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Silberdisteln in Hochstedt

Silberdistel Carlina acaulis

Die Silberdistel Carlina acaulis, eine eher seltene Pflanze, welche unter Naturschutz steht und bundesweit gefährdet ist, ist bei uns in Hochstedt heimisch. Die Pflanze, die zur Familie der Korbblütler Asteraceae gehört, war früher weiter verbreitet, als es heute der Fall ist. Weitere Namensbezeichnungen wie Große Eberwurz, Wetterdistel, Stengellose Eberwurz usw. sind vom Aussehen der Pflanze abgeleitet.

Die bis zu 10 cm auffallend große Blüte dieser ausdauernden Pflanze erscheint im Juni bis September. Sie befindet sich an einem mehr oder weniger liegenden Stiel und besteht aus weißen bis bräunlichweißen Röhrenblüten. Die inneren Hüllblätter sind länglich strahlend weiß. Die Blütenblätter schimmern bei Lichteinfall silbrig.
Die Grundrosette erinnert an typische Blätter von Disteln, welche in stechende Zipfel auslaufen. Die Silberdistel ist in der Lage, tiefe Pfahlwurzeln auszubilden.
Die licht- und wärmeliebende Pflanze weist auf lufttrockene lichte und gut erwärmbare Standorte hin. Diese besonderen Standortansprüche schränken ihr Vorkommen beträchtlich ein. In der alten Volksheilkunde wurden die Wurzeln der Silberdistel als harntreibendes Mittel angewandt. Die Blütenboden wurden dem Viehfutter beigemischt.

 

 

Diese drei Disteln sind die einzigen Pflanzen dieser Art hier in Hochstedt im Jahr 2005!

 

 

 

 

 

 

Bestand im Jahr 2006.

 

 

 

 

 

 

 

 

Bestand im Jahr 2007.

Besser gesagt, hier stand der Bestand 2007 bis die gesamte Wiese abgemäht wurde. Danke, an die verantwort(ungslosen)lichen, die das veranlasst haben. Die Pflege einer Wiese bedeutet nicht zwangsläufig, dass sie zweimal im Jahr bis auf den Boden abgeschoren werden muss. Dies hier war eine naturnahe Wiese, mit einer unter Naturschutz stehenden Distel-Art!

Nur hier, an dieser Stelle wuchs die Silberdistel in Hochstedt. Bleibt zu hoffen, dass die Distel im nächsten Jahr wieder austreibt.

 

Tatsächlich war die Distel 2008 trotz der Radikalkürzung im letzten Jahr wieder zwischen den hohen Gräsern der Wiese gewachsen...

 

 

 

... und reckte ihre stacheligen Blätter der Sonne entgegen.

 

 

 

 

 

 

 

Im Juni sollte die Wiese gemäht werden und der Heimatverein wurde vor der Mahd gebeten die Stelle zu markieren damit die Distel den Rückschnitt und den Sommer übersteht.

 

 

Kurz bevor die "Grasrasur" beginnen sollte wurde kontrolliert ob die Markierungen noch vorhanden waren. Natürlich war das nicht der Fall - die Stöcker waren harausgerissen und weggeworfen worden. Deshalb wurde nun die Stelle, an der die Distel wuchs mit der Grasschere kurz geschnitten und die Silberdistel somit freigelegt.

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