Am 6. April 2019 war es wieder einmal an der Zeit für einen Frühjahrsputz in der Hochstedter Flur. Dazu hatte die Ortsteilbürgermeisterin, Silke Palmowski, alle Hochstedter aufgerufen. Wie schon in der Vergangenheit kam dazu auch tatkräftige Unterstützung von den Mitarbeitern des Logistikers ZALANDO. Man hatte sich am Morgen getroffen, um etwas Ordnung in unserem Umfeld zu schaffen.
Hier ein Bericht von Gerlinde Müller:
Unsere Ortsteilbürgermeisterin hatte am 6. April 2019 zum Frühjahrsputz aufgerufen. Früher genannt "Subbotnik" - heute Müll-Einsammeln im Ort und rundherum. Der Morgen war sehr trüb und etwas neblig, doch es regnete zum Glück nicht. Treffpunkt war auf dem Sportplatz. Ein Container wurde aufgestellt und ein Multicar stand kostenlos von der Firma Heunsch aus Vieselbach bereit, der sollte den gesammelten Unrat einsammeln und zum Container bringen.
Überpünktlich waren 12 Mitarbeiter von Zalando mit entsprechender Arbeitskleidung am Sportplatz eingetroffen. Sie freuten sich auf den gemeinsamen Tag und waren hochmotiviert. Leider fanden sich die Hochstedter nur in geringer Anzahl ein, jedoch war aber noch ein Kleintraktor dabei, der beim Einsammeln helfen konnte.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass evtl. der Hinweis im Ausrufer bzw. beim Bäcker nicht ausreichend war. Es sollten vielleicht kleine Handzettel verteilt werden, so kann man sich den Termin zu Hause hinlegen und man merkt es sich leichter.
Durch die Bürgermeisterin wurden alle eingeteilt, so dass es für keinen zu viel wurde. Es war alles gut organisiert - "Das kann sie gut", sagte jemand. Als Ortskundige hatte ich 2 nette Damen (Heidi und Diana) an die Seite bekommen und wir wurden mit dem Auto und Müllsäcken "bewaffnet" zum Viadukt gefahren. Dort sollten wir den Weg durch die Gärten Richtung ehemalige Holzwegbrücke nehmen und am Bahndamm weiter in Richtung Viller-Brücke laufen.
Wir marschierten los und erzählten viel. Gleich in der Kleingartenanlage wurden wir schon fündig und sammelten Flaschen, sogar noch ungeöffnet ein. An der ehemaligen Holzwegbrücke angekommen erklärte ich, dass hier die Brücke über den Bahndamm nach Vieselbach verlief, diese jedoch vor einigen Jahren abgerissen wurde. Dort machten wir unseren ersten großen Fund - ein großes Stück Teppichboden, der teilweise schon eingewachsen war und die Überreste eines riesigen Schwimmbeckens aus Kunststoff. Zum Tragen zu schwer, legten wir unsere erste Sammelstelle zur Abholung für den Multicar an. Weiter am Bahndamm entlang fanden wir recht viel Verpackungsmüll. Auf halbem Weg einen alten Bad-Hängeschrank und schweres Eisen. Somit entstand eine 2. Sammelstelle zur Abholung. An der Viller-Brücke angekommen telefonierten wir nach dem weiteren Weg, denn Richtung Hochstedt sahen wir keinen Unrat liegen. Doch wir sollten diese Richtung nehmen und sahen dann auch warum. Im Graben fanden wir jede Menge Unrat, einen Autoreifen, einen schweren Metallschrank und jede Menge Kunststoffreste und Verpackungsmüll.
Am Hochsitz machten wir eine Rast. Meine zwei Begleiterinnen fanden es so herrlich hier in freier Natur. Wir sahen eine hübsche dicke Hummel im Gras und hin und wieder ein großes Loch, das wir als Fuchsbau deuteten. Auf dem Feld sahen wir eine Gruppe Rehe, die sich von uns nicht stören ließen und ein Hase hoppelte davon - der Osterhase sagten wir lachend. Inzwischen hatte uns Petrus herrlich blauen Himmel geschickt mit angenehmen Frühlingstemperaturen. Von weitem hörten und sahen wir die Feldlerche, die ja Vogel des Jahres ist. Auf dem letzten Stück legten wir noch eine 3. Sammelstelle mit Unrat an und liefen weiter in Richtung Hohle. Auf der Höhe angekommen, sahen wir den Multicar, der unser Sammelgut aufgeladen hatte. Wir waren fleißig, lobten wir uns, denn es passte fast nichts mehr drauf. Nach kurzer Berichterstattung fuhr er weiter und wir liefen zur Hohle an der Kirche in den Ort.
Als Heidi und Diana das Geländer auf der linken Seite sahen, fragten sie, wohin dieses führte. Ich sagte: zu einem schönen Aussichtspunkt auf dem Weinberg, sogar mit Bank. Keine Mühe gescheut, hangelten wir uns am Geländer hinauf und liefen zur Bank. Dort trafen wir einen weiteren Helfer, der mit der Motorsense das Gras um die Bank herum gemäht hatte. Wir nahmen alle platz und genossen die herrliche Aussicht. Ein kleiner Marienkäfer gesellte sich zu uns und Diana nahm sich ein paar Osterzweige mit.
Da es fast Mittag war, starteten wir in Richung Sportplatz zum Weinberg hinunter. Ich erklärte, dass hier früher die Kinder mit Schlitten hinunter gefahren sind. Kaum zu glauben, denn wie bei Dornröschen querte eine dicke Dornenhecke den Weg. Doch irgendwie krochen wir mit leichten Pieksern hindurch und hatten wieder jede Menge Spaß, denn der Prinz fehlte.
Am Sportlerheim angekommen, hatte "Mutschi" schon die Bratwürste fertig, ebenso den Grillkäse und die Gemüsepfanne, welches durch die Bürgermeisterin organisiert war. Das hatten wir uns jetzt verdient und es schmeckte allen gut. Alle Helfer waren wieder eingetroffen und es wurden viele nette Gespräche geführt und Kontakte geknüpft. Nebenbei konnten die Männer noch beim Hochstedter Fußball zuschauen. Meine zwei Begleiterinnen betonten nochmals, wie schön es doch war und sie beim nächsten Mal gerne wieder mitkommen wollten. Wir hatten das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden und dadurch das Gefühl etwas Gutes getan zu haben. Auch die Spaziergänger mit den Hunden, die wir öfters getroffen haben, werden sich wieder an der sauberen Natur erfreuen.
Sollten sie doch noch was finden, bitte bei uns melden oder selbst einsammeln. Es war ein schöner Tag, sagt: Gerlinde Müller
Ein weiterer Einsatz erfolgte am historischen Waschplatz im Unterdorf. Hier wurde Sand der vom kleinen Bachlauf hineingespült wurde aus dem Becken geholt und es so wieder ansehnlich gemacht.
Bilder: Silke Palmowski