Die mobile Fankurve

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Die mobile Fankurve am 04.07.2006 in Hochstedt

 

Studenten der Bremer Hochschule für Künste machten zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 eine Reise quer durch Deutschland und besuchten mit ihrem Wagentross kleine Städte, Dörfer und Flecken, um mit den Leuten vor Ort gemeinsam die Spiele auf Leinwand zu verfolgen. Die Reise begann am 9. Juni in Bremen und endet am 9. Juli auch dort. Stationen der Reise waren: 12.06.2006 Saterland, 14. + 15.06. Bochum, 18.06. Römerstein, 20. + 21.06. Bad Wildbad, 22. + 23.06 Moos, 30.06. Velden, 04.07. Hochstedt (als einzige Station in den östlichen Bundesländern), 05.07. Vlotho und am 08.07. Paulmannshavekost.

Der Kontakt zur Gruppe der Studenten kam über das Internet zustande. Geplantes Etappenziel ihrer Reise war für den 4.7. ein Ort im Gebiet um Bad Berka. Aus diesem Grund hatten die Studenten einige Orte in der Umgebung per ePost angeschrieben:

Guten Tag, Wir sind ein Team von Studenten von der KunstHochschule Bremen + FH Bremen und starten zur Fußball WM ein Projekt, in dem es um die öffentlicheÜbertragung von WM-Spielen geht. Dafür suchen wir noch Partnerstädte...

Wir, der Heimatverein, waren von der Idee einer fahrenden Fantribüne begeistert und beschlossen, gemeinsam mit dem Sportverein dieses Fußballfest in Hochstedt zu veranstalten und die Studenten einzuladen. Von der ersten Kontaktaufnahme am 23. Mai 2006 bis zur geplanten Übertragung des 1. Halbfinalsdpiels vergingen allerdings noch etliche Wochen, während denen wir Verbindung zur Gruppe der Studenten hatten und das Vorankommen in Deutschland per Internet mit Interesse verfolgten.
Die Zeit der Gruppenspiele flog dahin und die Deutsche Mannschaft wurde Gruppensieger. Schließlich blieb die Mannschaft im Achtelfinale gegen Schweden und im Viertelfinale gegen Argentinien siegreich. Das bedeutete, dass ein Halbfinalspiel mit deutscher Beteiligung am Sportplatz in Hochstedt übertragen werden würde. Durch Zeitungsberichte aufmerksam gemacht worden, hatten bereits zahlreiche Fans aus umliegenden Orten und auch aus Erfurt ihr Kommen gemeldet.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Bereits am Vorabend des Spieles reisten die Studenten mit ihren bunten Fahrzeugen an. Grün war der Ü-wagen, der gleichzeitig auch als Ü-bernachtungswagen gedacht war; blau gestaltet war "Onkel Schoffo", das Herzstück. Seine Seitenwand verbarg die Leinwand. Der gelbe Barwagen komplettierte die Fahrzeugflotte.
 
 
 
In gemütlicher Runde wurden zunächst unsere regionalen Spezialitäten verkostet. Also wurde der Bratwurstrost "angeworfen" und echte Thüringer Würste gebraten. Den netten Bremern hat's geschmeckt ...
 
 
 
 

 
Am nächsten Morgen, dem Tag des Spiels, begann in den Vormittagsstunden der Aufbau der mobilen Tribüne und der gesamten Anlage. In der Nacht waren weitere Studenten zur Unterstützung der Aufbauarbeiten aus Bremen eingetroffen.
Zunächst wurde festgelegt, die Leinwand, nach Westen auszurichten, was Skepsis bei den Zuschauern vom Verein hervor rief, da die untergehende Abendsonne gegen 21.00 Uhr, zum Anpfiff, genau auf die Leinwand scheinen würde. Na ja ...
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Am späten Nachmittag, nachdem die Fankurve komplett aufgebaut war und auch die technische Seite problemlos lief, konnte es richtig losgehen. Den Barwagen dekorierte der SV Blau-Weiß 90 Hochstedt ...
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
... während wir, vom Heimatverein, uns ein Zelt aufgestellt hatten ...
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
... und damit begannen, die Verpflegung aufzubereiten.
 
 

 
Selbst eine kleine, nicht ernst gemeinte Bank für Italien-Fans wurde aufgestellt, auf der sich aber keiner nieder ließ.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Allerdings füllten sich die Sitzplätze der übrigen Fankurve je näher der Anpfiff rückte zusehends ...
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
... und im Ü-Wagen begannen die letzten Vorbereitung zur Übertragung des Spiels Deutschland - Italien ...
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
... zu welcher jung und alt an den Sportplatz gekommen waren.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gebannt hingen die Blicke an der Leinwand und an den Bildschirmen, die zusätzlich aufgestellt waren. Jubel und auch Enttäuschungsrufe hallten im Wechsel durch die Hochstedter Nacht.
 
 
 
 
 
 
 
Am Ende der ersten Halbzeit stand es jedoch noch immer 0 : 0. Dieses Ergebnis sollte auch noch am Ende der zweiten Spielhälfte an der Anzeigetafel über der Tribüne stehen. Und dann kam die Spielverlängerung ...
 
... mit dem 0 : 2 Sieg der italienischen Mannschaft, in den letzten beiden Minuten vor einem Elfmeterschießen. Mit dem Aus der Deutschen Mannschaft rollten auf der Tribüne sogar manche Träne. Trotzdem werden sich alle, die hier waren noch lange an die mobile Fankurve erinnern..
 
 
 
An dieser Stelle gilt unser Dank den Studenten aus Bremen und ihrem Professor, die die mobile Fankurve nach Hochstedt gebracht haben. Ein solches Fußballereignis wäre ohne sie nicht möglich gewesen. Wir hoffen, sie behalten die guten Augenblicke dieser Stunden in Thüringen in Erinnerung.
 
Zeitungsausschnitte in unserer Presseecke in der "Hochstedt"-Rubrik.
 
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