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Otto von Guericke Dr Eisenbarth

Auf dem Weg zurück zum Bus machten wir an zwei Denkmalen Halt, welche jeweils an eine Figur aus der Magdeburger Geschichte erinnerten. Zunächst gelangten wir an das Denkmal des Otto von Guericke, der im Zusammenhang mit dem physikalischen Begriff "Vakuum" von sich Reden gemacht hatte. Wer kennt ihn nicht, den Versuch mit den zwei Halbkugeln? Die zwei Kugel-Hälften wurden zusammengepresst und aus dem darin befindlichen Hohlraum die Luft abgesaugt. Der Unterdruck hielt beide Kugelhälften zusammen, sogar dann noch als mehrere Pferde versuchten die in der Mitte befindliche Kugel zu trennen.

Das zweite Denkmal, in Form eines Brunnens, galt dem Dr. Eisenbarth der an dieser Stelle ein Haus besessen hatte. Eisenbarth war ein bekannter Wundarzt, der durch seine Heilerfolge zu Ruhm gelangte. Er machte auch Station in Erfurt, wo er sich sogar als Stadtarzt bezeichnete. 1703 wurde er Bürger von Magdeburg und gründete hier die erste deutsche pharmazeutische Fabrik.

Am Brunnen ist ringsum das Spottlied "Ich bin der Doktor Eisenbarth" nachzulesen, welches lange nach dem Tode Eisenbarths entstanden ist. Sein Inhalt nimmt eher einen Kurpfuscher auf die Schippe, der durch die Lande zieht und großspurig seine Kunst anpreist, wobei zuerst auf das Leiden eingegangen wird und später in scherzhafter Weise auf den Therapie-Weg. Einzig das Umherziehen und das wohl etwas lautstarke Anpreisen seines Könnens hat der Eisenbarth des Liedes mit dem historischen gemein.

Aus dem Lied:


Ich bin der Doktor Eisenbart, widewidewitt, bumm,bumm.
Kurier die Leut´ auf meine Art, widewidewitt, bumm,bumm.
Kann machen, dass die Blinden gehen
und dass die Lahmen wieder sehn.

Gloria, Victoria, widewidewitt, jucheirassa !
Gloria, Victoria, widewidewitt, bumm, bumm !  

Es hat ein Mann in Langensalz',  widewidewitt, bumm,bumm.
`nen zentnerschweren Kropf am Hals, widewidewitt, bumm,bumm.
den schnürt ich mit dem Waschseil zu,
probatum est: - nun hat er Ruh´.

Gloria, Victoria, widewidewitt, jucheirassa !
Gloria, Victoria, widewidewitt, bumm, bumm ! ...

Mit dem Bus ging es jetzt weiter durch Magdeburg und über die zwei Arme der Elbe, über die Stromelbe, mit ihrer, wie der Name schon sagt, stärkeren Strömung (immerhin gibt es auf dem Weg durch die Stadt zwei Meter Gefälle) und der langsam dahin fließenden Alten Elbe. Dazwischen liegt die Marieninsel, auf der wir eine Runde mit dem Bus drehten.

Blick zum Magdeburger Dom und zur Johanniskirche
Der am längsten in Betrieb gewesene Seitenraddampfer - die "Württemberg" Alte Messehallen

Ab und zu hatte man einen schönen Blick über die Elbe auf die dahinter aufragenden Türme des Doms oder anderer Kirchen. Wir fuhren auch an der MS Württemberg vorbei. Dieser Seitenraddampfer war der, der am längsten auf der Elbe unterwegs gewesen war. Erst 1974 wurde er zum Museum umgebaut.

Das alte Messegelände mit seiner eigenwilligen Architektur lag ebenfalls in der Nähe des Elbufers. Der Reiseleiter wies uns auf die Architektur eines ganzen Stadtteils hin, der im Bauhausstil errichtet worden war. Ein Stück weiter fuhren wir am Elbauenpark vorüber, welcher 1999 die Bundesgartenschau beherbergte. Von dieser Schau ist der Jahrtausendturm übrig geblieben, der mit seinen 60 Metern Höhe das höchste deutsche Holzgebäude darstellt.

Bauhausstil Jahrtausendturm
Oberfinanzdirektion Grundmauern eines Stadttores

An unserer Strecke lag auch das Gebäude der Oberfinanzdirektion mit einer außergewöhnlichen Fassadengestaltung. Der Reiseleiter sprach von Kellen und meinte damit das Kunstwerk am Bau. Die Behörde, die eigentlich die öffentlichen Ausgaben überwachen sollte, genehmigte sich diese Kunst, die dem Künstler mehrere hunderttausend Euro in die Kasse spülte. Ein Stück weiter kamen wir an den Grundmauern eines ehemaligen Stadttores vorüber.

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