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Am 25. August 2012 hatten wir, der Heimatverein Hochstedt e.V., zum 8. Hochstedter Waidfest eingeladen. Die Eröffnung des Festes war, wie in jedem Jahr, auf 14.00 Uhr gelegt worden. Wie immer hatten wir allerlei Unterhaltung für Jung und Alt geplant. Bis es jedoch soweit war, waren noch einige Vorbereitungen notwendig.

Wir hatten auch wieder einen Handzettel drucken lassen, damit jeder wusste wo und wann das Fest stattfand.

Informationsblatt (anklicken):

Das Fest fand in diesem Jahr wieder im August statt, da am ersten Wochenende im September Schuleinführung war und darum einige Gäste und Vereinsmitglieder anderweitig beschäftigt waren. Das Wetter sollte - so die Ankündigung - zum Waidfesttag hin, immer besser werden und trocken bleiben.

Wir trafen uns in der Vor-Festwoche zum Museumsputz und in den Tagen direkt vor dem Fest zum Zeltaufbau. Am Mittwoch, dem 22. August begannen wir mit den unmittelbaren Vorbereitungsarbeiten.

Zeltaufbau und Fahnenhissen
 

Zuerst wurden die Zelte aufgestellt, nebenbei aber auch die Vereinsfahne gehisst. Schließlich sollte ja deutlich werden, wer hier der Veranstalter war.

Es war oft schon vorgekommen, dass der Verein während oder nach dem Waidfest neue Mitglieder gewonnen hatte. Diesmal freuten wir uns besonders auf den Zuwachs, weil dieser schon recht oft geholfen hatte und wenn er gebraucht wurde, zur Stelle war. Mit diesem erfreulichen Vereinseintritt von Bert ging der erste Tag der Waidfestvorbereitung im Hof des Bürgerhauses seinem Ende entgegen.

 


 

Am Donnerstag, dem 23. August begannen die Dekorations-Arbeiten und das Einräumen der Tische und Bänke. Zunächst musste aber der Schmuck in den Dächern der Zelte angebracht werden. Organza-Bänder wurden dafür in das Zeltgestänge geflochten.

Zeltdekoration und einräumen der Tische und Bänke

Diese ersten Deko-Arbeiten konnten aber am Donnerstag noch nicht beendet werden. Frisches Grün sollte den Waidfest-Platz zieren und das konnte nur am Vortag des Festes dort aufgestellt und angebracht werden.

Also ging es am Freitag weiter. Dachrinnen und andere begrünbare Stellen, wie die Theke, wurden verziert und geschmückt. Außerdem war diesmal ein kurzes Vordach über der Theke anzubringen. Dem Wetterbericht war nicht ganz zu trauen, denn es war vor örtlichen Schauern die Rede.

Dekoration mit frischem Grün

Da wir das Färberzelt am Museum aufstellen und mit frischem Waid färben wollten, musste der Waid noch gewaschen und zum Teil eingeweicht werden. Die Blätter wurden über Nacht im Museum gelagert. Der Waid war in Udestedt privat angebaut worden, damit wir unser Waidbeet, dass in diesem Jahr ohnehin kaum Ertrag bringen würde, nicht abernten mussten und es für die Besucher noch etwas zu sehen gab.

Waid zum Färben Ausrufer mit Festankündigung

Nachdem diese Arbeiten abgeschlossen waren, ging es an die Ankündigung des Festes - traditionell mit der Handglocke des Ausbimmlers und durch den Waidbauern.

 


 

Am nächsten Morgen, dem Tag des Waidfestes zeigte sich, dass es in der Nacht geregnet hatte und die Plane über der Theke durchaus sinnvoll war.

Trotzdem wölbte sich über uns ein strahlend blauer Himmel und die Sonne gab ihr Bestes.

Sonnenschein am Morgen des Waidfestes

Kuchenschnitterinnen Unter sonnenbeschienenen Dächern

Im Bürgerhaus waren die Frauen dabei den Kuchen, der kurz zuvor gebracht worden war, zu schneiden und auf Teller zu verteilen. In den Festzelten wurden unterdessen Kaffeetafeln gedeckt und mit Blumen geschmückt.

Am Museum war das Färberzelt aufgestellt und eingerichtet worden und das Ankündigungsbanner sowie die von den Kindern zu bemalenden Stühle luden vor dem Bürgerhaus zum Fest ein. Vom Bäcker wurde das Brot geholt, welches zwei Mägde brachten und der Kamera präsentierten.

Färberzelt Ankündigung

Brotfrauen

Damit konnte das Fest eigentlich beginnen. Es waren nur noch die Bratwürste und Brätel zu holen, sowie die Musiker zu begrüßen. Diese trafen am Mittag ein. Wir hatten im letzten Jahr die Sängerin Regina Ross kennengelernt und sie für den Nachmittag zu uns nach Hochstedt eingeladen.

Die Sängerin Regina Ross trifft ein und richtet ihre Musikanlage ein.

Färberei-Vorbereitung

 

Aber nicht nur die Musik musste vorbereitet werden, auch die Färbetöpfe galt es anzuheizen. Als das Wasser darin dampfte, kamen auch schon die ersten Waidfest-Gäste, unter ihnen einige Politiker, die wir als Ehrwengäste eingeladen hatten aber auch Mitglieder befreundete Vereine.

 


Der Vereinsvorsitzende, Jens Schüßler, begrüßte die Gäste und konnte sich besonders über einen Scheck freuen, den die Landtagsabgeordnete Karola Stange im Auftrag der Alternative 54 e.V. überreichte. Die Alternative 54 setzt sich aus Landatgsabgeordneten der Linke und deren Mitarbeitern zusammen, die einen bestimmten Teil ihrer Diätenerhöhung monatlich spenden und damit gemeinnützige Vereine und Projekte fördern.

Ein weiterer Ehrengast war die Bundestagsabgeordnete der CDU, Antje Tillmann, die uns 2009 bei der Anschaffung des Waidsteins tatkräftig unterstützt hatte und schon oft bei Waidfesten anwesend war und immer gern kommt, auch um zu unterstützen.

Scheckübergabe Waidfest-Gäste

Begrüßung und Enthüllung

Der Scheck war zur Deckung der Kosten für einen neuen Bratwurstrostes gedacht, den wir kurz vor dem Fest erworben hatten. Frau Stange enthüllte unter dem Beifall der Gäste das Bratgerät und teilte dabei leise mit, dass sie keine große Bratwurst-Esserin ist und lieber geschmortes Gemüse mag oder andere Leckereien vom Grill. Der Vereinsvorsitzende versprach, sich etwas für das nächste Fest für sie zu überlegen.

Damit das Fest beginnen und das Mikrifon an die Sängerin Regina Ross weitergegeben werden konnte, war noch ein kleiner Programmpunkt vorgesehen: Das Starten von weißen Tauben.

Nachdem die Vögel davongeflogen waren ging es aber los mit der Musik und Regina Ross. Schon nach den ersten Takten war kein Halten mehr und die Gäste klatschten und schunkelten und sangen begeistert mit.

Auftritt der Sängerin Regina Ross

Derweil war vor dem Bürgerhaus Kreativität gefragt, denn Stühle, die im Ort verteilt werden sollten wurden dort bemalt. Die Farben lehnten sich an die des Waid an, also gelb, wie die Blüte, grün, wie die Blätter und blau, wie die Farbe die er in sich trägt. Gleich nebenan konnten außerdem Porzellanschalen bemalt werden.

Stuhl- und Porzellanmalerei

Färberei

Mit Farbe hatte naturgemäß auch die Färberei zu tun. Im Färbetopf wurden Wollestränge blau gefärbt und den erstaunten Gästen gezeigt, wie der Indigo in Verbindung mit Sauerstoff von einem grellen Gelb in Blau umschlägt. Am Stand gab es außerdem Nadelbinden zu sehen, eine sehr alte Handarbeitstechnik. Wir hatten uns im Vorfeld damit beschäftigt, um zeigen zu können, was man aus unserer gefärbten Wolle machen konnte. Um den Gästen zeigen zu können wie man nadelt, hatten wir eine Anleitung drucken lassen und boten zusätzlich aus Holz selbstgeschnitzte Nadeln an. Hier konnte man aber auch Broschüren über Waid und heimatkundliche Bücher sowie die Waid-Tassen käuflich erwerben.

 


Im Hof herrschte indessen gute Stimmung unter den Gästen. Bei Kaffee und Kuchen wurde immer noch begeistert geschunkelt. Regina Ross wusste ihre Zuhörer zu begeistern und zog singend durch die Reihen, während sie ihre musikalische Reise durch Europa zum Besten gab.

 

Im Färberzelt wurde nicht nur gefärbt, sondern auch mit den am Vortag eingeweichten Waidblättern blauer Farbstoiff gewonnen. Dazu musste das so erzeugte Waidwasser so lange kräftig gerührt werden, bis sich blauer Schaum zeigte.

Blaurühren

Waidballenwerfen

Nebenan waren die Kinder zu ihrem ersten Wettbewerb angetreten. Bei diesem handelte es sich um Büchsenwerfen, welches bei uns selbstverständlich "Waidballenwerfen" genannt wurde. Außerdem gab es auch noch das Waidsteinrollen, bei dem ebenfalls Preise gewonnen werden konnten.

Qualmwolken zogen über den Festplatz, als der neue Rost zum ersten Mal befeuert wurde. Es dauerte dann auch nicht mehr lange, bis die ersten Würste und Brätel ihre Abnehmer fanden.

Erstes Anfeuern Erste Würste

Nach drei Stunden stimmungsvoller Musik und Guter Laune, ging (nach viel Applaus für Regina Ross) der Nachmittag seinem Ende entgegen und erste Vorbereitungen für den abendlichen Tanz unter der Kastanie wurden getroffen.

 


 

Am Abend war wieder blaue Garderobe gefragt, um etwas preiswerter ins Zelt zu kommen.

Einlass DJ Amby

Dazu musste man jedoch zunächst an den Damen vom Einlass vorüber und sich wegen der blauen Kleidung einer kurzen Inspektion unterziehen. Einige der Gäste vom Nachmittag waren gleich im Zelt geblieben, andere kamen erst vor Beginn des Tanzes. Inzwischen war auch DJ Amby aus Weimar eingetroffen und baute seine Disco auf. An der Theke war schon einiges Getümmel, wo bei dem milden Sommerabend-Wetter auch kalte Getränke schmeckten.

Theke Gäste in Blau

Waidfest-Abend

Es dauerte nicht lange, da begannen die ersten Tanzwütigen auf die Tanzfläche zu stürmen, um sich ausgelassen den Rhythmen vom DJ hinzugeben.

Waidtanz

Selten wurde so viel getanzt und so ausgelassen gefeiert wie bei diesem 8. Waidfest, welches spät in der Nacht sein Ende fand.

 


 

Am nächsten Morgen ging es dann ans Aufräumen. Hatten wir mit dem Wetter am Waidfesttatg Glück gehabt, sollte es am Tag darauf wirklich regnen. Da wir die Zelte trocken einräumen wollten, war also Eile angesagt.

Zeltabbau Stuhlverteilung

Das Färberzelt hatten wir schon am Vorabend abgebaut, weshalb vor dem Bürgerhaus jetzt nur noch die bemalten Stühle standen. Diese wurden nun im gesamten Ort verteilt. (Schon wenige Tage später waren sie mit Blumentöpfen oder anderen Dekorationen geschmückt zu sehen.)

Nachbetrachtung mit Bratwürsten
Abschlussfärberei

In einer gemütlichen Runde, zu der es Bratwürste gab und bei der auch noch einmal gefärbt wurde, fand das Waidfest 2012 für uns Vereinsmitglieder endgültig seinen Abschluss. Viele waren sich darin einig, dass dieses Waidfest alle vorigen übertroffen hatte.

 

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