Es gab die Idee das Farbspektrum von gefärbter Wolle im Museum etwas zu erweitern. Wir hatten bisher von Schaf-Natur über Beige und Rosa, einige Lindgrüne Töne und natürlich mit Waid Blaugraue Töne erzielt in den unterschiedlichsten Abstufungen. Als einfache Farbe war eigentlich ein Gelbton zu erreichen. Dafür wollten wir mit Birkenblättern einen Versuch starten. Gefärbt werden sollte während der Vereinsversammlung am 9. Juli 2013. Vorbereitungen mussten jedoch schon am Vortag getroffen werden, denn so einfach hielt die Farbe nicht in und auf den Fasern wie beim Waidfärben. Man musste hierzu die Wolle beizen, um sie für die Farbe quasi zu öffnen. Zum Beizen benutzten wir Alaun und Weinstein. Diese beiden Substanzen wurden in Wasser aufgelöst und die Wolle darin zum Kochen gebracht - jedoch ohne sie so viel zu bewegen, dass sie verfilzt. Nach einer Stunde konnte man den Topf von der Heizplatte nehmen und über Nacht abkühlen lassen.

 

Beizen der Wolle

Wir hatten Birkenblätter gesammelt und anschließend gewaschen. Danach kamen sie in einen unserer Töpfe und wurden mit Wasser übergossen. Das Ganze wurde ebenfalls zum Kochen gebracht.

Inzwischen hatte die Wolle ein Stündchen vor sich hin geköchelt und konnte nun langsam abkühlen.
Nachdem auch die Birkenblätter eine Stunde gekocht hatten konnten auch die vom Feuer genommen werden.

Am Tag darauf konnte während der Vereinsversammlung drauflos gefärbt werden. Zunächst wurden die Birkenblätter wieder erhitzt und dann abgegossen. Anschließend wurde die Wolle in die kochend heiße Brühe gegeben und nun hofften wir auf einen gelben Effekt während wir unsere Versammlung abhielten.

Nach einiger Zeit konnte die nun gelbe Wolle aus der Farbbrühe genommen und ausgespült werden.

Das Ergebnis im Museum kann sich sehen lassen. Ein leuchtendes Gelb kann man dort bewundern.

Mit Birkenblättern gefärbte Wolle im Museum

Einer der gefärbten Stränge soll mit Waidblau überfärbt werden, um so zu einem Grünton zu gelangen.