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Am 20. Juni 2010 setzten wir einen Ausflug fort, den wir bereits im Frühjahr begonnen hatten, denn auch an diesem Tag fuhren wir nach Leubingen. Diesmal stand nicht die Heimatstube auf dem Programm sondern die Sonnenwendfeier am Leubinger Hügel. Da sich die Veranstaltung eher am Abend abspielen sollte, machten wir uns auch erst etwa gegen 19.00 Uhr auf den Weg.
Gleich neben der Straße zwischen Leubingen und Stödten erhebt sich der Hügel, der in der frühen Bronzezeit aufgeschichtet worden war, um das Grab in seinem Inneren zu schützen und die Stelle weithin sichtbar zu markieren.

 

 
 Leubinger Hügel zur Sonnenwendfeier 2010
 
 Zeichnung: © Landesamt für archäologische Denkmalpflege Thüringen

Das Grab wurde im Jahr 1877 durch den Jenaer Professor Friedrich Klopfleisch ausgegraben, der auf der Hügelkuppe zunächst zahlreiche slawische Bestattungen vorfand.

Die eigentliche Grabkammer auf Bodenniveau war mit Hölzern, Schilf und Steinen abgedeckt. Darin fand man neben dem sogenannten Leubinger (Stammes-)Fürsten, das Skelett eines Kindes und zahlreiche Grabbeigaben, wie Schmuck und Werkzeuge.

Als wir am Hügel ankamen waren schon zahlreiche Gäste der Leubinger vor Ort. Wie die Nummernschilder an den Fahrzeugen verrieten, kamen diese nicht nur aus der nahen Umgebung.

 
 Aussicht vom Hügel und Abstieg

Zunächst erkundeten wir den Hügel, indem wir ihn einfach bestiegen. Von dort hatte man eine herrliche Aussicht in alle Richtungen. Es war deshalb nicht verwunderlich, warum man diesen Platz als Begräbnisstätte ausgewählt hatte.

   
 Bronzegießerei  Tänzer
   
 Hexe mit Glückssteinen
 Dudelsack-Spieler

Unterhalb des Hügels hatten sich Tänzer und Dudelsack-Spieler eingefunden, die die Gäste unterhielten. Die Vereinsvorsitzende des Leubinger Heimatvereins ging als Kräuterhexe verkleidet und mit einem Korb unter dem Arm durch die Besucherreihen und verteilte Glückssteine und Kräutersträußchen.

Auch ein Schauhandwerk konnte besichtigt werden, denn es war eine historische Bronzegießerei aufgebaut worden.

 


 

 

In einem Kleinen Ofen wurde Holzkohle mit zwei Blasebälgen auf so hohe Tempraturen gebracht, dass die Bronze in einem Gefäß schmolz und schließlich in eine Form gegossen werden konnte. So entstand vor den Augen aller Zuschauer ein neues Werkzeug nach historischem Vorbild - ein Beil. 

   
 Bronzeguss
 Ein neues Werkzeug (Beil)

 Inzwischen ging am Horizont glutrot die Sonne unter und der Höhepunkt des Festes nahte. Auf dem Weg zum Hügel und auch oben auf der Kuppe wurden Fackeln angezündet und tauchten bald den Hügel in flackerndes Licht.

   
 Sonnenuntergang  Im Fackelschein
   
 Der kopflose Reiter  

 Bald darauf erschien auf einem Schimmel der kopflose Reiter, der sich stumm zur Schau stellte.

Den Abschluss des Festes bildete ein farbenprächtiges Feuerwerk.

   

So ging ein gelungenes Fest seinem Ende entgegen. Durch den Bau der Autobahnraststätte in unmittelbarer Nähe ist es fraglich, ob es ein weiteres dieser Art geben wird - leider.