Beitragsseiten

Das Ziel unserer Weihnachtsfahrt am 9. Dezember 2017 war die Oberfränkische Stadt Rothenburg ob der Tauber. Bei leichtem Schneegriesel ging es um 7.00 Uhr in Hochstedt los. Der Bus war sehr gut gefüllt, es musste zuvor sogar ein größeres Fahrzeug geordert werden, denn insgesamt waren wir 51 Mitfahrende.

Wir hatten Pfeffertafeln vom Hochstedter Bäcker mitgenommen, die bei Würzburg an die Fahrgäste gebracht werden sollten. Der anfängliche Schneefall hatte nachgelassen und es ging zuerst auf der A4 in Richtung Erfurter Kreuz und dann weiter auf der A71. Die Temperatur betrug 2`C (Bus-Ausenthermometer) und es war trocken. Allerdings zeigte sich die Landschaft Im Thüringer Wald weiß.

Zwei Stunden nachdem wir aufgebrochen waren hatten wir den Großraum Würzburg erreicht, wo wir eine Pause an einer Autobahnraststätte einlegten. Jeder griff gern in die Tüte mit den Lebkuchen, die an einem Zaun hing. Wir ließen uns Zeit, denn diese hatten wir auch noch.

Wir fuhren schließlich gut gestärkt weiter und wenige Minuten vor 10 Uhr war Rothenburg nur noch 50 Kilometer entfernt. Wir würden also relativ pünktlich ankommen, denn um 10.30 Uhr würden uns die beiden Stadtführer am Parkplatz vor der alten Stadtmauer erwarten, der südlich der Altstadt lag.

Die Stadtführer erwarteten uns pünktlich am Busparkplatz. Birgit und Vladimir führten unsere beide Gruppen nun etwas mehr als eineinhalb Stunden durch die Stadt. Zuvor waren die Gruppen eingeteilt worden. Hierbei ging es nach Fahrer und Beifahrerseite des Busses. Diese Einteilung wurde bei der Ankunft jedoch über den Haufen geworfen. Es ging dann nach Leuten, die auf die Toilette mussten und jenen, die gleich in die Stadt aufbrechen konnten.

Wir gelangten durch die alte Stadtbefestigung in das Innere der Stadt, der Altstadt. Mittelalterlich anmutende Häuser säumten die Straße. Es ging ein Stück bergan und vor uns ragte eines der Stadttore auf. Als wir es passiert hatten war auch schon der Weihnachtstrubel auszumachen. Wir bogen jedoch von der Straße ab, die geradewegs in den Trubel hinein zuführen schien und kamen am Kriminalhistorischen Museum vorbei. In dessen Hof hing an einem kranartigen Gebilde ein hölzerner Käfig, in welchem früher die Bäcker bestraft worden waren, wenn ihre Waren zu wenig wogen. Sie wurden dann mitsamt dem Käfig ins Wasser getaucht.

 


 

Von hier ging es in Richtung Zentrum zum Rathaus. eine „Weihnachtsgasse“ führte darunter hinweg auf die andere Seite. Von hier war es nicht mehr weit zur Jakobskirche, die wir auch von innen besichtigen wollten.

Herausragend in der zwischen 1311 und 1484 errichteten Kirche ist der herrlich gearbeitete Schnitzaltar von Tilman Riemenschneider, den alle bewunderten. In diesen von 1500 bis 1505  entstandenen Altar integriert, ist ein Kreuz mit einem Bergkristall als Reliquie, die Weintropfen des letzten Abendmahls Christi enthalten soll (durch Wandlung - zum Blut Christi). Dieses Abendmahl war auch das Thema der Altarschnitzereien. Die Stadtführerin erklärte, dass Riemenschneider für seine hervorragenden Figuren weniger Lohn erhalten hatte, als jener Schnitzer, der den Rahmen gearbeitet hatte. Der Altar stand quasi über einer Nebenstraße, die wir später noch sehen würden, und war über eine hohe Treppe zu erreichen.

Nach der Besichtigung der St. Jakobskirche, in der wir uns etwas aufgewärmt hatten, traten wir wieder in die Kälte hinaus und folgten der keinesfalls hohen, mittelalterlichen Stadtmauer, die sich über dem Tal am Berghang entlang zog.

Verwundert waren wir über die Obstbäume, die wie flach an Hauswände gelehnt hier ziemlich platzsparend wuchsen. Die Stadtführerin meinte, dass so die Wurzeln zum Entwässern der Grundmauern beitragen würden.

Die Sicht durch die Schieß-und Beobachtungsscharten zeigte, dass die Mauer nicht höher sein musste, da der Hang dahinter ziemlich steil abwärts ins Tal ging. 

Nach wenigen Schritten ging es wieder bergan und wir kamen an einem ehemaligen Klostergebäude vorüber, in dessen Hof eine Weihnachtskrippe aufgebaut war. Die Stadtführerin erzählte, dass hier die Familie Wohlfahrt ihre Wohnung hätte. Nur wenig später erreichten wir das Weihnachtsmuseum von Käthe Wohlfahrt, unser nächstes Ziel.

Vor dem Museum verabschiedeten wir uns von unseren Stadtführern, denn die beiden Gruppen hatten hier wieder zueinander gefunden. Da wir uns angemeldet hatten konnten wir an der Schlange der Wartenden vorbei ins Museum hinein gehen.

Glitzer und Glimmer an jeder Wand und in jeder Ecke warteten auf uns, Christbaumschmuck aus vergangenen Zeiten gab es ebenso zu bewundern in den Räumen des Museums, wie auch Weihnachtsmänner, Weihnachtsbaumständer, Pyramiden, Glöckchen, Kugeln, Lametta aller Epochen und noch viel mehr. An einem der Bäume konnte man selbst geschriebene Wünsche oder Grüße befestigen und ihn damit schmücken.

Wir fanden den Ausgang aus dieser Weihnachtswelt und machten uns auf eigene Faust durch die Stadt auf den Weg. Freizeit war jetzt bis 16.30 Uhr angesagt, in der gegessen, getrunken und sich anderweitig unterhalten wurde.

 


 

Hauptziel war der Besuch des Reiterlesmarktes, einem der ältesten  Weihnachtsmärkte Deutschlands, der auf das 15. Jh. zurückgeht und seither alljährlich das mittelalterliche Städtchen in ein Weihnachsstädtchen verwandelt.

Unterwegs begegnete uns eine Süßspeise der Region: Schneeballen iin verschiedenen Ausführungen, bestehend aus einem Teigknäuel, welches mit Schokolade und Nüssen oder Puderzucker umhüllt ist.

Pünktlich 16.30 Uhr fuhren wir von Rothenburg ab. Inzwischen hatte der Wind zunehmend Böen geschickt und leichtes Schneetreiben hatte eingesetzt. Die Temperatur war auf den Gefrierpunkt gefallen. Im Laufe der Rückfahrt gab es dann zunehmend Flocken und rechts und links der Autobahn wurde die Landschaft wieder weißer.


Kurz vor Hochstedt bedankten sich die Reisegäste beim Busfahrer in Gedichtform, der sich darüber freute weil man sich in dieser Form noch nie bei ihm bedankt hatte. Auch der Organisator wurde mit einem Gedicht bedacht und auch dies gab es zuvor noch nicht. Ein schöner Tag ging mit der Ankunft in Hochstedt zu Ende.

 

Â