Platz ohne Namen - Tagebuch 2005
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 Ja, das bin ich, der Platz der keinen Namen mehr hat, im Frühjahr 2005. Eigentlich bin ich ja zweigeteilt. Der eine Teil bildet ein Dreieck. Ein Denkmal, drei Linden, ein Brunnen, ein Hochbeet und eine Bank stehen hier. Den anderen Teil, der rechteckig ist, umschließt eine Ligusterhecke. Ansonsten findet sich hier nur noch eine weitere Bank, einige Rosen, Sträucher und eine junge Linde. Beide Teile sind durch eine Straße voneinander getrennt. Eigentlich geht es mir ganz gut, ich habe meine Ruhe und die genieße ich. Ich hätte zwar gerne wieder einen Namen aber es geht auch ohne.
Die ganze Aufregung fängt im Frühjahr damit an, dass eine meiner alten Linden angebohrt und anschließend mit einem roten Punkt markiert wird. Kein gutes Zeichen, denke ich und mache mich schon insgeheim darauf gefasst, dass etwas geschehen wird.
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So, eine Linde weniger! Zum Glück dauert die Aktion nur einen Tag. Ich denke, dass damit nun endlich wieder Ruhe einkehrt. Sicher werde ich einige Wochen brauchen um mich an die kahle Stelle zu gewöhnen und um mich von der Aufregung zu regenerieren.
Aber nichts da, jetzt geht es erst richtig los, wie ich mit Schrecken feststelle. Nur acht Tage später, ...
Na bitte, weitere 2 Tage später, am 26. August, bin ich nackig - dass habt ihr also gewollt?
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Wie sieht denn dass jetzt aus? Na, mir kann's egal sein, Hauptsache ich habe meine Ruhe! Zum Glück rücken die Arbeiter auch ab. Phu, meine Nerven liegen blank ...
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