Maibaumsetzen und -feuerchen 2008
Diesmal wussten wir durch die Erfahrungen, die wir im letzten Jahr gesammelt hatten, was wann zu tun war um das Maibaumsetzen und das Maifeuer zünftig über die Bühne zu bekommen. Das Maifeuer musste in diesem Jahr wegen des Maifeuerplatzes, der aufgefüllt und begradigt worden war eine Spur kleiner werden, weil es am Bürgerhaus stattfinden sollte. Deshalb gingen wir nur von einem Maifeuerchen aus, das in einem Feuerkorb abbrennen sollte. Ein solcher Korb musste noch angeschafft werden, die anderen "Zutaten" waren vom vorigen Jahr noch vorhanden. Am Kranz fehlten jedoch zwei der vier Ketten zum Aufhängen. Sie waren und blieben spurlos verschwunden, mussten also ersetzt werden.
Einen Vorteil hatte die Sache, dass das Maifeuerchen am Bürgerhaus stattfinden sollte: Wenn es schlechtes Wetter geben sollte, standen unsere Zelte zur Verfügung, so dass keiner nass werden würde.
Diesmal wurde der Kranz recht zeitnah gebunden, damit er ziemlich frisch an den Baum gehangen werden konnte. Am 28. April wurde der Holzreifen begrünt...
... und einen Tag darauf wurden die frisch gewaschenen Schleifen daran befestigt.
Eine kleine Geschichte über den Maikranz 2008, der nicht ganz aus Hochstedt kam und einen anderen, der nicht in Hochstedt stand und dabei aus Hochstedt kam.
Zuerst ging es rings einfarbig herum ums Grün ...
... bevor die erste Farbe leuchtete.
Es dauerte nicht lange bis der Kranz fertig war und ins Zwischenlager, in das Museum transportiert werden konnte.
Nur kurze Zeit später wurden zwei unserer drei Zelte aufgestellt...
... wobei so manch arbeitsames Schattenspiel geboten wurde.
Im Anschluss gab es auch hier - wie schon beim Kranzbinden - einen guten Schluck Gerstensaft für die vom Arbeiten ausgetrockneten Kehlen. Der nächste Tag konnte beginnen, wir waren gerüstet.
Einige Vorbereitungen und Zeit kostet das Maibaumsetzen und die Organisation anderer Veranstaltungen schon, wie die vorangegangenen Bilder zeigten. Wenn es dann schließlich soweit ist, bleibt keine Zeit zum Durchatmen, denn das Ereignis nimmt seinen Lauf.
Viele Hochstedter hatten sich unter den Linden am Platz ohne Namen eingefunden ...
... um zu beobachten, wie der Maikranz, oben am Mast befestigt wurde.
Zunächst galt es aber, das Motto des diesjährigen Maibaumsetzens zu erwähnen. Es stand nämlich ganz im Zeichen des Vogels des Jahres, dem Kuckuck und dem Baum, unter dessen Krone das Maibaumsetzen stattfand - der Linde.
Nachdem das Gedicht "Frühlingsbotschaft" von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, in dem der Kuckuck eine herausragende Rolle spielt in Hockschter Mundart den Zuhörerern näher gebracht worden war, rückte ein Topf in den Mittelpunkt des Geschehens - der Lindentopp.
Am Platz ohne Namen standen bis vor wenigen Jahrzehnten ...
... sechs Linden, von denen inzwischen nur noch zwei übrig geblieben sind. Deshalb hatten wir uns dazu entschlossen, eine Sammlung unter den Hochstedtern durchzuführen, um eine neue Linde anschaffen und pflanzen zu können. Dabei sollten möglichst viele Hochstedter eingebunden werden. Im Lindentopp klimperte es recht bald nach der Vorstellung des Vorhabens.
Nachdem das Kuckuck-Lied zunächst instrumental vorgetragen worden war, nahmen unsere Hochstedter Knirpse Aufstellung ...
... um dieses und andere Frühlingslieder auf ihre Weise zu interpretieren. Die Zuschauer waren begeistert und ...
freuten sich als erstmals unter einem Hochstedter Maibaum, der inzwischen fertig geschmückt und aufgerichtet worden war, getanzt wurde.
Frühlingsbotschaft
Kuckuck, Kuckuck ruft aus dem Wald:
Lasset uns singen,
Tanzen und springen!
Frühling, Frühling wird es nun bald.
Kuckuck, Kuckuck lässt nicht sein Schrei'n:
Kommt in die Felder,
Wiesen und Wälder!
Frühling, Frühling, stelle dich ein!
Kuckuck, Kuckuck, trefflicher Held!
Was du gesungen,
Ist dir gelungen:
Winter, Winter räumet das Feld.
Nachdem der Tanz mit bunten Tüchern beendet war, warteten nun die Knirpse auf das, was dann kommen sollte ...
... denn dann waren die Erwachsenen an der Reihe, ihre Stimmgewalt zu zeigen.
Vorher waren die Liedertexte verteilt worden, damit sich auch keiner damit herausreden konnte, dass er den Text nicht gekannt habe.
Auch dieser Programmteil war eine kleine Premiere und zuletzt vor einigen Jahrzehnten zu sehen. Es existierten alte Bilder aus den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, auf denen zu sehen war, dass ein Hochstedter Chor am Platz ohne Namen stand und aus Anlass des 1. Mai gesungen hatte.
Nach dem gemeinsamen Singen ging es für die Knirpse mit Fackeln quer durch Hochstedt.
Stolz trugen sie das Feuer und passten auf, dass der Wind es nicht ausblies.
Als die Runde beendet war fanden sich alle am Bürgerhaus ein, das in diesem Jahr der Mittelpunkt der Nacht vom letzten Tag des April zum ersten Tag des Mai sein sollte.
Unsere Zelte leisteten gute Dienste, denn später sollte es tatsächlich feucht von oben werden - es regnete kurzzeitig in Strömen.
Zuvor unterhielt man sich jedoch in gemütlicher Runde ...
... im Sitzen und auch im Stehen.
Unterdessen zog Bratwurstduft über den Hof.
Aber nicht nur im und auf dem Rost ging es heiß her, nein, auch im Feuerkorb. Ganz ohne Feuer sollte es nämlich nicht abgehen in dieser Nacht. Deshalb hatten wir uns einen Feuerkorb zugelegt...
... in dem es loderte und knisterte.
Trotz der kühlen Temperaturen hielten es doch viele etwas länger aus, gerade weil ein Dach über dem Kopf war.
Immer wieder klimperte es auch im Lindentopp, der am Ende die Mittel für eine stattliche Linde enthalten sollte.
Fröhlich ging es hinüber in den Mai und ein gelungenes Maibaumsetzen mit Maifeuerchen ging zu Ende.
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