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Weinberg in Hochstedt
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Der Wein-, Kräuter- und Gemüseanbau hatte bis zur Mitte des 12. Jahrhunderts bereits eine gewisse Bedeutung im Wirtschaftsleben der Stadt Erfurt erlangt, wenngleich der Anbau und der Handel mit Färberwaid (isatis tinctoria) insbesondere im Umland dominierte. Auf Grundlage des frühen klösterlichen Weinanbaus im Stadtzentrum verbreitete sich die Rebe schnell innerhalb der Stadtmauern und darüber hinaus. Das Rebland vergrößerte sich um ein Vielfaches der Weinanlagen am Petersberg. Dies lag an den optimalen Bedingungen, die man hier für den Weinbau vorfand. Der Boden war ergiebig und humusreich und es wird vermutet, dass das Klima milder war. So wuchs Wein an den Hängen der Cyriaksburg bis zur Gera, vom Steiger bis zu den Dreibrunnen, und in sämtlichen Ortschaften um die Stadt Erfurt herum. Die Gelehrten Euricius Cordus und Eobanus Hesse, zwei Zeitgenossen Luthers, haben den Erfurter Wein sogar dem Rheinwein vorgezogen und zollten ihn großes Lob. Insgesamt befand sich die beträchtliche Fläche von 22,5 Hektar Weinland im Besitz des Mainzer Kurfürsten und Erzbischofs im Erfurter Raum. So gibt es auch in Hochstedt einen Weinberg, an dessen nach Westen liegendem Hang Wein von Erfurter Mönchen angebaut wurde. Noch heute kann man die stufenartige Struktur eines Rebhanges an manchen Stellen des Berges erkennen. Vermutlich war der Weinanbau hier optimal, weil der unterhalb des Berges fließende Vieselbach, genügend Wasser für den optimalen Wuchs der Rebstöcke bot. Außerdem entsprangen dem Berg selbst einige Quellen, die auch heute noch nicht versiegt sind, welche zur Bewässerung dienten.
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Weinberg Gesamtansicht (rechts zwischen den Bäumen kann man die terrassenartige Struktur erkennen)
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Quellen am Weinberg
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