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Als jeder, der wollte seinen Schmuck nun endlich in der Tasche hatte betraten wir die Marienkirche. Sie zählt mit ihrer Länge von über 100 Metern und der Breite des Querschiffs von fast 70 Metern zu den größten Backsteinkirchen der Welt. In Ihrem Inneren finden 25.000 Menschen Platz. Der 78 Meter hohe Hauptturm beherbergt eine Aussichtsterrasse.
Mit dem Bau wurde in der Mitte des 14. Jahrhunderts begonnen. Vollendet wurde die Kirche mit einem Erweiterungsbau im Jahr 1502. Nach der Reformation wurde die Kirche von Protestanten und Katholiken gleichermaßen genutzt. Später nur noch von der lutherischen Gemeinde. Bis 1945 war die Danziger Marienkirche die größte evangelische Kirche der Welt. Während der Eroberung der Stadt durch die Rote Armee wurde die Kirche stark beschädigt und viele Kunstschätze gingen verloren. Der Dachstuhl brannte aus, einige Gewölbebogen brachen zusammen und alle Fenster gingen zu Bruch. In den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die nun wieder katholische Kirche in den Rang einer Basilika erhoben.
Marienkirche | Innenraum |
Orgel |
Schon der 30 Meter hohe Innenraum beeindruckte durch seine Reinheit, denn er war völlig in Weiß gehalten. Um so mehr traten die viele Altäre, Gemälde, Schnitzereien und Skulpturen in den Vordergrund, aber auch das Stern- und Netzgewölbe. Jan Klatt erzählte viel über die Kirche und deren Geschichte. Er hatte zu jedem Altar und jedem Bildnis eine Geschichte zu erzählen.
Blick in den Westchor zur Orgel | Astronomische Uhr |
Es gab aber noch mehr in der Kirche zu sehen. So stand im Querschiff die 14 Meter hohe astronomische Uhr aus der Werkstatt des Hans Düringer aus Thorn. Sie wurde im 15. Jahrundert hergestellt und zeigt zahlreiche astronomische Sachverhalte, wie den Stand der Sonne und des Mondes im jeweiligen Sternzeichen, die Mondphasen und einen Heiligenkalender. Sie soll bis 1553 in Betrieb gewesen sein und in dieser Zeit nur drei Minuten nachgegangen sein. Zur damaligen Zeit war sie die größte Uhr der Welt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde mit dem näherrücken der Ostfront die Uhr abgebaut und in der Nähe der Stadt versteckt. In den 1980er Jahren wurde mit der Rekonstruktion der Uhr begonnen, die sich als nicht nur kompliziert, sondern auch kostspielig herausstellte. Fehlende Teile wurden ergänzt und die Uhr konnte 1990 wieder an ihren ursprünglichen Platz aufgestellt und nach über 400 Jahren in Gang gebracht werden.
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