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Der Burgführer fand sich pünktlich um 12.00 Uhr vor der großen, überdachten Brücke, die über den Burggraben führte ein. Dort, noch vor dem Betreten der Burganlage erfuhren wir nach der Begrüßung erste geschichtliche Hintergründe zum Bau der Anlage.

Die Burg galt als größter Backsteinbau Europas und wurde vom Deutschen Orden errichtet. Der Orden wollte sich damit die eroberten Gebiete sichern. Die Burg wurde zwischen 1270 und 1300 errichtet und diente zunächst als Sitz des Landmeisters. Der Name der Burg leitet sich von der Schutzpatronin des Ordens, Maria, ab. Die vollständige Bezeichnung des Ordens lautet Brüder vom Deutschen Haus Mariens in Jerusalem. Nachdem der Orden im Osten Europas militärische Erfolge verbuchen konnte, musste er im 13 Jh. im Heiligen Land Rückschläge hinnehmen. Der Hauptsitz des Ordens wurde von Montfort zunächst nach Venedig verlegt und 1309 in die Marienburg. Der Hochmeister des Ordens residierte seit dieser Zeit in der Burg und im Laufe der Zeit wurde die Anlage erweitert und zum Schloss ausgebaut, welches auch zur Repräsentation des Orsdens diente. Durch diese anbauten wuchs das Gemäuer und es entstand die Unterteilung in verschiedenen Schlösser: Vor-, Mittel-, und Hochschloss.
Zahlreiche Schlachten, Belagerungen und Kriege überstand die Burg bis in der Mitte des 15. Jahrhunderts  der polnische König in die Burg einzog, nachdem der Hochmeister nach Königsberg, dem heutigen Kaliningrad, geflohen war. Seit dieser Zeit hatte der Deutsche Orden nichts mehr mit der Burg zu tun. Nach der 1, Polnischen Teilung gelangte die Burg in Preußischen Besitz und wurde später als Kaserne genutzt, wobei zahlreiche Umbauten vorgenommen wurden. Erste wirkliche Restaurierungen wurden zu Beginn des 19. Jh. Begonnen. Im 2. Weltkrieg wurde die Burg zu 60 % zerstört und der polnische Staat baut sie seitdem wieder auf. Seit dem 7. Dezember 1997 gehört die Marienburg zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Brücke über den Burggraben Der Burgführer

Wir betraten das Gelände der Burg über eine ehemalige Zugbrücke die heute überdacht und fest verankert ist. Über dem Hauptportal war ein steinernes Reliefbildnis der Maria eingelassen welches so die Schutz und Namenspatronin der Burg deutlich machte.

Damit befanden wir uns im Hof des Mittelschlosses, welcher ringsum von Gebäuden umgeben war. Auch hier waren zahlreiche Schulklassen unterwegs, die um uns herumwuselten. Wir betraten den rechten Flügel des Schlosses und gelangten damit in eine hohe Halle, den großen Rempter.

Zugang zur Burganlage mit Marienbildnis Eingang zum Hof des Mittelschlosses
Im Schlosshof Schlosshof - Ansicht vom Turm

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