Das Gut und seine Architektur
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Die Errichtung fällt in die Zeit 1738 bis 1773 unter Abt Günther II. Jann. Darauf verweist die Inschrift über dem barocken Portal. In lateinischen Versalien ist zu lesen:
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(Abt Günther II. erbaute dieses von Grund auf; Schlüsselträger des Himmels, stehe dem Schlüssel du vor).
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Das Relief links des Portals zeigt in einer Kartusche ein Herz mit Flügeln vor einem (Mönchs-) Kreuz, darüber das Symbol der Dreifaltigkeit mit Tetragramm in einer Strahlenglorie. Sie sollen Glaube, Liebe und Hoffnung symbolisieren. Seitlich über der Kartusche Schlüsselbart und Schwertgriff. Auf dem Schriftband seitlich der Bischofsmütze ist die Inschrift IN DEO SPES MEAS (In Gott meine Hoffnung) zu sehen.
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Auf der rechten Seite des Portals zeigt ein weiteres Belief das Klosterinsignum in Form einer Kartusche. Darin zu sehen: Schwert und Schlüssel, die sich kreuzen, die Buchstaben S (Sanctus) und P (Petrus) sowie In der Mitte darüber einen Stern.
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Beide Relieftafeln sind reich mit barocken spiral- und schneckenförmigen Ornamenten und Ranken verziert. Die linke Tafel ist zusätzlich mit Blüte, Weintraube und Puttenköpfen geschmückt. Beide Ornamenttafeln werden von je einer Bischofsmütze bekrönt.
Der jetzige Zustand läßt erkennen, dass beide Tafeln vermutlich vom Vorgängerbau stammen und dann in das Mauerwerk eingelassen wurden.
Das Gebäude selbst ist mit Kalkbruchsteinen errichtet und dann verputzt worden. Schmucklose barocke Fensternischen und Eckquaderung aus Sandstein zieren den Bau.
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In Auszügen aus: Dagmar und Walter Blaha - Hochstedt eine Ortsgeschichte
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Großherzog Carl-August von Sachsen-Weimar-Eisenach
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Der Landtag lehnte jedoch die Veräußerung mit der Begründung ab, dass die Pacht des Gutes zur Zeit mehr einbrachte, als das Gut durch Landwirtschaft erwirtschaftete. Nach erneuter Verpachtung wurde 1830 der Pachtzins herunter gesetzt, um das Gut später leichter veräußern zu können. 1841 wurde erneut der Antrag zum Verkauf beim Landtag gestellt. Diesmal schlug man vor, das Gut nicht als Ganzes zu verkaufen sondern in einzelnen Parzellen gestückelt. Durch dieses Vorgehen erhoffte man sich einen höheren Gewinn. Der Landtag stimmte nun zu und das Gut wurde 1842 als einzelne Parzellen versteigert und unter 33 Käufern aufgeteilt.
Der eigentliche Gutshof mit Wohnhaus und Wirtschaftsgebäuden wechselte in den folgenden Jahren und Jahrzehnten häufig seine Besitzer.
Nach dem 2. Weltkrieg und der dann im Juli 1952 beschlossenen Umgestaltung der Landwirtschaft durch den Zusammenschluss von Bauern in Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften, beschloss der damalige Besitzer des Gutes, Hans Eichler, Haus und Hof zu verlassen und in die Bundesrepublik zu flüchten. Sein landwirtschaftlicher Betrieb wurde konfisziert und als Treuhandbetrieb geführt.
Die LPG bewirtschaftete die Agrarflächen des Gutes und das Gut selbst bis zum Zusammenbruch der DDR. Schweineställe und ein Kuhstall waren bis dahin gebaut und im ehemaligen Haupthaus Wohnungen vermietet worden. Zur Erhaltung der Bausubstanz wurde jedoch so gut wie nichts beigetragen.
Auch heute, mehr als 15 Jahre nach dem Fall der Mauer zeigt das Gut ein trauriges Bild: Inzwischen verfallen die alten Ställe und wurden zum Teil auch abgerissen. Das ehemalige Klostergut wirkt wie erstarrt und wartet auf eine dringend notwendige Generalsanierung - wenn es dann nicht zu spät dafür ist.
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Das Gut mit seinem Portal im Jahr 2005
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