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In einem der Häuser war eine Stube als Versammlungsraum eingerichtet, wo wir uns setzten und etwas über die Geschichte der Gebäude erfuhren. Die richtige Krabatmühle steht eigentlich in der Nähe und ist heute ein normales Wohnhaus. Erst nach der politischen Wende, kamen mehr und mehr Besucher, die die Krabatmühle sehen wollten, weil Otfried Preußlers Krabat-Roman zur Schulliteratur in der ehemaligen BRD gehörte. Während die Einwohner Schwarzkollms ganz erstaunt über das Interesse an der Geschichte waren, hatten die Bewohner der ehemaligen Mühle jedoch ihre Probleme mit den ständig größer werdenden Besuchermengen.

So kam es, dass einige Einwohner von Schwarzkollm einen Verein gründeten, um auf einer Wiesenfläche die Schwarze Mühle neu entstehen zu lassen. Mit Unterstützung von Wandergesellen entstand seit 2005 ein sorbischer Vierseitenhof mit einer Wassermühle. Einrichtungsgegenstände in der Mühle waren zum Teil Filmrequisiten der Verfilmung des Preußler-Romans im Jahr 2008.

Selbstverständlich war der Roman oder der Sagenstoff selbst Thema der Führungen. Wir erfuhren, dass Krabat beim Schwarzen Müller in die Lehre ging, in der auch Magie eine Rolle spielte, wie er heraus fand. Am Ende des ersten und zweiten seiner insgesamt drei Lehrjahre starben unter mysteriösen Umständen die beiden besten Gesellen des jeweiligen Jahrganges. Krabat war gut und der Müller wollte auch Krabat umbringen, denn nur dann würde er selbst überleben. Er musste am Ende eines Lehrjares immer einen Gesellen opfern.

Krabat hatte in nahen Dorf ein Mädchen kennengelernt. Er erfährt von einem seiner Mitgesellen, dass nur die Liebe eines Mädchens zu einem der Müllerburschen den Meister bezwingt. In der Silvesternacht muss das Mädchen in der Mühle erscheinen und ihren Liebsten freibitten. Daraufhin muss sie eine Probe auf Leben und Tod bestehen. Kantorka fordert vom Meister Krabats Freiheit. Nachdem sie die Probe ihn unter den zu Raben verwandelten Gesellen herauszufinden bestanden hat, sind Krabat und seine Mitgesellen frei. Der Müller stirbt noch in der gleichen Nacht und die Mühle geht in Flammen auf.

nach dem Verzehr von leckeren Buttermilchplinsen mit einem Pott Kaffee machten wir uns auf den Weg zum Bus, der tatsächlich mit einem Traktor aus der Wiese gezogen worden war. Auf der Facebook-Seite der Krabatmühle war auch schon ein entsprechendes Bild zu sehen.

Mit dem Bus war alles in Ordnung, was man von unserer Fahrstrecke zurück nicht behaupten konnte, denn bei Jena hatte man die Autobahn komplett gesperrt, weswegen wir eine Ausweichroute nehmen mussten. Über die A38 und A71 fuhren wir zurück und kamen nach Sonnenuntergang in Hochstedt an.

 

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