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Das 11. Waidfest am 5. September 2015 stand unter dem Motto, dass die Wurzeln der eben geernteten Waidpflanzen durch ein Kantholz, das darüber gezogen wird, zum Neuaustrieb angeregt werden. Laurentius Niska hatte im 17. Jahrhundert Illustrationen zum Thema Waidanbau angefertigt, die uns in jedem Jahr (der Reihe nach) unser Motto vorgeben.

Holzschnitt, 17. Jh. (Laurentius Niska):
9. Wird der Weyd geschuret
daß die Wurtzeln wider außschlagen. N.15

Das Programm am 5. September (zum Vergrößern anklicken):

Ankündigung

 

 


 

Wie immer begannen wir mit den Vorbereitungen für das Waidfest schon am Anfang der Vorwoche. Wir hatten zwei neue Zelte angeschafft, die am Montag vor dem Fest zusammen mit den vorhandenen aufgestellt wurden. Damit war erst einmal das Grobe abgearbeitet.

 

Waidfestvorbereitung am 31. August 2015 mit "Schuhbaum"

Am Mittwoch (2. September) begannen dann die Feinarbeiten mit dem Einräumen der Bestuhlung und Biertischgarnituren. Zugleich wurde die Beleuchtung installiert, das bedeutete auch, dass unsere „Kronleuchter“ in die Zelte gehangen wurden. Anschließend mussten die vielen Meter Organza in die Zeltdächer gehangen und kunstvoll in Bogen und Falten gelegt werden.

Auch am Vortag des Waidfestes, am 4. September gab es noch jede Menge zu tun. Wichtig war die Ernte von Waid zum Färben beim Waidfest. Da unsere Waidpflanzen auf dem Beet inzwischen zwar kräftig zugelegt hatten, würde das Färben mit ihnen bedeuten, dass das Beet zum Fest beinahe leer sein würde. Darum hatten wir eine Woche zuvor mit unseren Freunden aus Rohrborn gesprochen, die gern mit ihren Pflanzen aushalfen. Somit war klar, dass kurz vor dem Waidfest eine Fahrt nach Rohrborn anstand.

Waidernte in Rohrborn

Im Festzelt wurde noch dekoriert und die Blechkuchen entgegen genommen. Der Kuchen musste in Stücke geschnitten und auf Pappen sortiert werden. Diese Teller waren für den Nachmittagskaffee gedacht. Am Ende saßen wir noch in gemütlicher Runde beisammen.

 


 

 

Das 11. Waidfest am 5. September stand unter keinem günstigen Wetter-Stern, denn der heiße Sommer hatte sich in der Vorwoche verabschiedet. Trotzdem zeigte sich der Tag besser als gedacht, zwar bewölkt, jedoch trocken - zum Glück. Allerdings war es recht frisch. Aber auch bei diesem Wetter waren viele Hochstedter und Einwohner umliegender Orte bereits zum Frühschoppen an das Bürgerhaus gekommen.

Das Fest wurde um 10.00 Uhr eröffnet und los ging es mit der Schunkelei zur Blasmusik im Zelt. Vor dem Museum wurde derweil die erste Wolle blau gefärbt und diesmal gezeigt und angeleitet, wie man mit Brettchen, etwa ab der Bronzezeit Borten gewebt hat um damit Kleidung zu verzieren. In dieser Webtechnik konnten sich auch junge und ältere Besucher des Waidfestes versuchen. Sogar die Bundestagsabgeordnete Antje Tillmann webte mit Brettchen.

Eine andere Beschäftigung der jüngeren Waidfestgäste fanden diese beim Töpfern.

 

Inzwischen hatte man sich im Zelt hungrig geschunkelt und Petra Maul von der Gaststätte Blau-Weiß in Niederzimmern hatte Gulasch, Klöße und andere Gaumengenüsse herangefahren, um diesen allgemeinen Hunger zu stillen. Anschließend verbreitete das Falkenstein-Duo gute Laune, während Karola Stange und der Oberbürgermeister von Erfurt, Andreas Bausewein, dem Fest einen Besuch abstatteten. Auch einige Mitglieder der Rohrborner Dorfgemeinschaft waren wieder gekommen. Von den Rohrbornern hatten wir in diesem Jahr Waid zum Färben erhalten. Danke noch mal dafür!

Ruth Bredenbeck, die erst kürzlich ihr Amt als Thüringer Olitätenkönigin an ihre Nachfolgerin übergeben hatte, war mit einem Kräuterquizz und selbstgemachter Limonade und einigen Kräutern zum Fest gekommen und informierte im königlichen Gewandt über heimische Kräuter.

 


 

 

Am Abend wurde dann wiederunter der Kastanie getanzt, wobei Amby Entertainment die Musik dafür beisteuerte. Fröhlich ging es trotz empfindlicher Kälte in die Nacht. Wer sich aber bewegte, merkte davon nichts, denn es gab heiße Tänze.

Am Waidfestabend

Auf diesem Weg möchten wir uns bei allen sichtbaren und „unsichtbaren“ Helfern für ihre Unterstützung bedanken, ohne die das Fest nicht zu realisieren gewesen wäre. Nicht zuletzt möchten wir uns bei der MyBrands Zalando eLogistics GmbH & Co. KG, bei der Sparkasse Mittelthüringen und bei unserem Ortsteilrat/Ortsteilbürgermeisterin für die finanzielle Unterstützung bedanken. Keinesfalls bedanken können wir uns jedoch bei denen, die im Dorf nach dem Fest randaliert haben. Solche Sachen können nicht hingenommen werden und gehören nicht nach Hochstedt!

 


 

 

 

Am Tag danach ist ja immer das Aufräumen angesagt. Viele Hände schafften in wenigen Stunden Ordnung.

 

 

 

Anschließend setzten wir uns noch gemütlich zusammen, aßen Bratwurst vom Rost und Waidkuchen, der in der großen Steingutform aus dem Museum gebacken worden war. Der Kuchen hatte selbstverständlich Blau-Bestandteile.

Ausklang mit Waidkuchen

Einige der Fotos am Waidfesttag stammen von Manuela Wittek - Dank dafür!