Burschenverein "Concordia"
Burschenverein "Concordia"
Der Burschenverein wurde 1894 gegründet, was ein Foto aus dem Jahr 1919 belegt, welches zum 25. Gründungsjubiläum aufgenommen worden war. Darauf ist zu erkennen, dass der Verein zu diesem Zeitpunkt noch keine Fahne besaß. Ein geschmücktes Schild an einer Stange trug das Symbol des Vereins. Erst vier Jahre später, am 15.7.1923 wurde eine Fahne geweiht, die sich der Verein angeschafft hatte. Als später, nach Hitlers Machtergreifung, die Burschenschaften verboten waren, wurde die Fahne umgearbeitet. Aus dem Burschenverein wurde der Gesangsverein "Harmonia".
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
 Burschenverein im Jahr 1921
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Bild 1: Anita Rinniewitz
Bild 2: Vera WinzerÂ
Schützenklub Diana
Schützenklub "Diana"
Ein Hinweis auf den Schützenklub "Diana" in Hochstedt findet sich auf der Fahnenstange der Fahne des Gesangverein "Harmonia" in Form eines Stocknagels.Da die Fahnenstange mit Sicherheit zur Fahne des am 15.7.1923 gegründeten Burschenvereins gehörte, kann man daraus schließen, dass der Schützenklub zu dieser Zeit noch aktiv war.
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Schützenverein "Germania"
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Das Buch in der Größe von 22 x 34 cm hat einen Pappeinband und ist durchweg mit Seitenzahlen versehen und liniert. Der erste Eintrag stammt vom Gründungstag selbst und steht auf Seite 2:
Hochstedt d. 20 / I 1912
Am heutigen Tage wurde die erste Versammlung des neu gegründeten Schützenvereins einberufen.Â
Der Versammlung schlossen sich folgendeBestimmungen an
I Aufnahme v. Mitgliedern
II Wahl der Vorsitzenden
III Verschiedenes
Die Aufnahme v. Mitgliedern fand statt und wurden in der Mitgliederliste Eingetragen.
Es sind zur Wahl ... (?) undgewählt.
I. Vorstand Karl Seifart
II. Kassierer Paul Mende
III. Schriftführer Hugo John
IV. Stellvertr. Vorstand August Michael
V. Stellvertr. Schriftführer Selmar Sommer
Das erste Schießen findet Sonntag 21 Januar 1912 statt
Rechnung
Einnahme 10 Mark 40 Pfg |
Auslagen 3 Mark 70 Pfg |
bleibt Kassenbestand 6,70 M.
Da nichts mehr zur zur Sprache kam wurde die Versammlung geschlossenvorgelesen genehmigt und unterschrieben
Karl Seifart Vorstand Hugo John
Â
Weitere Versammlungen fanden laut Buch an folgenden Tagen statt:
1912 - 20.Januar, 4.Februar,2.März, 10. März, 31. März, 20. April, 5. Mai, 9. Juni, 29. Juni, 20. Juli, 3. August, 31 August, 14. September, 26. Oktober 1912,16. November, 30. November, 8. Dezember (Das Mitglied August Michael wurde in der heutigen Versammlung unumwunden zum Schützenkönige für das Jahr 1912 bis 13 anerkannt.), 31. Dezember
1913 - 1. Februar, 1. März, 29. März, 5. April, 4. Mai, 24. April, 28. Juni, 19. Juli, 2. August, 6. September, 20. September, 4. Oktober, 1. November, 29. November, 31. Dezember
1914 - 31. Januar, 28. Februar, 21. März, 4. April, 2. Mai, 6. Juni, 25. Juli, 31. Dezember
Mit dem ersten Weltkrieg 1914 - 1918 pausierte der Verein für längere Zeit. Die nächste Versammlung (der nächste Eintrag) ist für 1919 verzeichnet.
1919 - 15. März (Zum heutigen Abend war nach langer Zeit die erste Zusammenkunft des hiesigen Vereins und wurde beschlossen am 16ten März von nachmittag 3 Uhr ab Ball zu halten und 30 & Tanzgeld 3 Mark für den ganzen Tag zu nehmen ...), 20. März, 26. April, 10. Mai, 2. Juni, 12. Juni, 28. Juni, 5 Juli, 19. Juli, 9. August, 20. September (Zu dem morgen stattfindenden Ball wurde beschlossen Eintritt nimmt M. Rudolph und Paul MendeTanzgeld Paul Weyde Selmar Sommer ...), 24. September (Einnahme: vom Preisschießen 64 M 40 Pf; vom Ball Eintritt 61 M 50, Tanzgeld 112 M; Ausgaben: 45 M Preise, 60 M Musik ...), 18. Oktober, 1. November, 14. November, 5. Dezember
1920 - 3. Januar, 4. Februar (Das Mitglied Louis Weyde und Emil Michael wurden wegen unentschuldigtem fernbleiben mit je 20 M Strafe belegt.), 6. Februar, 27. März, 24. April, 1. Mai, 29. Mai, 26. Juni, 10. Juli, 24. Juli, 4. September (... Schützenkönig für das Jahr 1920 ist das Mitglied Paul Weyde.), 24. September, 2. Oktober, 6. November, 4. Dezember
1921 - 9. Januar, 5. Februar, 5. März, 13. Juli, 6. August, 12. November, 14. Dezember
1922 - 11. März, 10. Juni, 5. August, 2. September (Zu Punkt 2 Verschiedenes wurde beschlossen den 24. September Preisschießen mit Ball zu veranstalten ...), 7. Oktober, 9. Dezember
1923 - 6. Januar, 10. Februar, 16. Juni, 24. Juni, 7. Oktober (... und wer nun unentschuldigt fern bleibt wird mit 5 Millionen Strafe belegt. ...Der gesamte Kassenbestand besteht jetzt aus 22 Miliionen 250 Tausend 377) Mark
1924 - 26. Januar, 24. Mai, 12. Juli (Die Lage wird wieder auf 25 M pro Monat festgesetzt, und zwar vom 1. Juli ab.), 3. August, 17. August. 31. August
Mit der Abrechnung vom Stiftungsball, der am 31. August 1924 stattgefunden hatte erfolgte der letzte Eintrag in das Buch.
 Tanzerlaubnisschein für den Schützenverein für den 5. April 1920
Â
Das Buch und den Tanzerlaubnisschein stellte zur Ansicht und Ablichtung zur Verfügung: Maria MendeÂ
Militärverein
Militärverein
Ein erster Hinweis auf einen Militärverein in Hochstedt findet sich auf der Fahnenstange der Fahne des Gesangverein "Harmonia" in Form eines Stocknagels.
Â
Da die Fahnenstange mit Sicherheit zur Fahne des im Jahr 1894 gegründeten Burschenvereins gehörte, kann man daraus schließen, dass der Militärverein zur Zeit der Fahnenweihe, am 15.7.1923 noch aktiv war.
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Noch vor dieser Zeit wurde das Foto aufgenommen, das den Hochstedter Militärverein zeigt. Zumindest deuten Kleidung und die Bärte der Männer auf eine Zeit vor dem ersten Weltkrieg.
Foto 2: Kurt Buchspieß
Mandolinenverein
Mandolinenverein
Der Hinweis auf diesen Verein ist mündlich überliefert und mit einigen Fotos belegbar. Mitglieder waren Paul und Paula Schüßler, die zu ihren Lebzeiten über den Verein berichteten. Es kann aber durchaus sein, dass Mandolinen- und Verschönerungsverein ein und der selbe Verein waren.1. v.r. Paul Schüßler, vorn 1, v.l. Paula Schüßler
Â
Ausflug nach Trusetal 1937
1. v.l . Kurt Schüßler, 3. v.l. Paul Schüßler, 5. v.l. Paula Schüßler, 2. v.r. Grete Kirst
Â
Â
1. v.r. Paula Schüßler, 2. v.r. Paul Schüßler
Â
Â
Â
Â
Â
Â
hinten links Paula Schüßler, vorn Paul Schüßler
Â
Â
Â
Â
Â
Bilder 1 und 2: Hanni Franke
Bilder 3 und 4: Manfred Schüßler
GST - Gesellschaft für Sport und Technik
Obwohl die GST kein Verein im eigentlichen Sinn ist, war die Grundorganisation "Ernst Schneller" in Hochstedt sehr aktiv und findet deshalb unter den "Vereinen von Hochstedt" ihren Platz.
Die Gesellschaft für Sport und Technik - GST - wurde am 7. August 1952 als eine Jugendorganisation der DDR gegründet. Sie sollte der gemeinschaftlichen Freizeitgestaltung technisch und sportlich interessierter Jugendlicher dienen. Sportförderung und Wettkämpfe, wie Motor- und Schießsportarten wurden gepflegt und veranstaltet.
Auch in Hochstedt gab es eine GST-Grundorganisdation, die nicht wenige Mitglieder zählte. Es gibt die verallgemeinerte, "gängige" Meinung, dass die GST zur Militarisierung der Bevölkerung beitrug. In Hochstedt stand jedoch der sportliche Wettkampf im Vordergrund. Sicher, es wurde im Schießstand mit KK-Gewehren auf Scheiben geschossen, ebenso mit Luftgewehren. Schützenvereine und -verbände gab es aber schon vor der Gründung der DDR, wie auch nach ihrem Zusammenbruch. Oftmals bot die GST die einzige Möglichkeit, bestimmte Sportarten wie eben den Schießsport auszuüben.
Im Mai 1953 beantragte die Grundeinheit der GST bei der LPG "Glück auf" die Anlegung eines Schießstandes in den Hinter-Tannen". Als der Schießplatz schließlich Mitte der 1960er Jahre fertig gestellt war - zuvor fehlten die Mittel - konnten die KK-Schüzten mit ihren Schießübungen beginnen. Anfang der 1970er Jahre wurde der Schießstand ausgebaut und aus Stein errichtet. Von da ab wurden regelmäßig Wettkämpfe durchgeführt. Hochstedt zählte zu den besten Grundorganisationen des Kreises und des Bezirkes. Hochstedter Schützen gewannen kontinuierlich bei Kreis- und Bezirksmeisterschaften in verschiedenen Altersklassen. Die GST Hochstedt nahm zu dieser Zeit den Namen "Ernst Schneller" an.
Â
Hochstedter GST Mitte der 50er Jahre
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
 Mitgliedsbuch
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
Â
 Mitgliedsausweis der Grundorganisation "Ernst Schneller" Hochstedt
 Beitragsmarken im Mitgliedsausweis
Â
 Mitglieder der GST vor dem Schießstand Hochstedt |  Unterhalb des Schießstandes im Bach |
 Bild 1: Wolfgang Peetz
Bilder 5 und 6: Jörg RosenbaumÂ
Volkschor Hochstedt
Der Volkschor war nach dem 2. Weltkrieg besonders aktiv in und um Hochstedt, obwohl er kein Verein war. Chorleiter war Lehrer Michel. Der Chor trat bei öffentlichen Anlässen auf, wie am Maifeiertag zur Kundgebung am damaligen Karl-Marx-Platz.
1952 wurde ein Volkschortreffen von Chören aus der Umgebung auf dem Gelände des ehemaligen Gutes durchgeführt. Dazu wurde eine Bühne errichtet, auf der die Chöre ihre Sangeskünste vorführten. Die Bühne befand sich auf der Wiese, gegenüber vom Teich, am Landhaus.
Im gleichen Jahr, also 1952, unternahm der Hochstedter Chor einen Ausflug auf den Kickelhahn.
Bild 1 und 2: Wolfgang PeetzÂ
Gesangverein Harmonia
Gesangverein "Harmonia"
Â
Vorderseite der Vereinsfahne des Gesangvereins "Harmonia" aus dem Jahr 1938
Â
Â
Â
Â
Â
Rückseite der Fahne
Â
Mit Sicherheit gehörte nicht nur die Fahnenstange, sondern auch die Fahne zum Burschenverein von Hochstedt. In der Zeit des Nationalsozialismus mussten sich die Burschenschaften auflösen und in Hochstedt wurde die Fahne der Burschenschaft zur Vereinsfahne des Gesangvereins Harmonia umgearbeitet Es ist sogar anzunehmen, dass der Gesangverein aus der aufgelösten Burschenschaft hervor ging.
Â
Die Stocknägel an der Fahnenstange zeigen die Gründungsdaten des Burschenvereins "Concordia" sowie Widmungen von anderen Burschenvereinen in Nachbarorten. Hier nun die Abbildungen der Stocknägel in der Reihenfolge ihrer Anbringung von oben nach unten:
Â
Â
Â