...noch mehr Spannung vom 30. Januar 2007:

Inzwischen wurden bis zum November 2006 Unterschriften gesammelt, um das allgemeine Interesse der Hochstedter zu bekunden und um alternative Planungen für die Trassenführung ins Gespräch zu bringen. Man kann sagen, dass mit den 182 Unterschriften, drei Viertel der Einwohner Hochstedts eine ablehnende Haltung zum Bau einer weiteren Hochspannungsleitung einnehmen.

Die Unterschriften wurden durch Hochstedter Einwohner zusammengetragen, die sich mit diesem Thema verstärkt auseinander setzten, und am 13. November dem Oberbürgermeister von Erfurt, Andreas Bausewein, übergeben.

Zum Brief

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Da der Ortschaftsrat sein Interesse an weiterführenden Informationen bekundet hatte, wurden zur Ortschaftsratssitzung am 29. Januar, Vertreter von Vattenfall eingeladen, die über den Stand der Planung berichten sollten.

Im Vorfeld wurden am 26. Januar 2007 von der Interessengemeinschaft die Abstände zwischen den bereits bestehenden Hochspannungsleitungen und den nächstliegenden Grundstücken gemessen.

Drei Hochstedter Straßen laufen direkt auf die alte, bestehende 380 kv Leitung zu. Der Abstand vom letzten Grundstück in der Straße "Am Bürgerhaus" bis zur Leitung beträgt dort 74 m und bis zur Mast-Mitte 84 m.

In der Straße "Alte Schmiede" ist der Abstand zur Leitung noch geringer, hier beträgt er bis zur ersten Leitung nur 34 m.

Die öffentliche Ortschaftsratssitzung fand am 29. Januar 2007 statt. Neben den Hochstedter Ortschaftratsmitgliedern und dem Ortsbürgermeister waren zahlreiche Hochstedter Einwohner anwesend, sowie Mitglieder der verschiedenen Erfurter Stadtratsfraktionen, der gesamte Ortschaftsrat und der Ortsbürgermeister Erfurt-Rhodas.

Die Vertreter von Vattenfall holten recht weit aus in ihren Darlegungen und schilderten die angebliche Notwendigkeit zum Bau der Trasse. Hierfür seien politische Beschlüsse der letzten Bundesregierung verantwortlich zu machen, die besagen, dass Strom aus den sogenannten Erneuerbaren Energien über das gesamte Territorium der Bundesrepublik gleichmäßig zur Verfügung gestellt werden müsse. Deshalb wird die gewonnene Energie aus Windkraftanlagen vor der Küste Norddeutschlands - die übrigens noch nicht gebaut sind - quer durch ganz Deutschland transportiert, um das Bundesland Bayern mit Windkraft-Energie zu versorgen.

Die Vertreter von Vattenfall stellten sich der Diskussion mit den Anwesenden und mussten Fragen zu Alternativlösungen beantworten, die bei Vattenfall allerdings - so scheint es - nicht auf der Tagesordnung stehen. Anhand von Grafiken sollte zum Beispiel deutlich gemacht werden, dass eine unterirdische Führung der Trasse nicht machbar, da viel zu teuer sei.

Das Ergebnis der Veranstaltung für die Interessengemeinschaft war, was die Aussagen der Vattefall-Vertreter betraf - vollkommen unbefriedigend. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass der Bau der Trasse unnötig ist. Bayern macht es sich dabei einfach, denn es hält sich durch die Trassierung die Alpen windkraftanlagenfrei, zu einem Preis, den das restliche Deutschland zahlt, welches zwischen Küste und Bayern liegt.

Hochstedt, und das sahen auch die Vattenfall-Leute so, ist durch die Errichtung einer weiteren Hochspannungsleitung am Rande des Ortes stark betroffen, nicht zuletzt, was das Landschaftsbild betrifft. Angeblich sollen aber keine gesundheitlichen Bedenken bestehen.

Immerhin wurden durch Vattenfall bei der Versammlung Zahlen bekannt gegeben, wie zum Beispiel eine Entfernungsangabe: 70 Meter Abstand zur bestehenden Trasse, in westlicher Richtung sollen beim Bau eingehalten werden. Weiterhin würde sich Vattenfall an einen selbst auferlegten Abstand zu Wohngebäuden von 100 Metern halten.Die Vattenfall Vertreter erklärten auch, dass das Thüringer Landesverwaltungsamt, welches das Raumordnungsverfahren durchführt, das für die konkrete Planung der Trasse notwendig ist, das Verfahren voraussichtlich im März abgeschlossen haben wird.