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Am 1. Juni 2010, der zugleich unser dritter Tag der Polenreise darstellte, wollten wir angesichts des angekündigten schlechten Wetters lieber nichts machen, was lange Aufenthalte im Freien erforderte. Ein Tag unserer Fahrt war für die Besichtigung der Marienburg vorgesehen und dieser Tag schien dafür wie geschaffen. Das Wetter zeigte sich tatsächlich trüb und eher herbstlich. Wir machten uns trotzdem nach dem Frühstück, pünktlich wie am Vortag, um 8.30 Uhr auf den Weg in die etwa 70 Kilometer entfernte Stadt Malbork.

Wieder ging es an Elblag vorüber und dann in westliche Richtung, auf die Weichsel zu. Wir hatten auf der Anreise bereits die Nogat überquert, an deren östlichem Ufer sich der gewaltige Baukomplex der Marienburg erstreckt.

Morgens vor dem Hotel
Parkplatz vor der Marienburg
Teile der Burganlage

Gegen 10.00 Uhr hatten wir unser Tagesziel schon erreicht und stiegen auf dem Parkplatz, ganz in der Nähe der Burg aus. Von dort gingen wir außen an der gesamten gewaltigen Anlage der Burg entlang und bewegten uns damit in Richtung Eingang. Uns fielen die vielen Kindergruppen auf, die in die Burg hinein wollten. Wir wurden aufgeklärt, dass hier in Polen der 1. Juni als Kindertag festlich begangen wurde. Schule gab es an diesem Tag nicht und die Klassen sahen sich stattdessen etwas an, zum Beispiel die Marienburg. Da wir eine Führung buchen wollten, blieb uns wegen dem großen Besucherandrang nur übrig bis 12.00 Uhr zu warten. Erst dann hätte ein Deutsch sprechender Burgführer für unsere Gruppe Zeit. Wir beschlossen daher, uns etwas Freizeit zu gönnen und sahen uns außerhalb der Burgmauern um.

Hinter der Burg floss die Nogat vorüber und dort konnte man über eine Fußgängerbrücke zum anderen Ufer übersetzen.

Dort stand auch ein kleines Zeltlager im Ritterstil, wo allerlei Krimskrams rund um Ritter, Burgen und Mittelalter angeboten wurde. Neben Säbeln, Kettenhemden und Helmen gab es aber auch gastronomische Zelte, in denen man sich stärken konnte. Einige nahmen dort platz und ließen sich ein erstes Bier schmecken, während andere zur Brücke über die Nogat gingen. Diese schaukelte wenn man sie betrat, als würde sie an Seilen hängen. Es war jedoch ein festes Bauwerk von dem man einen schönen Blick auf den Fluss und die Burg hatte. Das einzige, was den Eindruck etwas trübte, war die zu einem Teil mit Gerüsten umbaute Burg. Anscheinend wurde großflächig restauriert und erneuert.

   

Nach zahlreichen Fotos ging es wieder in Richtung Burgufer, wo die erste Mahlzeit der dort zurückgebliebenen Hochstedter schon vertilgt war. Die Zeiger der Uhren rückten vor und schon bald war die Mittagsstunde erreicht, zu der uns unser Führer vor dem Haupteingang der Burg  erwarten würde.