Der Tag begann diesmal für uns um 7.45 Uhr mit dem Frühstück. Auch heute schien es ein schöner Tag zu werden, denn die Sonne zeigte sich bereits hell scheinend am blauen Himmel, trotz des frühen Morgens. Unseren Fenstern gegenüber standen hohe Pinien, in denen die Eichhörnchen umher sprangen und mit ihrer Knusper-Orgie bereits zu dieser Stunde begonnen hatten.
Das Frühstück genossen wir draußen auf der Terrasse, wo einer unserer Gruppe doch beinahe eine Taube beim Schopf erwischte, die wohl auf ein paar Brötchenkrümel gehofft hatte. Zahlreiche Federn zeugten von der überhasteten Flucht des Tieres, das sich bestimmt so schnell nicht mehr blicken lassen würde.
Die Tagesfahrt begann pünktlich um 9.00 Uhr und sollte uns nach Trogir führen. Die Stadt liegt etwa eine dreiviertel Stunde von Primošten entfernt. Die Tagesplanung sah so aus, dass wir zuerst im Rahmen einer Stadtführung diese alte, griechische Stadtgründung kennenlernen sollten. Danach war wieder Freizeit vorgesehen und gegen 14.00 Uhr würden wir die Rückfahrt antreten.
Vorbei an steinernen Mauern, die Gärten oder Felder voneinander abtrennten- aufeinander getürmte, aufgelesene Steine - folgten wir erneut dem Küstenverlauf. Gärten mit alten Olivenbäumen, Kiwi-Sträuchern und Weinreben wechselten sich ab mit malerischen Buchten, Bootshäfen und Bergen. Es ging vorbei an Dörfern und kleinen Städten. Allerdings gestaltete sich die Fahrt sehr kurvenreich, da die Straße den natürlichen Gegebenheiten angepasst war.
Auf dem Weg nach Trogir fuhren wir an Fischaufzuchten und am modernen Hafen der Stadt vorbei. Bis zur Altstadt mussten wir noch ein Stück laufen. Dabei führte uns der Weg dorthin über einen Markt. | |
Um 9.35 Uhr hatten wir den Treffpunkt mit der Stadtführerin in Trogir erreicht. Nur wenig später begann die Stadtführung auf der städtisch bebauten Insel. Vor einem alten Stadttor erklärte die Gästeführerin wo die nächsten Toiletten zu finden wären, bevor wir durch das Tor die Stadt betraten.
Stadttor | Enge Gassen |
Kathedrale | Palast der Familie ÄŒipiko |
Wir schlängelten uns durch enge Gassen, über glattgelaufene Pflastersteine bis hin zum zentralen Platz vor der Kathedrale. Diese bestach durch ihre vielen Stilrichtungen, von der Romanik über die Gotik (auch Venezianischer Gotik) bis hin zur Renaissance. Sie zählt ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe (wie die gesamte Altstadt) und ist einzigartig auch durch das Relief-Eingangsportal mit der bildlichen Darstellung der Geburt Jesu, direkt über der Tür und seitlicher Darstellung von verschiedenen Monaten, wie dem Dezember mit dem Schlachten von Schweinen, dem Januar mit fertiggestellten Würsten, dem März mit dem heidnischen Mars, dem Juni mit dem Scheren der Schafe usw.
Uhrturm | Statue des Heiligen Laurentius |
Einzigartige Reliefs am Portal der Kathedrale |
Gleich nebenan befindet sich das Rathaus, das mit seinem Innenhof und der gesamten Architektur genauso in Italien stehen könnte. Die umlaufende, steinerne Treppe führte zu einer Tür ziemlich weit oben, verleitete aber zu einigen Fotos von dort.
Turmuhr | Stadtloggia |
Von hier ging es gleich nebenan in ein weiteres Gebäude, in die "Turmuhr" mit drei steinernen Sarkophagen in ihrem Inneren. Das im 15. Jh. erbaute Gemäuer (Turm) wird auch als Kirche des heiligen Sebastian bezeichnet. Heute ist sie eine Gedenkstätte für die über zwanzig Männer, die in den neunziger Jahren ihr Leben im kroatischen Unabhängigkeitskrieg gelassen hatten. Ursprünglicher Zweck war die Verehrung des Heiligen Sebastian, der die Stadt vor einer Pestepidemie gerettet haben soll. Die Abbildungen der Gefallenen hatte man an den Wänden aufgehangen.
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Neben diesem Uhrenturm, befindet sich, wie in italienischen Renaissance-Städten, eine zum Platz hin offene Säulenhalle, eine Stadtloggia, in welcher Ratssitzungen und Prozesse stattfanden. Als wir die wenigen Stufen hinauf gegangen waren, bemerkten wir, dass sich dort Sänger aufgestellt hatten, die Kostproben ihres Könnens präsentierten und anschließend in Form einer DVD an den Mann bringen wollten. Dabei handelte es sich um den für Dalmatien berühmten Klapa-Gesang, ähnlich der A capella-Musikstücke. Wir bedankten uns für die Darbietung mit Applaus, einige kauften auch eine CD.
Blick von der Stadtloggia zur Kathedrale | Stadttor zum Hafen |
Uferpromenade | Uferpromenade mit Stadtmauer und Festung Kamerlengo am Ende |
Von der Stadtloggia ging es durch enge Gassen durch ein weiteres Tor aus der Stadt heraus. Hier hatte man freie Sicht auf den Hafen mit den hohen Kränen. An dieser Stelle war die Führung zu Ende und die Gästeführerin gab uns den Rat mit auf den Weg, die nächsten Stunden bei der eigenständigen Erkundung der Stadt, die Augen eher nach oben zu richten, als nach unten, denn dort wären die schöneren Details zu finden. Wir teilten uns auf. Die einen gingen etwas essen, die anderen schlenderten durch die Altstadt, wieder andere beschlossen den Turm der Kathedrale zu besteigen.
Ein kühles ... | Gaststätten an der Promenade |
Durch wieder anderen enge Gässchen ging es also zurück zur Kathedrale, deren Innenraum ebenfalls reich geschmückt war. Darin ist auch die Kapelle des Seligen Ivan Trogirski integriert. Sie stellt eines der bedeutendsten Bauwerke der Frührenaissance in Kroatien dar. Hinauf auf den Turm der Kathedrale führte eine steile, enge Wendeltreppe, die auf der ersten Ebene auf einer Art Dachterrasse endete. Von dort ging es den eigentlichen Turm auf Metallstufen hinauf, die nach oben hin immer steiler und kürzer wurden. Der Aufstieg endete direkt unter den Glocken des Turms. Man hätte sie mit der Hand zum Erklingen bringen können.
Enge Gassen | Kapelle des Seligen Ivan Trogirski |
Turmbesteigung mit außergewöhnlichen Aussichten |
Nach ein paar Blicken über die Dächer der Stadt hinüber zu den Bergen oder zum Meer, stiegen wir wieder hinunter. Von der Kathedrale ging es noch einmal quer durch die Gassen, hinüber ans Festland-Ufer um von dort noch einige Bilder von der Kathedrale zu schießen. Genau entgegengesetzt liegt die Festung Kamerlengo. Dorthin führte der Weg als nächstes. Der nahezu quadratische Innenhof wurde oben an den Zinnen von einem Umlauf eingefasst. Dort hinauf führte wiederum eine Treppe. Oben angekommen, konnte man von jeder Seite andere Ansichten der Stadt, des Umlandes oder des Meeres einfangen.
Kathedrale vom Festland | Altstadtgassen |
Festung | |
Aussicht vom Turm der Festung |
Inzwischen war es an der Zeit Abschied von Trogir zu nehmen. Der Treffpunkt am Bus war 14.00 Uhr und bis dahin galt es noch den kleinen Markt zu erkunden.
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Der Bus kam pünktlich um uns abzuholen und wir fuhren auf der gleichen Strecke zurück nach Primošten wie am Morgen. Nach der Ankunft im Hotel war Freizeit angesagt, um zu Baden, die Stadt Primošten zu erkunden oder einfach nur zum Ausruhen.
Rückfahrt | |
Wir erreichten Primošten nach etwa vierzig Minuten Fahrt. Tatsächlich ging die Mehrheit unserer Gruppe zum Meer, einige nach Primošten hinüber. Die Stadt ist auf einer Landzunge erbaut, deren höchste Erhebung mit einer Kirche versehen wurde. Wir betraten durch das Stadttor die Altstadt und folgten erst einmal den Weg um die Halbinsel herum.
Primošten | Hoteleingang |
Badetag | Primošten |
Stadttor |
Die wunderbarsten Aussichten boten sich von diesem Weg aus bevor wir zur Kirche hinauf stiegen. Von dort hatten wir einen herrlichen Rundumblick auf die Umgebung, wozu auch unser Hotel zählte. Nach dem Kauf von Souvenirs in Form von Schmuck beim Abstieg, setzten wir uns in ein Restaurant und genossen einen der herrlichen Kroatischen Weißweine.
Auf dem Uferweg | |
Weg zur Kirche | Kircheninneres |
Friedhofsaussicht | Altstadtgassen |
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Treffpunkt zum Abendessen für uns war um 18.30 Uhr, denn wir wollten anschließend noch Wein am Strand trinken, denn wir hatten in Trogir Flaschen eingekauft, die nun in den Minibars auf den Zimmern gekühlt wurden. Um 20.00 Uhr gingen wir hinunter zum Strand und dort auf dem Uferweg entlang, bis wir die rote Sonne im Meer untergehen sahen. Hier standen Liegen, auf denen wir es uns gemütlich machten, um die Flaschen zu öffnen. Nicht weit von uns entfernt stand eine Frau, die an eine Angelschnur einem Gewicht gebunden hatte. Sie schleuderte sie in hohem Bogen ziemlich weit ins Wasser. Sogleich begann sie damit, die Schnur wieder aufzuwickeln. Das weckte unser Interesse, denn am Ende der Schnur hing etwas, das wir nicht erkennen konnten.
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Sie setzte das Etwas auf den Kies und wir näherten uns einem Tintenfisch, der verängstigt zurück ins Wasser krabbeln wollte. Die Frau sah zu uns hoch und meinte mnjam, mnjam, mnjam und rieb sich dabei über den Bauch. Das Tier schien ihr später wohl zu schmecken. Wir beobachteten sie noch eine Weile, obwohl sie nun kein Glück mehr dabei hatte, weitere Tintenfische aus dem Meer zu ziehen. Dabei tranken wir unseren Wein und machten uns gegen 22.30 Uhr auf den Rückweg zum Hotel.
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