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Mit Fichten geschmückte Kirche

 

Der Ablauf der Hochstedter Kirmse hat sich seit dieser Zeit nur wenig geändert: In der Woche vor dem Fest werden vor der Kirche und vor der Gaststätte, jeweils rechts und links vom Eingang, Fichten aufgestellt. Das eigentliche Fest beginnt dann am Freitag mit einer Tanzveranstaltung. Seit Wiederbelebung der Kirmse ist das bei uns eine Disco. Dann, am Samstag, wird extra eine kleine Kirmse für die Rentner ausgerichtet.
Fichten vor der Kirche (2005)

 

Wie auch bei den Großveranstaltungen am Abend laufen die Kirmsenburschen mit Ihren Kirmsenmädchen im Arm, zu zünftiger Marschmusik in den Veranstaltungsraum oder in den Saal ein. Der Kirmsenspruch ertönt, wobei einer der Burschen ruft und die Gesellschaft antwortet.

Vor ihnen geht der Kirmesvater in seiner Schürze und dirigiert mit einer geschmückten Schnapsflasche die Pärchen über die Tanzfläche. Nach dem Ende der Polonaise stehen sich Burschen und Mädchen in je einer Reihe gegenüber. Zwischen den beiden Reihen tanzt dann zu Walzerklängen der Burschenvater mit seiner Partnerin den ersten Tanz der jeweiligen Veranstaltung.

 

Hochstedter Kirmeskrug

 

 

Während der Kirmesvater tanzt, wird von Bursche zu Bursche und von Mädchen zu Mädchen, ein mit Bier gefüllter Krug herumgereicht. Jeder nimmt einen kräftigen Schluck und am Ende des Tanzes trinken daraus auch der Kirmesvater und dessen Frau.

 

Beim zweiten Tanz tanzt nun die gesamte Kirmsengesellschaft. Spielt die Musik zum dritten Tanz, holt jeder Kirmsenbursche und jedes Kirmsenmädchen einen Gast zu sich auf die Tanzfläche, um mit ihm zu tanzen. Nach der Rentnerkirmse beginnt am Samstagabend die Hauptveranstaltung der Hochstedter Kirmse. Eine Kapelle spielt auf zum Tanz und in den Musikpausen werden Show- und Tanzeinlagen von der Kirmsengesellschaft aufgeführt oder Spiele gespielt.

 

 

Nach dem Kirrmesgottesdienst: Ãœbergabe der Fahne der Kirmesgesellschaft
 
Am Sonntag, nach dem Kirmsengottesdienst am Morgen (jetzt findet der Gottesdienst am Freitagabend statt), ziehen Kirmsengesellschaft und Musikanten mit einem hübsch geschmückten Handwagen, mit einem Bierfass beladen, von Haus zu Haus. Sie singen, bringen Ständchen und tanzen mit den jeweiligen Hausbewohnern und schenken Bier aus. Nicht selten gibt es zum Aufwärmen - es wird ja im November gefeiert - ein Gläschen Schnaps und die Gesellschaft wird immer lustiger während ihres Marsches durch Hochstedt. Unterdessen sind die trinkfesten Kirmsenbesucher schon beim Frühschoppen, welcher sich bis zum nachmittäglichen Kindertanz hinziehen kann. Der Sonntagnachmittag gehört also den Kleinen, die sich begeistert zur Musik im Kreise drehen. Am letzten Abend der Kirmse ist wieder Tanz angesagt, der seinen Höhepunkt bei der Kirmsenbeerdigung findet. Dabei tritt der Kirmesvater vor die versammelte, vor ihm kauernde und wimmernde Kirmsengesellschaft - die in Nachthemden gekleidet ist - und zieht sein Fazit vom Festwochenende. Kerzen brennen neben einem in der Mitte aufgestellten Sarg während der Kirmesvater die Kirmse mit einer Trauerrede symbolisch bis zum nächsten Jahr beerdigt.
Kirmes im Kulturraum
 
Kirmesfeier zu Beginn der 1990er Jahre im "Kulturraum"
 
In Hochstedt gab es zu Beginn der 1980er Jahre weder einen Tanzsaal, noch eine Gaststätte. Es stand nur das zum Mehrzeckgebäude (Kulturraum) umfunktionierte Haus des ehemaligen Kindergartens, welches in noch früheren Zeiten das Hochstedter Backhaus war, zur Verfügung.

Die großen Tanzveranstaltungen wurden in die Nachbardörfer verlegt. Hochstedt feierte seine Kirmsen zunächst in Mönchenholzhausen, da dort eine Gaststätte mit zugehörigem Saal vorhanden war. Die Hochstedter wurden mit Bussen zur Samstags-Tanzveranstaltung gefahren. Zur Disco am Freitag setzte man sich zu Fuß in Bewegung. Die anderen Veranstaltungen, wie Rentnerkirmse, Kindertanz und Kirmsenbeerdigung fanden im Kulturraum statt, vor welchem auch die Kirmsen-Fichten gesetzt wurden. Irgendwann fand sich dann ein Wirt, der aus dem Kulturraum eine Gaststätte machte. Aber mehr Platz gab es für eine große Kirmes in Hochstedt auch nicht. Zu Beginn der 1990er Jahre wurde der Saal der Gaststätte in Mönchenholzhausen vermietet und die Hochstedter Kirmse musste nach Vieselbach umziehen. Mehrere Jahre war Hochstedt dann dort zu Gast und wieder wurde mit Bussen gefahren. Um die Jahrtausendwende wurde dann die Gaststätte in Vieselbach geschlossen und mit dieser Schließung gab es auch keine Möglichkeit mehr, im Saal zu feiern. Unterdessen war aber der Saal in Mönchenholzhausen wieder frei und konnte genutzt werden, obwohl die zugehörige Gaststätte nicht mehr existierte. "Hochstedt" fuhr also wieder in die andere Richtung, wie schon Jahre zuvor. Allerdings gab es jetzt nur noch eine verkürzte Kirmse, denn der ehemalige Kulturraum in Hochstedt konnte nun selbst für die kleinen Feiern nicht mehr genutzt werden. Die Kirmse spielte sich jetzt mit sämtlichen Veranstaltungen - außer Gottesdienst und Ständchen - in Mönchenholzhausen ab. Allerdings endete sie am Sonntagnachmittag bereits nach dem Kindertanz. Im Jahr 2003 wurde dann klar, dass das letzte Mal in Mönchenholzhausen gefeiert werden konnte, denn der Saal sollte abgerissen werden. Erstmals seit den 1930er Jahren fand im Jahr darauf wieder eine Kirmse komplett in Hochstedt statt! Dazu wurde ein Zelt neben dem Sportplatz aufgestellt. So feierten die Hochstedter 2004 ihre erste Zeltkirmse ohne mit dem Bus fahren zu müssen!

 

Verzeichnis der Hochstedter Burschenväter

Kirmesgesellschaften

Die Bilder zu den einzelnen Festen seit 2005 findet man in den Hochstedt_Jahren

 

Bilder der Kirmesfeste in den 1950er Jahren:

1959 - Bilder der Kirmse

1958 - Bilder der Kirmse

1950er Jahre - Bilder der Kirmse (das genaue Jahr war nicht zu ermitteln)

1953 - Bilder der Kirmse

 

Foto Nr. 5: Mandy Braun

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