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Das 12. Hochstedter Waidfest fand am 3. September 2016 statt. Die Vorbereitungen hatten schon sehr lange davor begonnen, nĂ€mlich bereits kurz nach dem letzten Fest dieser Art. Bei diesen lĂ€ngerfristigen Aufgaben vor dem Fest ging es zunĂ€chst um das Buchen der musikalischen Umrahmung. Andere Details hatten Zeit bis zum Sommer. Gebucht wurde also recht frĂŒh, damit die Unterhaltung schon mal abgesichert war.

Im Sommer ging es dann in die etwas heißere Planungsphase, denn da wurde zunĂ€chst das Programm auf Wurfzettel und Plakate gedruckt, um diese dann im Umland zu verteilen. In diesem Jahr sahen die AnkĂŒndigungsblĂ€tter so aus:

Das hieß allerdings nicht, dass vorher nichts weiter zu planen gewesen wĂ€re. Es musste ĂŒber das Essen, die GetrĂ€nkeversorgung und auch ĂŒber die Kinder, die beschĂ€ftigt werden wollten gesprochen werden. All dies wurde in den Vereinssitzungen im Laufe des Jahres diskutiert und geplant. Schließlich kam die Zeit, dass AnkĂŒndigungsbanner in Hochstedt aufgehĂ€ngt wurden, diesmal etwa zwei Wochen vor dem Festwochenende. In der Vorwoche wurde mit dem Zeltaufbau die heiße Phase der Vorbereitung eingelĂ€utet. Wir schielten immer mal wieder zum Himmel, denn das warme Sommerwetter hatte eine Pause eingelegt. Allerdings prophezeiten die Meteorologen fĂŒr den Waidfest-Wochenende schönes Wetter.

19. August 2016
29. August 2016 - Zeltaufbau

Wir hatten vier Aufbautage geplant und begannen am Montag der Vorwoche die Zelte zu stellen und am Tag darauf mit den ersten Dekorationen und dem Aufstellen der Tische und BÀnke. Auch das AufhÀngen unserer "Kronleuchter" und sonstiger Zeltbeleuchtung waren jetzt an der Reihe.

30. August 2016 - Dekoration und EinrÀumen der Tische und BÀnke

Das AufhÀngen der bunten Organza-BÀnder gestaltete sich diesmal etwas schwieriger, denn nachdem eine Seite hing, wusste so mancher nicht mehr wie er den Schwung des Stoffes, inklusive des Faltenwurfs, auf der anderen Seite wiederholen sollte damit sich ein einheitliches Bild bot. Irgendwann hing aber auch das letzte bunte Schal und die Arbeit dieses Tages war getan.

 


 

Ein Tag Pause fĂŒr die Vorbereitung war am Mittwoch vorgesehen, was sich als ganz gĂŒnstig herausstellte, denn an diesem Abend spielte die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft. Somit ging es am 1. September weiter im Programm. Diesmal kam unsere "Waid-Elli" ins Spiel, denn sie war seit letztem Waidfest neu gefĂŒllt und eingekleidet worden. Elli war schon zur 900-Jahrfeier im Einsatz und hatte seither auch ein paar Waidfeste miterlebt. Diesmal sollte sie sich dafĂŒr in einem Liegestuhl rĂ€keln können und mit Sonnenbrille auf der Nase das schöne Waidfestwetter und die GĂ€ste erwarten. Eine Liegeprobe sollte heute erfolgen.

Die Liegeprobe war erfolgreich und Elli durfte in einem Korb im Museum ĂŒbernachten. Damit war aber die Tagesarbeit noch nicht beendet. Hier und da musste noch etwas aufgehĂ€ngt und gemacht werden, wie die Bilder vom letzten Waidfest fĂŒr die Ausstellung oder der JĂ€gerzaun als Abtrennung zur Musikanlage.

Vorbereitung am 1. September 2016

Am Vortag zum Waidfest galt es wichtige Dinge zu erledigen. Ein PrĂ€sent war vorbereitet worden fĂŒr Herrn Friebel, dem GeschĂ€ftsfĂŒher der Landgut Kornhochheim GmbH. Das PrĂ€sent in Form von unserem Waidschnaps war als Dankeschön gedacht fĂŒr die Belieferung mit frischen WaidblĂ€ttern. Die Landgut Kornhochheim GmbH bestellt AckerflĂ€chen mit Waid fĂŒr die Industrie und war bereit, uns mit WaidblĂ€ttern auszuhelfen, da unser Beet allzu dĂŒrftig aussah. Es war in der Vergangenheit einfach zu trocken gewesen. Da wir das Beet nicht gĂ€nzlich abernten wollten, mussten wir also Waid zum FĂ€rben "importieren".

Um zu sehen, ob unsere FĂ€rbechemikalien ĂŒberhaupt noch zum FĂ€rben taugten, wurde am Nachmittag eine ProbefĂ€rbung durchgefĂŒhrt. Schon beim EinrĂŒhren des Waschsoda zeigte sich blauer Schaum - im Waid war also Farbe!

Auch das FĂ€rben selbst klappte wunderbar - damit konnte, was dies betraf, am nĂ€chsten Tag nichts schief gehen. Unmittelbar neben des FĂ€rbetopfes wurde mit anderen Farben gearbeitet. Das Kinderprojekt sollte wieder mit malen zu tun haben. Dabei durften die Knirpse sich diesmal mĂ€chtig beim Bemalen eines PKW ins Zeug legen. Dieser wurde zunĂ€chst prĂ€pariert, wobei die Teile, die nicht mit Farbe in BerĂŒhrung kommen sollten abgeklebt werden mussten. Im BĂŒrgerhaus war man unterdessen beim Kuchenschneiden, denn zahlreiche Kuchenbleche waren inzwischen dort abgegeben worden. Auch galt es weiter an der Dekoration zu feilen. Neben Getreidegarben mussten die Kronleuchter nun mit frischem GrĂŒn behangen werden.

Nachdem der PKW seine Grundierung erhalten hatte und die Leuchter ihren grĂŒnen Kranz, konnte man sich endlich auch ein oder zwei GetrĂ€nke gönnen.

 


 

Der Waidfesttag war mit dem 3. September angebrochen. Die Wetterfrösche hatten Rehcht behalten, der Himmel zeigte sich freundlich und die Sonne lachte. Elli konnte in ihren Liegestuhl gesetzt werden, um von dort in die Sonne zu blinzeln.

Wie zur Abschreckung des Regens, hingen bemalte Regenschirme verkehrt herum in den BĂ€umen vor dem BĂŒrgerhaus. Die FĂ€rberei war ebenfalls fertig eingerichtet wie auch die Brettchenweberwerkstatt. Der Vormittag begann - mittlerweile schon traditionell - mit einem BlasmusikfrĂŒhschoppen. Das Erfurter Blasmusikorchester e.V. rĂŒckte in voller Besetzung an und stimmte im Festzelt die Instrumente.

Es dauerte auch nicht lange, kamen die ersten WaidfestgĂ€ste und nahmen im Zelt Platz oder versuchten sich vor dem Museum beim Weben. Die Stimmung beim FrĂŒhschoppen war wieder spitze, es wurde geschunkelt, getanzt und mitgesungen was das Zeug hielt. SelbstverstĂ€ndlich war klar, dass es anschließend wieder eine StĂ€rkung mit ThĂŒringer KlĂ¶ĂŸen und weiteren Leckereien geben musste - serviert von der Wirtin der GaststĂ€tte Blau-Weiß in Niederzimmern. Gern gesehene Stamm-Waidfestbesucher waren natĂŒrlich wieder nach Hochstedt gekommen, darunter Antje Tillmann vom Bundestag und Karola Sange vom ThĂŒringer Landtag, wie auch Ruth Bredenbeck von der Gartenakademie in Erfurt und selbstverstĂ€ndlich unsere Freunde von der Rohrborner Dorfgemeinschaft.

Auch die Kinder hatten inzwischen vor dem BĂŒrgerhaus mit ihrem Malwerk begonnen und in der FĂ€rberei waren bereits einige StrĂ€nge, Baumwolle und Leinen, sowie einige TĂŒcher und sogar Schals von WaidfestgĂ€sten blau gefĂ€rbt worden. Im Festzelt war ein Wechsel der Musikanten erfolgt. Die Blasmusiker hatten ihre Arbeit beendet, und das Falkenstein-Duo sorgte bei Kaffee und Kuchen fĂŒr Unterhaltung.

Nachdem beim Auto die abgeklebten Stellen entfernt worden waren, zeigte sich der tolle kleine Flitzer in seinem neuen bunten Gewand. Alle waren begeistert und freuten sich ĂŒber das Waidfest-Auto, dass noch lange an diesen Tag erinnern wĂŒrde.

 


 

Im Hof des BĂŒrgerhauses war inzwischen der Rost angebrannt worden und ganz leise zog Bratwurstduft um die HĂ€userecke. Am Abend vollzog sich dann erneut ein Musikwechsel, denn Amby-Entertainment sorgte von nun an fĂŒr Tanzmusik im Zelt. Ein Glitzern beleuchtete die BlĂ€tter der Linde, denn die wurden mit tausenden Lichtpunkten angestrahlt.

An der Theke wurden Waidschnaps und andere GetrĂ€nke ausgeschenkt, die außerhalb der Musik fĂŒr Stimmung sorgten. Innerlich zu erwĂ€rmen brauchte sich unterdessen keiner, denn ein recht milder Waidfestabend war uns beschieden.

Irgendwann geht aber auch das schönste Fest seinem Ende entgegen, wie auch das Waidfest 2016. Gut gelaunt ging es nach Hause, um uns nur kurz auszuruhen. FĂŒr den nĂ€chsten Tag war Regen angesagt und wir wollten vorher möglichst unsere Zelte im Trockenen haben. Daher war gegen 10.00 Uhr bereits das Abbauen der Zelte schon in vollem Gange. Elli und ihr Liegestuhl waren am Abend bereits eingerĂ€umt worden.

 

 

In Rekordzeit waren die Zelte abgebaut. Bereits um 11.00 Uhr erinnerte nichts mehr daran, dass sie dort vor Stunden noch standen außer die AbdrĂŒcke im Gras. Dabei musste vorher die gesamte Elektrik inklusive der Kronleuchter und die Stoffbahnen abgenommen und einsortiert werden. Wir hatten uns das Mittagessen wahrlich verdient, zumal es wirklich zu regnen angefangen hatte. Im Herd machten wir uns die Rester vom Vortag warm und ließen sie uns schmecken. Nach dem ersten Regenguss kam die Sonne herbvor und wir stellten einen Pavillon auf und saßen gemĂŒtlich beisammen vor der Theke.

Erst als es wieder anfing und die Tropfen immer grĂ¶ĂŸer wurden, verzogen wir uns unter das Dach der Theke und spĂ€ter ins BĂŒrgerhaus, wo wir das Waidfest-Wochenende am Abend bei Bier und Bierbowle ausklingen ließen.

 

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