Bildtitel im Wortlaut von Niska:
 
18. Werden die Ballen auff die Horden gelegt
daß sie ein wenig trucken werden
damit man sie auff und abladen könne. N.2.
 
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Bildtitel im Wortlaut von Niska:
 
19. Werden sie wieder von den Horden abgenommen und auff den Wagen geladen
damit er zum Marckt geführet werden. N. 20.
 
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Bildtitel im Wortlaut von Niska:
 
20. Stehen etliche Wagen voll Weyd auff dem Marckte
und kommen die Weydkauffer und kauffen drumb. N. 22.
 
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Bildtitel im Wortlaut von Niska:
 
21. Wird der Weyd abgeladen
und in Multern durch die Weydknechte auff die Weydböden getragen. N. 21.
 
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Bildtitel im Wortlaut von Niska:
 
22. Macht sich der Bawr
nach dem er Geldt bekommen
lustig
tantzet mit seiner Greten. N. 4
 
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Waidrezeptur aus dem 3./4. Jh.n.Chr.
"Stockholmer Papyrus" aus einem Grab in Theben

"Einsammeln von Waid: Schneide ab und thu im Schatten den Waid in einen Korb zusammen. Zerquetsche, stosse und lass ihn den ganzen Tag lang. Lüfte ihn am folgenden Tag aus und tritt in ihm herum, damit er durch die Bewegung der Füsse aufgeworfen und gleichmäßig getrocknet werde. Thu in Körbe zusammen und stelle ihn bei Seite. Waid, so behandelt, wird Kohle genannt.

Färbung von Dunkelblau: Thu etwa ein Talent Waid (Anm.: neugriechische Gewichtseinheit ca. 150 kg) in eine Kufe, die in der Sonne steht und nicht weniger als 15 Metreten fasst, und pack ihn wohl zu. Giess dann Harn hinein, bis die Flüssigkeit den Waid überragt und lass es von der Sonne gewärmt werden. Mache aber am folgenden Tag dem Waid dadurch auf, dass du in der Sonne in ihm herumtrittst, bis er wohl gefeuchtet wird. Dies muss man aber 3 Tage lang thun.

Kochen von Waidkohle: Teile die Waidkohle nebst dem was von dem aufgegossenen Harn darüber ist, in drei Teile. Vermische einen der Teile auf dienliche Weise, thu ihn in einen Topf und mach Feuer darunter. Du wirst auf folgende Weise merken, ob der Waid gekocht ist. Wenn es siedet, so rühre nicht unordentlich, sondern sorgsam um, damit der Waid nicht zusammensinke und den Kessel zerstöre. Wenn sich der Waid in der Mitte spaltet, ist das Kochen tadellos. Du sollst das Feuer darunter wegziehen, aber nichts desto weniger in dem Topf rühren. Kühle die Unterfläche des Topfes durch Anspritzen mit kaltem Wasser. Nimm dann und thu in die Küpe eine halbe Choinix Seifenkraut (Anm.: Nelkengewächs). Giess von dem gekochten Waid genug hinüber, lege Stangen oder Rohre auf den Rand der Küpe, decke mit Matten und mache darunter ein mässiges Feuer, so dass es nicht übersiedet und nicht kalt wird. Lass es drei Tage. Siede Harn mit Seifenkraut auf, streiche den Schaum ab und thu die Wolle in die Farbesuppe. Wenn es dir gut zu sein scheint, so nimm die Wolle heraus, decke die Küpe wieder zu und mache Feuer darunter auf die selbe Weise. Thu in die Flüssigkeit 2 Minen Orseille (Anm.: Pflanzenfarbstoff aus Flechten), nachdem du Orseille gesiedet und dabei den Schaum abgestrichen hast. Thu dann die gefärbte Wolle hinein, spüle in Salzwasser aus und kühle sie ab. Färbe blau zweimal des Tages. Morgens und Abends, solange die Farbsuppe dienlich ist."

(aus: Langercrantz 1913, zitiert in Müllerott, H.J.: Quellen zum Waidanbau in Thüringen mit einem Exkurs in die anderen Waidanbaugebiete Europas und Vorderasiens, Arnstadt 1993)