Unsere Frühjahrsfahrt begann am 17.6.2017 wenige Minuten nach 7.00 Uhr. Mario von der Firma Büchner war wieder unser Busfahrer, wie schon die letzten Male. Das Wetter war erträglich, im Gegensatz zu den Tagen zuvor und den Tagen, die folgen sollten, wo es drückend heiß war (und auch wieder werden sollte). Die Temperatur sollte an diesem Sonnabend um die 20°C liegen, bei unserer Abfahrt lag sie jedoch erst bei 13°C. Der Himmel zeigte sich mit Wolken bedeckt, aus denen es doch nicht regnen sollte. Nachdem sich jeder im Bus einen Platz gesucht hatte, war nach wenigen Minuten Fahrt die Autobahn erreicht.
Von jetzt an ging es durch den Thüringer Wald mit den hohen Autobahnbrücken und langen Tunneln. Wenige Minuten vor 9.00 Uhr hatten wir bereits unser Zielgebiet erreicht, denn auf der linken Seite thronte oben auf dem Berg die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen auf der linken Seite von der Autobahn, während gegenüber auf der anderen Seite das Kloster Banz zu sehen war.
Da wir Zeit hatten, wollten wir bei Breitengüßbach einen Autohof ansteuern. Inzwischen war auch die Sonne hinter den Wolken hervorgekommen und die Temperatur auf immerhin  16°C geklettert.
Wir legten unsere Pause wie geplant ein und setzten dann unsere Fahrt nach Bamberg fort. Es dauerte auch nicht lange und wir hatten unser Ziel am Musik- und Kongresszentrum von Bamberg erreicht. Hier waren wir mit den beiden Gästeführerinnen verabredet, die uns die Stadt näherbringen sollten. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf und folgten den Gästeführerinnen der Regnitz entlang in Richtung Innenstadt. Es ging vorbei am ehemaligen Klinikum, welches direkt am Fluss lag.
Wir schlenderten an besagtem Fluss entlang und fühlten uns unwillkürlich an die hintere Ansicht der Gebäude an der Krämerbrücke erinnert. Ebensolche Fachwerkhäuser aus dem Mittelalter standen als ehemalige Behausungen der Bamberger Fischer am Flussufer und bildeten die Stadtsilhouette, die uns ins Zentrum geleitete. Dieses lag gar nicht so weit entfernt.
In mittelalterlichen Gässchen und mit Blumenkästen geschmückt bot sich die Altstadt dar. Eines der alten Häuser war das Schlenkerla, ein Brauhaus, das wegen des dort gebrauten Rauchbiers berühmt ist.
Vom Schlenkerla ging eine Straße ein Stück den Berg hinauf. Von dort bestiegen wir über mehr als fünfzig Stufen einen der sieben Hügel, auf denen Bamberg errichtet worden war, weshalb es auch als Rom des Nordens bezeichnet wurde. Dort umringten imposante Gebäude einen gepflasterten Platz.
Sofort ins Auge fiel der romanische Dom, der hoch vor uns aufragte. St. Peter und St. Georg gehört zu den deutschen Kaiserdomen. Er musste nach mehreren Bränden drei Mal neu errichtet werden und beherbergt das einzige Grab eines Papstes nördlich der Alpen und das wohl früheste steinerne Reiterstandbild, außerdem das Grab des einzigen heiliggesprochenen Kaiserpaars des Heiligen Römischen Reichs. Das marmorne Hochgrab des Kaisers Heinrich II. und der Kaiserin Kunigunde wurde in den Jahren 1499 bis 1513 in der Werkstatt Tilman Riemenschneiders angefertigt.
Nach einer Besichtigung des Doms ging es weiter in die mittelalterliche „Alte Hofhaltung“, die als Bischofshof, Kanzlei und Ratsstube diente. Ein Teil war abgerissen und im Stil der Renaissance wieder aufgebaut worden. Einen weiteren Baustil verkörpert am Domplatz der ehemalige fürstbischöfliche Palast, der im Barock erbaut worden war.
Durch das Portal des Palastes gelangten wir in den Rosengarten, den wir besuchten. Den Garten hatte der Bischof über den Dächern der Stadt anlegen lassen, um hier zu entspannen.
Wir setzten die Stadtführung fort und gelangten wieder hinunter zur Regnitz und dem dortigen im Fluss stehenden Rathaus mit einer weiteren Attraktion. Nicht nur, dass das Haus im Stile des Rokoko und Barock auf in den Boden gerammten Eichen-pfählen errichtet worden war, bedeckte die Fassade die reiche aus dem Jahr 1755 stammende Bemalung von Johann Anwander.
Hier verabschiedeten wir uns von den Stadtführerinnen und erkundeten auf eigene Faust die Stadt. Fast jeder der Reisegruppe probierte das Rauchbier bei einem Besuch der zahlreichen Gaststätten oder gar im Schlenkerla.
14.00 Uhr waren alle wieder am Bus in der Mußstraße, wo wir unsere Reiseleiterin für den Nachmittag trafen. Sie hatte vor, uns nicht auf der Autobahn nach Vierzehnheiligen zu bringen, sondern über Land.
Wir fuhren der fränkischen Schweiz entlang, vorbei ging es zunächst an der Gartenstadt, dann weiter an der Sommerresidenz der Fürstbischöfe von Bamberg. Dann lag rechts vor uns die Giechburg und daneben auf einem Felssporn die Gügelkirche - eine weitere Wallfahrtskirche dieser Gegend.
Die Sonne schien zunehmend intensiver und die Temperatur war auf 20°C angestiegen. Die Gästeführerin erzählte uns, dass die höchste Erhebung in der Fränkische Schweiz 616m über dem Meeresspiegel lag. Es ging durch kleine Ortschaften und über viele Hügel. Wir fuhren ein Stück hinter einer Hochzeitsgesellschaftskolonne her. Der Veitsberg erhob sich dann vor uns. Das war der Berg, wo der Veit als Einsiedler gelebt haben soll. Oben auf dem Berg steht auch eine Kapelle. Wir fuhren durch Kleukheim, einem schönen Ort mit einem Fünfknopfturm an der Kirche und begrüntem Wassergraben. Es ging vorbei Am Veitsberg ging es vorbei und dann in Richtung Staffelberg. Im Frankenlied werden die Berge wohl verwechselt, wie die Reiseleiterin meinte.
Wir fuhren durch Bad Staffelstein, wo uns die Gästeführerin auf ein gelb-weißes Haus aufmerksam machte, worin die Kontrolleure des Bischofs ihren Sitz gehabt hatten. Sie kontrollierten die Herstellung von Waren und Gütern des Klosters Banz.
Wirbbesichtigten zunächst Vierzehnheiligen. Die Basilika liegt auf einem vorgelagerten Plateau eines Berges. Wir stiegen unterhalb aus und gingen zu Fuß das letzte Stück zum Kirchenplateau hinauf oder fuhren mit dem Pendelbus. Das nach Plänen von Balthasar Neumann gebaute Gotteshaus ist den heiligen Vierzehn Nothelfern geweiht. Die Kirche wurde hier an dieser Stelle errichtet, weil hier dem Schäfer des Klosters Langheim im Jahre 1445 das Jesuskind im Kreise anderer Kinder erschienen sein soll. Bei diesen soll es sich um die vierzehn Nothelfer gehandelt haben. Sie verlangten, dass an dem Ort eine Kapelle gebaut würde. Sie sprachen es aus und verschwanden. Wenige Tage später ereignete sich ein weiteres Wunder: Eine kranke Frau war zur Stätte der Kinder gebracht worden, worauf sie gesund wurde. Daraufhin setzte eine rege Wallfahrt ein.
Die Stelle, an der die Kinder erschienen waren wird mitten in der Kirche durch ein Barocken Gnadenaltar besonders geehrt. Man richtete seinen Blick automatisch auf diesen zentralen Punkt. Die Baumeister hatten sich insgesamt im Kircheninneren im Barockstil besonders "ausgetobt", der trotz der vielen Pastell-Töne sehr üppig ausgefallen war.Â
16.10 Uhr ging es weiter nach Kloster Banz. dass man auf dem gegenüberliegenden Berg schon sehen konnte. Wir überquerten dazu den im Tal dahinfließenden Main.
Am Kloster angekommen erwartete uns die Messnerin, die uns die Architektur und die Bildnisse an Wänden und an der Decke der Kirche erläuterte. Diese wurde nach der Auflösung des Klosters von den umliegenden Gemeinden als Pfarrkirche genutzt. Auch hier war insgesamt die prächtige Ausschmückung zu bewundern. Bemerkenswert waren die Schreine mit den Ganzkörperreliquien. Nach der Besichtigung des Kirchenschiffes gingen wir noch hinüber in den Chorraum, dessen Gestühl mit Intarsien aus verschiedenen Holzarten, Schildpatt und Zinn bestanden.
Bei herrlichstem Sonnenschein beendeten wir unseren letzten Teil der Fahrt und der Wind wehte inzwischen kräftig. Wir brachten die Reiseleiterin nach Bad Staffelstein, denn ihr Zug zurück fuhr dort um 18.00 Uhr ab. Um 17.45 Uhr verabschiedete sie sich von uns und wir fuhren auf die Autobahn. Kurz nach 19.00 Uhr passierten wir schon Arnstadt und die Die Sonne brannte durch die Scheiben des Busses. Die Temperatur lag bei 19°C.
Gegen 19.30 Uhr kamen wir in Hochstedt an und hatten damit einen schönen Tagesausflug hinter uns gebracht.
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