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Wir hatten uns dafür entschieden mit dem öffentlichen Nahverkehr in Prag unterwegs zu sein. So konnten wir mehr von der Stadt sehen und waren zeitlich unabhängiger. Ein nicht zu vernachlässigender Aspekt war die preisgünstige Tageskarte für sämtliche Verkehrsmittel, also Busse, U-Bahn und Straßenbahn. Da wir uns noch nicht auskannten waren wir froh, dass Denise uns begleitete. Sie beharrte darauf, Denise genannt zu werden, weil Zdeňka sowieso keiner von uns richtig aussprechen könne. Wir einigten uns also auf Denise. Was uns schon vom Schiff aus aufgefallen war, war die überall herumwirbelnden weißen Flocken.

Kein Schnee - Pappelsamen

Auch der Weg zur Straßenbahnhaltestelle war von dieser weißen Pracht gesäumt, die wie Schnee anmutete. Es war aber kein Schnee, sondern Pappelsamen, in besonders große Wattebäusche gepackt, die hier von den Bäumen geweht wurden und unter ihnen liegen blieben. Das Schiff lag in der Nähe einer Brücke vor Anker und über einen Weg, vorbei am Golfplatz gelangten wir auf den Anfang der Brücke hinauf, von wo es nicht weit zur nächsten Straßenbahnhaltestelle war.

Weg zur Straßenbahn In der Linie 24
Blick von der Straßenbahn aus auf die Golf-Yacht

Nachdem wir den halben Tag auf Schienen verbracht hatten, ging es nun auch so weiter. Diesmal handelte es sich jedoch um die Schienen der Prager Straßenbahnen. Wir mussten nicht mal lange warten und schon rollte eine Straßenbahn mit der Nummer 24 an, in die wir einstiegen. Unser Ziel war der Weiße Berg. Unterwegs erzählte uns Denise, was es damit auf sich hatte, denn dabei handelte es sich um geschichtsträchtigen Boden. Hier tobte im Jahr 1620 eine Schlacht, in deren Ergebnis der böhmische König Friedrich V. von der Pfalz, den katholischen Truppen von Kaiser Ferdinand II., die vom bekannten Feldherrn Tilly angeführt wurden, unterlag. Daraufhin setzte Ferdinand II. seinen Anspruch auf die Krone Böhmens durch.

Umsteigen in die Linie 22

Nach etwa 30 Minuten fahrt bergan, stiegen wir aus der 24 aus, um in eine Straßenbahn mit der Nummer 22 einzusteigen, die kurz darauf vor uns hielt. Nach einer letzten Fahrt, die nicht einmal fünf Minuten dauerte hatten wir unser Ziel fast erreicht. Wir mussten noch ein Stück gehen und nach einem kurzen Spaziergang kamen wir auch schon bei der Gaststätte auf dem weißen Berg an.

Spaziergang, der untergehenden Sonne entgegen "Einmarsch" in die Gaststätte

Denise hatte zum Schluss ein wenig gedrängt und schon bald wussten wir auch warum. Wir betraten gerade die Gaststätte - die von außen recht unspektakulär aussah - und bekamen gerade noch mit, wie aus einigen Bussen zahlreiche Touristen ausstiegen, die ebenfalls die Gaststätte ansteuerten.

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