Paulus

Paulus - hebräisch: Saulus - wurde als Sohn vermögender jüdischer Eltern mit römischem Bürgerrecht um das Jahr 10(?) in Tarsus in Cilicien in der heutigen Türkei geboren. Er wuchs in einer griechisch-bürgerlichen Umgebung auf und beherrschte die griechische Sprache. Saulus erlernte den Beruf seines Vaters als Zeltteppichweber und folgte ihm auch als Anhänger der glaubenstreuen jüdischen Gruppe der Pharisäer als jüdischer Theologen im Laienstand. Zur weiteren theologischen Ausbildung ging er nach Jerusalem. In seinem Glaubenseifer verfolgte er die aufkommende christliche Kirche, die er für eine jüdische, vom Gesetz abweichende Sekte hielt und deshalb zerstört werden müsse. Er erhielt den Auftrag in Damaskus weitere Christenverfolgungen zu leiten, aber eine Begegnung mit dem auferstandenen Christus veränderte sein Leben von Grund auf.
Paulus selbst bezeichnete dieses Ereignis nicht als Bekehrung, sondern als Offenbarung von Jesus Christus. Er wurde Christ, Apostel und Missionar, predigte in der Synagoge von Damaskus und wurde bald schon selbst verfolgt. Freunde halfen ihm nach Arabien zu entfliehen. Als er nach Jerusalem zurückkam, war dort inzwischen Jakobus enthauptet und Petrus aus dem Gefängnis befreit. Danach brach er auf nach Tarsus und Antiochien - dem heutigen Antakya in der Türkei, wo er die nächsten Jahre verbrachte. Inzwischen benutzte er seinen Namen in der griechischen Form: "Paulus".
Paulus Drängen brachte die junge Kirche dazu, die geistigen und räumlichen Grenzen zu sprengen und Israel zu verlassen und die Mission voranzutreiben.
Seine zweite Missionsreise führte Paulus nach Galatien in Kleinasien, nach Philippi und Thessalonikki, dann durch Griechenland nach Korinth. Die in Athen vor dem Altar des unbekannten Gottes gehaltene Predigt gehörte zu den bedeutendsten Ereignissen auf Paulus' Missionsreisen. Die dritte Missionsreise führte wieder nach Kleinasien mit einem Gefängnisaufenthalt in Ephesus.
Hunger, Durst, Verfolgung, Auspeitschung, Steinigung und Gefangenschaft belasteten Paulus war auf seinen Reisen. Den Broterwerb besorgte er teilweise durch sein Handwerk, in Korinth kehrte er deshalb bei einem Teppichweber ein. Predigt und Briefwechsel mit den von ihm neu gegründeten Gemeinden aber waren sein Hauptwerk.
Paulus wurde nach Aufständen einer jüdischen Gruppe in Jerusalem gefangen genommen und die Behörde von verfügte, durch sein römisches Bürgerrecht, die Überstellung nach Rom. Dort konnte er offenbar recht frei wirken und mindestens zwei Jahre lehren und predigen. Paulus starb vermutlich um das Jahr 67 in Rom und wahrscheinlich eines natürlichen Todes.

 

Der Gedenktag des Paulus ist der 29. Juni .
Der Schwerpunkt der Glaubensverkündigung des Paulus ist die Gnade Gottes, die er den Menschen erweist, die Attribute mit den er dargestellt wird sind das Buch und das Schwert. Er gilt als Patron der Theologen und Seelsorger, Weber, Teppichweber, Zeltwirker, Korbmacher, Seiler, Sattler, Arbeiterinnen

 

Bauernregeln: "Regnet es an Peter und Paul, wird des Winzers Ernte faul."
"Peter und Paul hell und klar bringt ein gutes Jahr."

 
Szene aus "Die vier Apostel", Albrecht Dürer, Alte Pinakothek, München
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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