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Knapp zehn Minuten dauerte der Fußmarsch ein Stück den Berg hinauf. Inzwischen war auch die Sonne hinter den Wolken hervorgekommen und hatte sich am Himmel Platz verschafft.

Plötzlich standen wir schon vor einem Haus, dass vollkomen aus dem Stein herausgehauen war. Gleich daneben befand sich das Vereinshaus des Vereins Langensteiner Höhlenwohnungen  e.V., der sich um die Erhaltung der Höhlen kümmert. Am Vereinshaus angeschlossen war auch ein kleiner überdachter Hof, wo wir uns an Tische setzten und uns Herr Schwalbe etwas über die Geschichte dieser besonderen Behausungen erzählte.

Es gibt hier zwei Bereiche mit Wohnhöhlen. Da ist die Altenburg mit den älteren Behausungen, die vermutlich schon in germanischer Zeit existierten und die Höhlen auf dem Schäferberg, wo wir uns gerade befanden. Diese Behausungen stammten aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und wurden wegen akuter Wohnungsnot aus dem Sandstein gehauen. Es gab meist nur eine Tür und ein Fenster. Die Wohnungen waren nach bis zwölf Monaten "Bauzeit" bezugsfertig. Sie wurden zum Teil noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts bewohnt und später als Stallungen oder zum Verfüllen mit Müll genutzt. Die wohnhöhlen drohten in Vergessenheit zu geraden und stürzten teilweise sogar ein. Herr Schwalbe erzählte, dass einst Schafe und Ziegen auf dem Höhlendach grasten, um zu verhindern, dsss dort Büsche wuchsen, deren Wurzeln durch die Höhlendecke wuchsen und Wasser eindringen könnte. Wir verließen den Hof und besichtigten einige Räume im Haus, dass nun eine Art Heimatmuseum darstellte. Es gab eine Nähstube, eine Küche, eine gute Stube und noch andere Räume. Das Haus war an der Stelle errichtet worden, wo sich einst eine Wohnhöhle befunden hatte. Diese musste Stück für Stück weichen, um Platz für das Haus zu schaffen.

Schräg gegenüber befand sich ein kleiner Hang, den man auf Stufen hinabsteigen konnte. Hier lagen die Wohnhöhlen nebeneinander und konnten besichtigt werden. Die kleinen Räume waren miteinander verbunden und es gab eine Herdstelle mit einem Rauchabzug hinauf auf das Dach der Höhle. Es soll so mancher Kinderstreich gespielt worden sein, wobei etwa Steinchen in den Rauchabzug geworfen worden waren, die dann unweigerlich im Kochtopf darunter landeten.

Rückweg von den Wohnhöhlen zum Bus Glockenturm der Kirche von Langenstein


Wir verabschiedeten uns von Herrn Schwalbe, der uns noch einige Informationsblätter mit auf den Weg gab und machten uns auf den Weg zurück zum Bus.

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