Beitragsseiten

 

Nach kurzer Fahrt, die uns immer wieder in die Nähe der Mulde brachte erblickten wir über dem Fluss, auf einem Berg gelegen, unser nächstes Ziel: die Burg Mildenstein.

Die Mulde Burg Mildenstein

Wir fuhren mit dem Bus über Serpentinenstraßen hinauf in das Stadtzentrum von Leisnig. Dort, am Markt, stiegen wir aus, um hinunter zur Burg zu gehen. Außergewöhnlich an der Burg Mildenstein ist, dass sie sich unterhalb der Stadt befindet. Wir hatten für 12.00 Uhr eine Burgführung gebucht und mussten uns sputen, denn die Uhr zeigte bereits nach zwölf.

Ankunft in Leisnig Weg hinab zur Burg
Zugang zur Burganlage

Der Weg zur Burg machte deutlich, dass die Stadt eng mit der Burg verwachsen war. Deutliche Grenze zwischen der Burg und der Stadt waren nämlich nicht mehr zu erkennen und plötzlich standen wir vor dem Burgtor. Dahinter war ein kleiner Souvenirladen, in dem auch die Eintrittskarten bezahlt wurden. Kurz darauf erschien, in mittelalterlicher Gewandung, unser Burgführer, der sogleich voraus lief und uns in den Burgkeller brachte. Er hatte angekündigt, dass wir die Burg vom Keller bis zum Dachboden kennenlernen würden. Wir befanden uns unter dem Vorderschloss der Anlage und in seiner lustigen Art brachte uns der Burgführer die Geschichte der Burg hier näher.

Diese existiert wohl schon beinahe eintausend Jahre, zumindest war dieser Teil der Erhebung über der Mulde schon seit dieser Zeit befestigt und ein strategisch wichtiger Punkt. Im Jahr 1084 gab Kaiser Heinrich IV. die Burg an Wiprecht von Groitzsch. Aus der Zeit um 1100 stammt die romanische Burgkapelle. Ein halbes Jahrhundert später erneuerte Kaiser Friedrich Barbarossa die Burg. Ende des 14. Jahrhunderts wurde sie dann von Markgraf Wilhelm I. zur repräsentativen Zwecken umgebaut, jedoch so gut wie nie genutzt. Später, zu Beginn des 18. Jh., hatte der polnische Gegenkönig zu August dem Starken, Stanislaw Leszczynski, Burg Mildenstein als seine Residenz erwählt. Später befanden sich in der Burg bis in das 19. Jahrhundert hinein das Amtsgericht, das Gefängnis und auch Beamtenwohnungen.

Im Keller des Vorderschlosses
Im Hof des Vorderschlosses Im Inneren der Burg

Über eine Treppe gelangten wir in den kleinen Hof des Vorderschlosses, wo über dem Hauptportal das Wappen der Thüringer Landgrafen angebracht war. Das kam daher, dass Wilhelm I. (der Einäugige) sowohl Markgraf von Meißen als auch Thüringer Landgraf war.

 

Â