre Werkzeuge und Waren zurecht und ein Trachtenpaar aus dem Gothaer Land zeigte, wie schön und prächtig sich die Leute auch in früheren Zeiten zu besonderen Anlässen angezogen hatten.

Die Meckfelder hatten im Gemeinschaftshaus einen Museumsraum eingerichtet, wo allerlei aus vergangenen Tagen ausgestellt war und besichtigt werden konnte. Gleich nebenan standen die Festzelte, die teilweise sogar mit Schränken und Sesseln möbliert waren.

Wir waren zwischendurch in einem Garten, wo wir Waid ernten konnten. Im letzten Jahr hatten die Meckfelder Waidsamen von uns bekommen, den sie dann ausgesät hatten, damit wir färben konnten. Der Meckfelder Waid sah ganz prächtig aus. Wir wuschen und überbrühten ihn mit dem inzwischen kochendem Wasser.

Gleich der Stand neben uns war ausgestattet mit der Geschichte der Bockwindmühle von Klettbach. Dort gibt es einen Mühlenverein, der die gesamte Mühle versetzt und wieder aufgebaut hatte. Kurze Zeit nach der 800-Jahrfeier wurde der Verein mit dem Thüringer Denkmalpreis ausgezeichnet. Uns ärgerten die Müller allerdings etwas, da sie mit einem Traktor per angeschlossenem Riemen Mehl mahlten und die Staubwolken zu uns herüber wehten. Wir ließen uns nicht stören und färbten ein schönes Hellblau auf Seidentücher, die vorher gefaltet oder abgebunden waren.

Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Wir verkauften bis zum späten Nachmittag einige Stücke und erklärten nebenbei den Färbevorgang. Viele Fragen gab es auch zum Brettchenweben, da der Brettchenwebstuhl unbekannt war und damit Interesse weckte. Wir bauten bis etwa 18.00 Uhr unseren Stand ab und verabschiedeten uns von den Meckfeldern. Keine zwei Wochen später würden wir uns bereits wiedersehen, denn zu unserem 15. Waidfest am 7. September sollte wieder mit Meckfelder Waid gefärbt werden - es gab noch welchen.