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Dem Morgenrot entgegen |
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Rastplatz |
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Kurz vor dem Parkplatz an der Manufaktur hielt ein Mann den Bus an und winkte uns zu. Wie sich herausstellte handelte es sich um den von uns gebuchten Stadtführer, der zu uns in den Bus stieg. Wir steuerten einen anderen Parkplatz an, der nicht weit entfernt gelegen war.
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Triebisch-Graben | Vor der Nikolaikirche |
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 Nikolaikirche |  Hahnemann-Denkmal |
Von dort gingen wir zu Fuß über eine Brücke, die das Flüsschen Triebisch überspannt. Es waren nur noch wenige Schritte bis zur Nikolaikirche, der ersten Sehenswürdigkeit, die wir uns ansehen wollten. Wir blieben jedoch zunächst in der Nähe der Kirche stehen, um uns ein Denkmal mit einer kupfernen Büste anzusehen. Diese Büste stammte, so teilte uns der Stadtführer mit, aus Paris und zeigte den Begründer der Homöopathie, Dr. Christian Friedrich Samuel Hahnemann, der ein Sohn der Stadt war. (1755-1843)
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An der Kirchenpforte |
Dazwischen waren Gedenktafeln aus Porzellan angebracht, die die Namen der im ersten Weltkrieg gefallenen trugen. Unterbrochen wurden die Namenstafeln durch Kinderköpfe, die verschiedenartig ausmodelliert und untereinander angebracht waren. Auch der romanische Türbogen, der beide Kirchenräume miteinander verband war mit Porzellan verkleidet. Im Altarraum aren Reste der frühgotischen Wandmalerein erhalten, wie auch Steinfiguren über der Tür zur Kapelle. In dem kleinen Kapellenraum hatte die Porzellanmanufaktur eine eigene - ebenfalls aus Porzellen gefertigte - Gedenktafel zum Andenken an die gefallenen Mitarbeiter aufgestellt.
Wir verließen die Nikolaikirche und gingen zum Bus zurück, der uns in die Innenstadt brachte.
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Am Roßmarkt stiegen wir aus und begannen von dort den Rundgang. Der Bus würde uns an gleicher Stelle um 13.30 Uhr wieder abholen. Der Stadtführer erklärte sogleich, dass der Roßmarkt seinen Namen zu Unrecht tragen würde. Weder befand sich an dieser Stelle jemals ein Markt, noch wurde hier mit Pferden gehandelt.
Wir gingen einige Schritte und erreichten einen Brunnen. Dabei handelte es sich um die Nachbildung eines mittelalterlichen Marktbrunnens, welcher König Heinrich I. auf einem Sockel stehend darstellt. Heinrich ließ im Jahr 929 auf dem Berg nahe der Stadt eine Befestigungsanlage errichten, aus der die Burg Meißen entstand. Wir gingen weiter und erreichten einen Platz in dessen Pflaster Metallplatten eingelassen waren, die einige Gebäude der Stadt darstellten und so angeordnet waren, als ob man auf einem riesigen Stadtplan stehen würde. Die Häuserfassaden um uns herum waren bunt gehalten und zeigten damit eine farbenfrohe, schöne Altstadt. Wie der Stadtführer bemerkte, war das nicht immer so. Die Stadt sah gegen Ende der DDR-Zeit furchtbar aus. Heute jedoch gab es wieder vergoldete sächsische Wappen an den Fassaden, die im Sonnenlicht glänzten. Der Stadtführer erzählte von den Wappen in der Dresdner Semperoper, die aufgrund einer seitenverkehrt belichteten Aufnahme von vor der Zerstörung des Gebäudes, gespiegelt angebracht worden waren, so dass der Rauten-Balken von links unten nach rechts oben verläuft anstatt von links oben nach rechts unten.
Wir gingen ein Stück weiter und über den Dächern in den engen Gassen, konnte man hier und da einen Blick auf die hohen Türme des Domes werfen.
Wir erreichten den Marktplatz mit seinen imposanten Häuserfassaden rings umher. Gleich rechts erstreckte sich auf der gesamten Breite das Rathaus der Stadt und schräg gegenüber stand die Frauenkirche.
Beeindruckend waren die vielen historischen Details an den Fasaden, wie Eingangsportale und Familienwappen.
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Auch ein altes Apothekergebäude, in der Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut, stand am Markt,. Ebenfalls mit einem herrlichen Eingangsportal ausgestattet, machte es auf sich aufmerksam. Das Portal war mit dorischen Säulen und Inschriften von Hippokrates und Cicero verziert. Über dem Portal war ein Relief angebracht, welches den Fall des Ikarus zeigte.
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Fassade des Bahrmannschen Hauses |
Stadtführung |
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Tuchmachertor |
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Bestrickte Baumstämme |
Eigentümlich war hier dass die Stämme der Bäume, die dort standen mit Wolle bestrickt waren, als hätte man ihnen Strümpfe angezogen.
Wir umrundeten durch eine kleine Gasse die Frauenkirche und betraten das Gebäude. Bei der Frauenkirche handelte es sich um einen gotischen Hallenbau, der 1457 geweiht wurde. Der Flügelaltar zeigte die Marienkrönung und die Grablegung Christi. Über uns war ein Kreuzgewölbe zu sehen und auf der dem Altarraum gegenüber liegenden Empore eine Orgel. Die Besonderheit der Kirche befand sich jedoch im Turm. Wir hatten auf dem Markt bereits eine Kostprobe vom Glockenspiel der Frauenkirche zu hören bekommen. Die Glocken stellten eine Besonderheit dar, waren sie doch aus Meißner Porzellan hergestellt. Täglich erklingen zu verschiedenen Tageszeiten sechs verschiedene Choräle.
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Burgstraße |
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Meißner Fummel |
Dabei handelte es sich um ein besonderes Gebäck: der Meißner Fummel. Das war eine mit Luft gefüllte, zerbrechliche Teigtasche, etwa so groß wie ein Zwei-Pfund-Brot. Es soll auf befehl August des Starken erfunden worden sein, um die Kuriere des Kurfürsten vom Trinken abzuhalten. Sie mussten die zerbrechliche Teigtasche auf ihrem Ritt nach Dresden mit sich führen und bei Hofe unversehrt vorweisen.
Kurz darauf ging es über schmale Treppen zum Burgberg hinauf. Schon von unterwegs hatte man einen herrlichen Ausblick über die Altstadtgassen. Je weiter wir kamen, um so schöner wurde die Aussicht. Schließlich konnte man von oben das gesamte Tal mit Stadt und Elbe überblicken. Wir waren am mittleren Burgtor angekommen, an dessen Fassade zwei Mosaikbilder angebracht worden waren. Das rechte Bild zeigte den Evangelisten Johannes und das linke den heiligen Georg. Beide Mosaike wurden vom Schöpfer des am Dresdner Schloss zu sehenden Fürstenzuges, Wilhelm Walther, geschaffen.
Über eine Treppe gelangten wir auf eine noch etwas höher gelegenere Aussichtsplattform, die Sichten fast bis nach Moritzbug erlaubte. Man bezeichnete diese Terrasse nicht zu unrecht als den Balkon von Meißen.
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Meißner Dom | Am Dom |
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Albrechtsburg | Â Blick auf die Elbe |
Der Stadtführer beendete seinen Stadtrundgang mit einigen Erklärungen zur neben dem Dom zu sehenden Albrechtsburg. Er erzählte, dass die Albrechtsburg als ältester Schlossbau Deutschlands galt. Sie sollte als Residenzschloss der gemeinsam regierenden Brüder Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht errichtet werden. Mit den Bauarbeiten wurde im Jahr 1471 begonnen. Residenz wurde das Schloss jedoch nie, denn diese wurde noch vor der Fertigstellung endgültig in Dresden errichtet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss stark zerstört und danach restauriert. August der Starke brachte in den ungenutzten Räumen des Schlosses die erste Porzellanmanufaktur Europas unter, die bis 1865 hier verblieb. Heute kann man in der Albrechtsburg Sonderausstellungen sehen und die Gemäldesammlung bewundern. Im Augenblick war eine Ausstellung zu 300 Jahren Meißner Porzellanmanufaktur zu sehen. Wir hatten jedoch nicht die Zeit, uns die Ausstellung anzusehen, denn wir hatten noch einiges vor an diesem Tag.
Wir verabschiedeten uns vor dem Kornhaus von unserem Stadtführer und hatten von jetzt an 90 Minuten Zeit, uns entweder noch etwas anzusehen, oder nach einem Mittagessen Ausschau zu halten. Die meisten Mitglieder der Reisegruppe entschieden sich für die zweite Variante. Wir wollten jedoch noch einen Blick in den Dom werfen. Dieser war jedoch wegen einer Trauung und anschließenden Taufen nicht zu besichtigen und nur im Kreuzgang konnte man sich umsehen. Wir verließenden Dom und gelangten durch einen Gewölbegang zu einer weiteren Aussichtsplattform, dem am Amtsgericht. Hier lag die Elbe zu unseren Füßen.
Von dort aus machten wir uns über schmale Treppen, den sogenannten Amtsstufen, an den Abstieg vom Burgberg. Wir waren beim Aufstieg an verschiedenen Restaurants vorbei gekommen, von denen wir jetzt eins aufsuchen wollten. Wir entschieden uns für ein kleines Lokal mit einem Gartenteil, in dem wir auf andere Mitglieder unserer Reisegruppe stießen. Wir stärkten uns und waren dann zur verabredeten Zeit, um 13.30 Uhr am Bus, der am Rossmarkt auf uns wartete. Die Fahrt wurde fortgesetzt und es ging weiter nach Radebeul Ost, wo wir in den Zug umsteigen wollten.
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Durchfahrt verboten |
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Bahnhof Radebeul-Ost | Bahnsteig |
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 In der Lößnitzgrundbahn |
 Dampflok |
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Dampflokfahrt | |
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Offener Wagon | Lößnitzgrund |
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Fahrt zum Schloss |
Die Allee zum Schloss trennte eine niedrige Mauer vom See, die etwa 100 Meter vor dem hocherrschaftlichen Bau in ein steinernes Säulengeländer überging, das von Skulpturen unterbrochen wurde. Nach wenigen Minuten hatten wir den in gelben Farbtönen gehaltenen Schlossbau mit seinen runden Eckttürmen erreicht. Die Allee endete praktisch am Haupteingang und wir betraten das Innere.
Wir hatten für 15.30 Uhr eine Führung gebucht, die uns das Schloss näher bringen sollte. Pünktlich zur vereinbarten Zeit begann der Rundgang und die Frau, die uns zur Seite stand dirigierte uns über ein Treppenhaus in einen hohen Saal, dessen Wände voller Jagdtrophäen hingen.
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Jagdtrophäen | Schlossführung |
Wir gingen durch verschiedene weitere Räume mit jeweils verschieden gemusterten Wandbespannungen. Es gab sogar in manchen der Zimmer Stühle oder Bänke, die mit der gleichen Musterung wie die Wände des Raumes an Rückenlehne und auf der Sitzfläche bespannt waren. Gemälde von August dem Starken und einiger seiner Mätressen waren genauso zu sehen wie solche mit Jagdszenen und Abbildungen anderer fürstlicher Vergnügungen.
In vielen der Säle und Räume waren originale Schränke zu sehen, die außerordentlich kunstvoll gearbeitet waren und zum Teil aus wertvollem Wurzelholz bestanden. Andere Schränke stammten aus Asien und zeigten die dort typischen Lackverzierungen.
Über eine Empore konnten wir einen Blick in die prächtige Kapelle werfen. Italienische Stuckateure hatten hier ganze Arbeit geleistet und die ovalen Fenster mit barocken Verzierungen versehen. Unter dem Wappen der sächsischen Kurfürsten war eine häbräische Inschriftzu sehen: Heilig, heilig, heilig, Herr der Heerscharen. Im Moritzburger Festsaal waren die Wände wieder mit zahlreichen Geweihen geschmückt und in der Mitte des Raumes stand eine festlich gedeckte Tafel mit Meißner Porzellan. Dabei handelte es sich um eine Nachbildung des originalen Services mit der roten Drachenverzierung.
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Die Führung war hier am Festsaal beendet und wir konnten uns entscheiden, entweder noch einen Blick auf die Sonderausstellung im Obergeschoss zu werfen oder gleich das im Erdgeschoss gelegene Federzimmer aufzusuchen. Die Sonderausstellung war Tierpräparaten gewidmet und die Mehrheit der Mitglieder der Reisegruppe wollte das Federzimmer sehen und anschließend auf der Schlossterrasse einen Kaffee trinken. So stiegen wir die Stufen der Freitreppe herab und gelangten in einen großen Raum, in dem eine Reisekutsche ausgestellt war.
Gleich daneben betrat man das Federzimmer, dessen Schatz mit einer Glasscheibe geschützt war, so dass nur wenige Besucher zusamen hinter die Tür treten konnten. Es war schon beeidruckend, welche Kunstfertigkeit hier gezeigt wurde. August der Sarke hatte 1723 das kostbare Paradebett mit Baldachin und Vorhängen in London erstanden. Nach seiner Rückkehr ließ er die Vorhänge zu Wandteppichen umarbeiten und schuf somit das Federzimmer. Millionen kleiner Federn warden auf einen Untergrund geknüpft worden. Mit ihrer Farbenvielfalt und unterschiedlicher Beschaffenheit wurden einzigartige Federornamente geschaffen.
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 Federzimmer |
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Schlosskaffee | Putte am Geländer |
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Am Bus | Â Abendrot |
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Zurück in Hochstedt |
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