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(Auszüge) aus "Hochstedt - eine Ortsgeschichte" von Dagmar und Walter Blaha
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1104: Erzbischof Ruthard von Mainz nimmt die Abtei Petri et Pauli zu Erfurt in seinen Schutz, bestätigt ihr die Besitzungen unter anderem in Hochstedt (Abbildung einer Münze mit Prägung: Ruthard 1089-1109 - Büste mit Krummstab nach halblinks - Pfennig)
1143: Erzbischof Heinrich von Mainz nimmt die Abtei des heiligen Petrus zu Erfurt in seinen Schutz und bestätigt die bereits von seinem Vorgänger vorgenommene Wandlung in ein Kloster und den Besitz von Klostergütern, u.a. in Hochstedt
1144: Erzbischof Heinrich von Mainz bekundet, dass der Verstorbene Ministral des Markgrafen, dem Peterskloster bei dessen Eintritt Land, Leibeigene und einen Weinberg zu Hochstedt vermacht habe
1147: Erzbischof Heinrich von Mainz bekundet, dass Günther von Dietendorf dem Abt des Petersklosters in Erfurt, Land in Hochstedt verkauft hat
1165: Verzeichnis der Dörfer, welche dem Kloster Fulda Bier und Holz zum Brauen zu liefern haben, darunter: Hochstedt (Codex Eberhardi)
1244: Die Mönche des Erfurter Petersklosters ziehen sich u. a. nach Hochstedt zurück
1272: Im Zuge der Auseinandersetzungen mit den Grafen von Gleichen wird Hochstedt von Erfurter Bürgern zerstört
1273: Albrecht und Ernst, Grafen von Gleichenstein, schenken dem Peterskloster ihre Rechte an Land und einem Hof in Hochstedt
1284: Hermann, Richter und Koadjutor des Propstes Lambert vom Marienstift in Erfurt, bezeugt, dass die Erfurter den dem Pfarrer zu Hochstedt durch Brand zugefügten Schaden gesühnt haben
1316: Graf Hermann von Gleichen verkauft dem Peterskloster zu Erfurt Land in Hochstedt und räumt dem Kloster ein Vorkaufsrecht auf das Blutgericht in diesem Dorfe ein
1321: Abt Konrad und der Konvent des Zisterzienserklosters in Georgenthal kaufen vom Peterskloster in Erfurt dessen gesamte Güter in Wegesezen und geben diesem dafür unter anderem Land in Hochstedt, jährlichen Zins von einem Weinberg und einen Hof
1327: Graf Hermann von Gleichen versetzt die Grafschaft Vieselbach, wozu auch Hochstedt gehört, an die Stadt Erfurt
1343: Hermann, Graf von Gleichen, verkauft die Grafschaft Vieselbach an Erfurt
1343: Friedrich, Landgraf von Thüringen, belehnt die Stadt Erfurt mit der Grafschaft Vieselbach, wozu auch Hochstedt gehört
1354: Der Rat zu Erfurt sprich dem Peterskloster zu Erfurt das Vorkaufsrecht für die Güter, Land und einen Weingarten in Hochsdtedt zu, die der Abt des Klosters an Erfurter Bürger verkauft hat
1361: Wieder räumt der Rat zu Erfurt dem Peterskloster das Vorkaufsrecht auf Güter in Hochstedt ein, die das Kloster an Erfurter Bürger veräußert hatte
1390: In einem Zinsregister des städtischen Rates zu Erfurt werden unter Hochstedt Her(mann) Meynhardt und Theod(or) Detastorf aufgeführt
1482: Das Erbzinsbuch des Petersklosters zu Erfurt zeichnet in Hochstedt unterschiedliche Einnahmen, Güter und Ländereien auf; Erwähnung von Flur- und Wegenamen
um 1500: Für Hochstedt lassen sich 11 Waidbauern nachweisen
1524: Das Kirchen- und Klostergut wird visitiert
1552: Hochstedt stellt eine Mannschaft zur Landmiliz mit 26 Mann und 15 Pferden
1579-1585: in Hochstedt sind nachweislich Steine gebrochen worden
1612: Elias Banzer wird als Lehrer angestellt
1615: Die Kirche von Hochstedt wird ein Filial von Linderbach
1616: Vertrag der Gemeinde Hochstedt über den Bau einer neuen Dorfkirche
1618: Ersterwähnung der Hochstedter Schule
1625: 29 Steuerpflichtige in Hochstedt
1652: Neubau der Schule in Hochstedt
1660: 16 Steuerpflichtige in Hochstedt
1686: Der Erfurter Glockengießer Hans Heinrich Rausch gießt für Hochstedt eine Glocke
um 1690: Die Kirche von Hochstedt wird Filial von Azmannsdorf
1706: Bei der Neugliederung des Erfurter Landgebietes kommt Hochstedt zum Amt Azmannsdorf
1717: Neubau der Schule in Hochstedt
1726: Hochstedt erhält die Braugerechtigkeit
1729: Der Erfurter Glockengießer Nicolaus Jonas Sorber gießt für Hochstedt eine Glocke
1754: Die Mühle des Petersklosters in Hochstedt brennt ab
1759: Fünf der zehn für Hochstedt ausgewiesenen fronbaren Bewohner müssen beim Bau der Festung Petersberg in Erfurt Schanzarbeiten leisten
1802: Hochstedt wird zusammen mit Erfurt preußisch
1803: Der Wirtschaftshof des Petersklosters in Hochstedt wird von der preußischen Regierung säkularisiert
1806: Hochstedt gerät zusammen mit Erfurt unter französische Herrschaft
1815/16: Im Zusammenhang mit dem Wiener Kongress wird der größte Teil des östlichen Erfurter Landgebietes, darunter auch Hochstedt, an das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach abgetreten
1842: Das ehemalige Klostergut wird zerschlagen und in einzelnen Parzellen verkauft
1844: Ortslage und Flur werden vermessen und kartiert
1847: Eröffnung der Eisenbahnstrecke Erfurt-Weimar
1851: Die dem Staatsfiskus zustehenden Zins- und Getreideabgaben und Lehenspflichten werden abgelöst
1852: Die Kirche erhält ein neues Glockenhaus
1864-1872: Separation und Neuverteilung der Grundstücke
1866: Einigung über die Ablösung der Hut- und Triftgerechtigkeiten in der Gemeinde
1871: Brauereibesitzer Deinhardt aus Vieselbach kauft das Gemeindebrauhaus samt Brauutensilien für 500 Mark. Das Brauhaus wird abgebrochen.
1873: Gemeinderatsbeschluss über die Chaussierung des Dorfes
1875: Einrichtung einer Fortbildungsschule
1896: Einweihung der durch Spenden finanzierten Orgel in der Kirche
1896: Abschluss umfassender Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten an der Kirche
1903: Einweihung der neuen Schule
1903: Auf dem ehemaligen Brauhausplatz wird ein massives Spritzenhaus errichtet
1909: Der Ort wird an das elektronische Stromnetz angeschlossen und erhält eine Fernsprechanlage
1912: Mit dem Mönch, der in der Rechten einen überdimensionalen Schlüssel hält, erhält Hochstedt ein neues Siegelbild und sein Identifikationssymbol
1914-1918: Im I. Weltkrieg verlieren 7 Männer aus Hochstedt ihr Leben
1922: Nach der neuen Kreiseinteilung gehört der Ort zum Landkreis Weimar
1931: Hochstedt tritt dem Straßenzweckbauverband Mönchenholzhausen-Schloßvippach bei und schließt sich dem Berufsschulverband Vieselbach an
1931: Die Häuser des Ortes werden fortlaufend nummeriert.
1936: Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Hochstedt
1942: Erweiterung des Friedhofes
1939-1945: 23 Männer aus Hochstedt verlieren im II. Weltkrieg ihr Leben
1945: Bildung einer Bodenreformkommission in Hochstedt
1945: Wiedereröffnung der Hochstedter Schule nach dem Krieg
1945: Im Ort wird eine Kommission zur Enteignung von Nazi-Vermögen gebildet
1950: Hochstedt wird dem Landkreis Erfurt zugeordnet
1951 Eröffnung des Hochstedter Kindergartens im alten Backhaus
1952: Im Zusammenhang mit der Bildung der Bezirke in der DDR wird der Ort, als Gemeinde im Landkreis Erfurt, dem Bezirk Erfurt zugeordnet
1953: Zusammenschluss von mehreren Bauern zur LPG Typ I "Glück auf"
1953: Einrichtung der KONSUM-Verkaufsstelle im Ort
1965: Errichtung der Schießanlage der Grundorganisation der GST "Hinter den Tannen"
1965: Einrichtung eines Kindergartens im ehemaligen Schulgebäude
1968: Anlegung einer Feuerlöschzisterne im Oberdorf an der Dorfstraße
1968: Neunumerierung der Häuser
1969-1971: Projektierung und Installation einer Straßenbeleuchtung
1971: Neubau einer Verkaufsstelle für Waren des täglichen Bedarfs
1974: Vereinigung mit Vieselbach und Wallichen, Hochstedt wird Ortsteil von Vieselbach
1974: Einrichtung einer Gemeindebibliothek
1974/75: Im "Mach--Mit-Wettbewerb" wird eine Abwasserkanalisation geschaffen
1977: Schaffung des Gemeindeverbandes Vieselbach
1977: Blitzeinschlag in der Kirche
1978: Die Kirche brennt bis auf die Grundmauern nieder
1978: Gründung eines neuen Sportvereines
1980: Stauung des Vieselbaches und Anlegung des Staubeckens in der südlichen Flur
1984: Einweihung der wieder aufgebauten Kirche
1990: Konstituierung eines Bürgerkomitees
1990: Umbenennung der Sportgemeinschaft in Sportverein (SV) "Blau-Weiß 90 Hochstedt"
1993 Grundsteinlegung für das Güterverkehrszentrum, das sich teilweise auf Hochstedter Flur befindet
1993-1994: Grundlegende Erneuerung der Ortsdurchfahrt L 1056
1994: Hochstedt wird als 43. Stadtteil in die Landeshauptstadt Erfurt eingemeindet
1999: Einweihung der neuen Fahrzeughalle der freiwilligen Feuerwehr, Übergabe eines Kleinlöschfahrzeuges
2000: Umbenennung der Straßen und Neuordnung der Hausnummern
2003: Einweihung des Heimatmuseums Hochstedt
2004: Die urkundliche Ersterwähnung von Hochstedt vor 900 Jahren, wird vom 20. - 22. August festlich begangen
2005: Die Freiwillige Feuerwehr Hochstedt wird im Oktober aufgelöst. Im Zuge der Umgestaltung des Dorfplatzes wird am 18. November ein Denkmal für die Opfer der Weltkriege eingeweiht.
2009: Im Rahmen des 5. Waidfestes wird auf dem Dorfplatz ein Denkmal enthüllt, welches an den Waidanbau im Mittelalter erinnert.