...noch mehr Spannung vom 04. Oktober 2007:

Inzwischen ist wieder etwas Bewegung in die Sache mit der geplanten 380 kV-Leitung gekommen: Am 20. September fand eine Demonstration von Trassengegnern vor dem Landtag in Erfurt statt. Grund war die für den nächsten Tag anberaumte Debatte zum Thema. Auch die Bürgerinitiative von Hochstedt war vertreten.

Die Debatte am 21.9. brachte nichts Neues:
Die CDU-Landesregierung sieht sich nicht in der Lage, den Trassenbau zu verhindern, da die EU ihre Finger im Spiel hat. Somit habe das Land überhaupt keine Kompetenz, die Notwendigkeit der Leitung zu überprüfen oder gar in Zweifel zu ziehen.
Die SPD meint, dass die Trasse vermutlich nun nicht mehr zu verhindern sei, will aber, dass sie möglichst umweltverträglich gebaut wird, auch müsse der Tourismus im Auge behalten werden.
Die Linke im Landtag erklärte, dass die Trasse nicht gebraucht wird.

 

Das von 32 Städten und Gemeinden in Thüringen und Bayern in Auftrag gegebene Gutachten kann noch in die Planungsverfahren eingebracht werden. Erfurt beteiligte sich mit 5.000 € am Gutachten, das die Notwendigkeit der Trasse beleuchten soll.

 

Am Montag, dem 24. September gab es im Bürgerhaus ein informatives Treffen mit je einem Vertreter vom Erfurter Stadtrat und vom Landtag. Es wurden neue Erkenntnisse ausgetauscht und die Plenarsitzung am Freitag zuvor beleuchtet.
Wir konnten mitteilen, dass uns im Vorfeld der Plenarsitzung (und damit auch der Demo) Vattenfall telefonisch mitgeteilt hat, dass die Trassen-Planung bei Hochstedt verändert wird, dass die Leitung nun weiter westlich, zum GVZ hin, gebaut werden soll!
Grundsätzlich kommt der Konzern damit einer unserer Forderungen ein Stück entgegen und das weiß Vattenfall sehr wohl. Trotzdem sind wir in erster Linie gegen den Bau der Leitung, da wir deren Notwendigkeit bezweifeln. Es ist irrsinnig hunderte Kilometer Leitung durch das Land zu ziehen wegen Windkraftstrom von der Nord- oder Ostsee, den keiner als solcherart Strom identifizieren kann. Immerhin ist es so, dass Vattenfall auf der anderen Seite der Ostsee Atomstrom produziert!

 

Weil die Planung der Leitung nun weiter westlich, zum GVZ hin erfolgen soll, kann es sein, dass damit noch nicht alle Messen gesungen sind, da Erfurt als Betreiber des GVZ sicher ein Wörtchen dazu zu sagen hat. Es bleibt dabei: Zuerst sind die Gutachten und Planungen abzuwarten. Erst wenn schwarz auf weiß etwas vor uns liegt, kann man sagen was dann wird.

 

In diesem Zusammenhang wurde ein Brief an die Stadt Erfurt verfasst, um zu ermitteln ob die Stadt von der neuen Planung weiß und wenn ja, ob es Gespräche zwischen Vattenfall und ihr gab.

 

Wir sind gespannt zu welchem Schluss das im Oktober / November zu erwartende Gutachten der Gemeinden und Städte kommt.