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Das Gut und seine Architektur

 

 

Wenn in Hochstedt vom "Gut" die Rede ist, meint man den zuletzt als LPG-Gelände genutzen Gebäudekomplex unterhalb der Kirche mit seinem imposanten Eingangsportal.
Früher gehörten die Gebäude zum Wirtschaftshof des Petersklosters in Erfurt.
Er umfasste Haus, Hof, Garten und 248 3/4 Acker Land. Die Jahreszahl am Scheitelpunkt des Portals weist auf einen Neubau im Jahr 1739 hin. Die Anlage dürfte als dreiseitiger, geschlossener Hof anlgelegt worden sein.
 
 

 

Die Errichtung fällt in die Zeit 1738 bis 1773 unter Abt Günther II. Jann. Darauf verweist die Inschrift über dem barocken Portal. In lateinischen Versalien ist zu lesen:

 

SVSCITORE E FVNDO GVNTHERO ABBATE
SECVNDO
CLAVIGER E COELIS CLAVE PRAESSE VELIS

(Abt Günther II. erbaute dieses von Grund auf; Schlüsselträger des Himmels, stehe dem Schlüssel du vor).

 

Das Relief links des Portals zeigt in einer Kartusche ein Herz mit Flügeln vor einem (Mönchs-) Kreuz, darüber das Symbol der Dreifaltigkeit mit Tetragramm in einer Strahlenglorie. Sie sollen Glaube, Liebe und Hoffnung symbolisieren. Seitlich über der Kartusche Schlüsselbart und Schwertgriff. Auf dem Schriftband seitlich der Bischofsmütze ist die Inschrift IN DEO SPES MEAS (In Gott meine Hoffnung) zu sehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf der rechten Seite des Portals zeigt ein weiteres Belief das Klosterinsignum in Form einer Kartusche. Darin zu sehen: Schwert und Schlüssel, die sich kreuzen, die Buchstaben S (Sanctus) und P (Petrus) sowie In der Mitte darüber einen Stern.

 

 

Beide Relieftafeln sind reich mit barocken spiral- und schneckenförmigen Ornamenten und Ranken verziert. Die linke Tafel ist zusätzlich mit Blüte, Weintraube und Puttenköpfen geschmückt. Beide Ornamenttafeln werden von je einer Bischofsmütze bekrönt.

Der jetzige Zustand läßt erkennen, dass beide Tafeln vermutlich vom Vorgängerbau stammen und dann in das Mauerwerk eingelassen wurden.

Das Gebäude selbst ist mit Kalkbruchsteinen errichtet und dann verputzt worden. Schmucklose barocke Fensternischen und Eckquaderung aus Sandstein zieren den Bau.

 

In Auszügen aus: Dagmar und Walter Blaha - Hochstedt eine Ortsgeschichte

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