...noch mehr Spannung - Brief an das Landesverwaltungsamt vom 26. Februar 2007:

 

Landesverwaltungsamt

Raumordnungsverfahren zur geplanten 380 kV - Leitung vom UW Vieselbach zum
UW Altenfeld

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

Sie haben uns freundlicher Weise die Projektmappe ThĂŒringer StrombrĂŒcke zum Raumordnungsverfahren zur Einsichtnahme ĂŒberlassen.
Damit ermöglichten Sie uns auch eine intensivere Kenntnisnahme der gesetzlichen Grundlagen und wissenschaftlichen Untersuchungen sowie der daraus gezogenen Schlussfolgerungen fĂŒr eine geplante Freileitungstrasse.

 

Gestatten Sie uns nachfolgende Stellungnahme zum Pkt. 4 Wirkung der Freileitung auf den Menschen unter der Annahme des Baues der 380 kV - Leitung parallel zur bestehenden 380 kV - Freileitung in unmittelbarer OrtsnÀhe:

 

Bei der Erstellung des Gutachtens durch den VorhabenstrĂ€ger wurden zur Ermittlung der maximal zu erwartenden elektrischen FeldstĂ€rken und magnetischen Flussdichten 2 Varianten bei Annahme idealisierter AbstĂ€nde zu bestehenden GrundstĂŒcken und GebĂ€uden zu Grunde gelegt.
Variante verschiedene Mastbaureihen einschließlich der Mitnahme einer 110 kV- Doppelleitung
Variante verschiedene Mastbaureihen bei ParallelfĂŒhrung einer 110 kV- Doppelleitung

 

Eine Variante ParallelfĂŒhrung zu einer bestehenden 380 kV- Leitung, die im bereits erwĂ€hnten unzulĂ€ssigen Abstand zu WohngebĂ€uden in Hochstedt besteht, ist hier vernachlĂ€ssigt worden.
Wir stellen hier das Gutachten im analytischen Ansatz, in nachfolgenden Berechnungen durch die Forschungsgesellschaft fĂŒr Energie und Umwelttechnologie Berlin in seiner Sachbezogenheit und Rechtlichkeit in Frage.

 

 

 


Als Berechnungsgrundlagen wurden technische Annahmen und örtliche Vorbelastungen betrachtet, die eine Extremsituation Hochstedt nicht berĂŒcksichtigten.
Im Pkt 4.1.3 heißt es wörtlich:
" Weitere Vorbelastungen sind fĂŒr die Betrachtungen nicht relevant, da diese nur
punktuell, in einem ausreichendem Abstand zur Freileitung und / oder in geringer GrĂ¶ĂŸe auftreten.
Vorbelastungen durch die elektrische Installation in WohngebÀuden bzw. durch die Anwendung elektrischer HaushaltsgerÀte sind hier ebenfalls nicht relevant, da ein ausreichender Abstand der Freileitung gewÀhrleistet ist."

 

Im Pkt. 4.1.4 Bewertung der Berechnungen wird darauf verwiesen, dass ab 100 m Entfernung der Einfluss des Magnetfeldes der Freileitung auf den Menschen aus - geschlossen ist.
Umso unverstÀndlicher ist hier, dass die Situation Hochstedt zu Beginn des Trassenabschnittes UW Vieselbach - UW Altenfeld im Gutachten keine spezifische Rolle spielt.
In den Schlussfolgerungen, im Pkt. 4.1.5 werden immissionsmindernde AktivitÀten vorgeschlagen
· u.a. TrassenfĂŒhrung nicht nĂ€her als 100 m zu GebĂ€uden und GrundstĂŒcken, die nicht nur zum vorĂŒbergehenden Aufenthalt dienen wie WohngebĂ€ude, KindergĂ€rten, SpielplĂ€tze u. Ă€. somit werden Wirkung auf den Menschen praktisch ausgeschlossen.

Eine Aussage zur genauen TrassenfĂŒhrung und notwendige technische Konsequenzen zur bestehenden 380 kV- Leitung fĂŒr den sensiblen Bereich Hochstedt hĂ€tte im Gutachten im Falle des tatsĂ€chlichen Trassenbaues also BerĂŒcksichtigung finden mĂŒssen.

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

sehr wohl wissend, dass Sie gegenĂŒber unserer Belange und Sorgen sehr aufgeschlossen sind, sehen wir uns als BĂŒrgerinitiative veranlasst, Ihnen in ErgĂ€nzung unserer Stellungnahme vom 12.02.2007 unsere Zweifel an der RechtmĂ€ĂŸigkeit des Gutachtens mitzuteilen.
Inwieweit es sich um einen Verfahrensfehler handelt, kann unsererseits nicht beurteilt werden.
Einer Information Ihrerseits sehen wir gern entgegen und bedanken uns bei Ihnen fĂŒr Ihre BemĂŒhungen.

 


Mit freundlichen GrĂŒĂŸen

 

BĂŒrgerinitiative Hochstedt