Mittwoch,  28. Mai 2014, dritter Tag - Fahrt von Marina di Pietrasanta nach Florenz

Am dritten Tag unserer Reise stand Florenz auf dem Programm, die Hauptstadt der Toskana. Sie ist als Weltkulturerbe unter dem Schutz der UNESCO und zählt zu den europäischen Kulturmetropolen.
Nach dem Frühstück starteten wir unter dunklen Wolken - in der Nacht hatte es geregnet - in Richtung Florenz, das ungefähr 100 Kilometer entfernt liegt.

Aussicht auf das Meer am Morgen Richtung Florenz

In Florenz sollten wir uns mit einer Reiseführerin treffen, die uns danach zwei Stunden die Stadt zeigen sollte. Wir fuhren, wie schon am Vortag, durch den römischen Aquädukt, der hier das breite Tal durchschnitt und ließen die Baumschulen rechts und links von der Straße, hinter uns. Die Sonne hatte sich immer mehr durch die Wolken gemogelt und wir waren sehr gespannt, wie sich der wettertechnische Ablauf des Tages gestalten würde.

Auf dem Weg in die Stadt hinein Am Fluss Arno

Die Reiseleiterin erwartete uns am Münzenturm im Stadtzentrum. Der Turm war leider von einer Bauplane verhüllt, wie so manches historische Bauwerk der Stadt, wie wir später sehen sollten. Wir trafen also auf Anna, unsere Stadtführerin für die nächsten zwei Stunden. Wir folgten ihr und damit dem Lauf des Arno, der dort entlang floss, bis zur Nationalbibliothek.

Piazza Santa Croce

Von dort ging es hinein ins Gewühl der Stadt, zunächst zu den öffentlichen Toiletten und dann zur Piazza Santa Croce, der uns mit einem gewaltigen Kirchenbau gleichen Namens begrüßte. Der rechteckig angelegte Platz dient im Jahresverlauf den verschiedensten Veranstaltungen, wie einem Fußballturnier, zu welchem der Platz extra mit Sand befüllt wird. Neben der mit Marmor verkleideten Kirche umstanden den Platz zahlreiche Palazzi aus der Zeit der Renaissance, zum Teil mit herrlicher Bemalung. Auf dem Platz steht auch ein Denkmal von einem der berühmten Söhne der Stadt: Dante Alighieri.
Von hier gingen wir weiter durch das Zentrum der Stadt, durch schmale Gassen, vorbei an kleinen, urigen Geschäften, wo auch immer mal wieder die Holzfigur des Pinocchio eine Rolle spielte.

Neptunbrunnen auf der Piazza della Signoria vor dem Palazzo Vecchio
Michelangelos David und die Herkules-Figurengruppe Die Loggia dei Lanzi wurde zwischen 1376 und 1381 für offizielle Zeremonien und Empfänge gebaut und beherbergt zahlreiche Statuen als Freiluftmuseum.
Uffizien

Nach kurzer Zeit gelangten wir zur Piazza della Signoria, wo das alte Rathaus steht, der Pallazzo Vecchio. Überall um uns herum erhoben sich die mächtigen Palazzi der Zeit Michelangelos und zogen uns in ihren Bann. Geschmückte Fassaden mit ebensolchen Dachbalken rings um uns her. Das weitaus interessantere an diesem Platz waren die dort aufgestellten Denkmale. Da war zum einen das Reiterstandbild des Großherzogs Cosimo I. de Medici zu sehen.  Steht man direkt vor dem Palazzo Vecchio, befindet  links zunächst der Neptunbrunnen, dann Michelangelos "David" und die marmorne Figurengruppe "Herkules tötet Cacus" von Baccio Bandinelli.
Von hier gingen wir in südliche Richtung weiter, mitten durch die Gebäuder der Uffizien hindurch, die eine der ältesten Kunstsammlungen der Welt beherbergen. Unweit davon stießen wir wieder auf die gemauerte Uferbefestigung des Arno und einer mit Häusern bebauten Brücke über den Fluss. Dabei handelte es sich um die berühmte Ponte Vecchio. Die Touristen waren hier weitaus in der Überzahl. Gruppen über Gruppen zogen mit ihren Reiseführern, die mit Schirmen unterschiedlichster Farben voraus gingen, vorüber. Anna hielt einen violetten Schirm in die Höhe.

Die Ponte Veccio mit ihren Schmuckgeschäften

Auf der Brücke waren hauptsächlich Schmuckgeschäfte ansässig, die sich, wie Anna berichtete, aus Parfümgeschäften entwickelt hatten. Schmuck aus edlen Metallen und mit noch edleren Steinen besetzt lag hinter den Schaufenstern und in den Auslagen. Vor lauter Menschen konnte man kaum etwas hören. Leute aller Nationalitäten drängten sich über die Brücke.
Von hier ging es wieder zurück ins Zentrum der Stadt, vorbei am Palazzo Vecchio auf der Piazza della Signoria zum Duomo, dem Dom der Stadt. Die Kathedrale ist nach dem Petersdom in Rom und dem in Mailand die drittgrößte Kirche Italiens und wie die meisten dieser Bauwerke mit Marmor verkleidet, der in verschiedensten Farbnuancen die Fassade gestaltete.

Dom von Florenz
das Innere Die weltbekannte Kuppel, das Hauptwerk Brunelleschis, gilt als technische Meisterleistung der frühen Renaissance.
Das bei unserem Besuch leider verhüllte Baptisterium San Giovanni ist die Taufkirche des Doms von Florenz.
Die "Paradispforte" am Baptisterium

Hier endete die Führung von Anna und wir hatten Zeit, um die Stadt auf eigene Taust zu erkunden. Dabei besuchten wir Geschäfte aller Art, noch so manche Kirchen oder stiegen auf den Turm neben dem Dom. Von dort oben hatte man den herrlichsten Ausblick über die Stadt und die hügelige Umgebung der Stadt.

 

Nach der Aussicht über Florenz vom Glockenturm Giottos gingen wir langsam durch die Stadt zum Bus zurück und warfen noch einen letzten Blick auf den Pallazzo Veccio und der im Boden eingelassenen Plakette, die die Stelle markiert, wo der Dominikaner und Bußprediger hingerichtet worden war. Er hatte Aufsehen mit seiner Kritik am Lebenswandel des herrschenden Adels und Klerus erregt und sich dem Papst entgegen gestellt.

Palazzo Vecchio Hinrichtungsstelle des Savonarola auf der Piazza della Signoria

 

Gegen 15.30 Uhr verließen wir Florenz in Richtung unseres Toskana-Standortes nach Marina di Pietrasanta.
Inzwischen war das herrlichste Sonnenwetter unser Begleiter. Die dunklen Wolken hatten sich zurückgezogen und den weißen, kleinen Platz gemacht.
Gegen 17.00 Uhr erreichten wir das Hotel und die Sonne brannte tatsächlich noch so vom Himmel, dass wir beschlossen ans Meer zu gehen, bevor die Zeit des Abendessens herangerückt war.

Diverse Speisen wie Bruschetta, Pizzastücke, Pasta mit geräuchertem Schinken und hinterher Haifisch mit Tomatensoße waren genauso Bestandteile des Abendessens wie grüne Bohnen und zum Nachtisch Ananaskuchen. Wir waren anschließend ziemlich genudelt und beschlossen noch ein Stück zu gehen, woraus dann etwa fünf Kilometer wurden.

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